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(→‎21. August 2021: Tagesspiegel vom 23.8.2021)
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==23. August 2021==
 
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*'''OSI-Zeitung''' (SoSe 2021, Ausg. 22, S. 11 f.): [https://www.polsoz.fu-berlin.de/polwiss/news/OSI-Zeitung-Ausgabe-22_SoSe21.pdf#page=6 ''Die Causa Giffey – wenn Verantwortung zum Spielball wird''] [PDF] (Fabian Bieda, Liam MacKenzie) "Während es im Bericht des zweiten Prüfgremiums nur heißt, dass 'mindestens bedingt vorsätzlich' getäuscht wurde, vermittelt uns [der Geschäftsführende Direktor des OSI und Mitglied des ersten Prüfgremiums, Prof. Dr. Bernd] Ladwig im Gespräch folgenden Eindruck: Über diesen juristisch-formalen Befund hinaus, habe Franziska Giffey an einigen Stellen bewusst und sicher nicht aus Schusseligkeit ihre Prüfer*innen getäuscht.<br />Wieso kam also das erste Prüfgremium zu der Entscheidung lediglich eine Rüge zu erteilen, nicht den Titel abzuerkennen?<br />Ladwig räumt ein, dass es eine Kompromissfindung gab: Innerhalb des Prüfgremiums habe es Uneinigkeit darüber gegeben, wie die Schwere der Plagiate, auch hinsichtlich der restlichen Arbeit, zu gewichten sei. Mit der Rüge war man zwar zu einem 'irgendwo unbefriedigenden' Kompromiss gekommen, man habe aber zu einem gemeinsamen Votum finden müssen – im Falle eines möglichen Gerichtsverfahrens wollte man sich nicht angreifbar machen.<br />Außerdem habe die Verhältnismäßigkeit eine Rolle gespielt. Bei einer Dissertation und dem damit verbundenen Doktortitel handele es sich nun mal um die 'Suggestion einer Lebensleistung', so Ladwig. Auch das sei, losgelöst vom Inhalt, bei der Gewichtung der Arbeit eingeflossen.<br />Dass aber politisches Kalkül hinter der Entscheidung stecke, weisen sowohl Ladwig als auch [Doktormutter Tanja] Börzel entschieden zurück. Auch die Logik des Vorwurfs, dass die FU sie im ersten Prüfverfahren schützen wollte, kann Prof. Börzel nicht nachvollziehen. Dass ihr die Täuschung nicht aufgefallen sei, tue ihr wirklich leid, betont sie mehrfach. Aber ihre wissenschaftliche Kompetenz sieht sie durch die Täuschung nicht in Frage gestellt."
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*'''Der Tagesspiegel''': [https://www.tagesspiegel.de/wissen/plagiate-in-dissertation-giffeys-doktormutter-weist-mitverantwortung-zurueck/27540890.html ''Giffeys Doktormutter weist Mitverantwortung zurück''] (Amory Burchard) "Als die Plagiatsvorwürfe der Expert:innen von VroniPlag Wiki 2019 bekannt wurden, war Börzel öffentlich in die Kritik geraten: Sie hätte die groben Zitierfehler und mutmaßlichen Plagiate als Betreuerin vor oder spätestens nach der Abgabe der Arbeit erkennen müssen. Zudem wurde die Qualität der Arbeit im Nachhinein von anderen Politikwissenschaftlern als zu gering eingeschätzt, um das Magna cum laude (sehr gut) zu rechtfertigen, das Börzel ihr zubilligte."
 
*'''Der Tagesspiegel''': [https://www.tagesspiegel.de/wissen/plagiate-in-dissertation-giffeys-doktormutter-weist-mitverantwortung-zurueck/27540890.html ''Giffeys Doktormutter weist Mitverantwortung zurück''] (Amory Burchard) "Als die Plagiatsvorwürfe der Expert:innen von VroniPlag Wiki 2019 bekannt wurden, war Börzel öffentlich in die Kritik geraten: Sie hätte die groben Zitierfehler und mutmaßlichen Plagiate als Betreuerin vor oder spätestens nach der Abgabe der Arbeit erkennen müssen. Zudem wurde die Qualität der Arbeit im Nachhinein von anderen Politikwissenschaftlern als zu gering eingeschätzt, um das Magna cum laude (sehr gut) zu rechtfertigen, das Börzel ihr zubilligte."
   

Version vom 27. August 2021, 16:02 Uhr

Der Pressespiegel enthält Auszüge aus Presseartikeln (Print / online) und Hinweise auf TV- oder Radiosendungen mit deutlichem Bezug zum VroniPlag Wiki und / oder seinen bearbeiteten Fällen. Dieser Hinweis sollte vor einem Eintrag unbedingt zur Kenntnis genommen werden. Ältere Meldungen finden sich im Archiv.

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23. August 2021

  • OSI-Zeitung (SoSe 2021, Ausg. 22, S. 11 f.): Die Causa Giffey – wenn Verantwortung zum Spielball wird [PDF] (Fabian Bieda, Liam MacKenzie) "Während es im Bericht des zweiten Prüfgremiums nur heißt, dass 'mindestens bedingt vorsätzlich' getäuscht wurde, vermittelt uns [der Geschäftsführende Direktor des OSI und Mitglied des ersten Prüfgremiums, Prof. Dr. Bernd] Ladwig im Gespräch folgenden Eindruck: Über diesen juristisch-formalen Befund hinaus, habe Franziska Giffey an einigen Stellen bewusst und sicher nicht aus Schusseligkeit ihre Prüfer*innen getäuscht.
    Wieso kam also das erste Prüfgremium zu der Entscheidung lediglich eine Rüge zu erteilen, nicht den Titel abzuerkennen?
    Ladwig räumt ein, dass es eine Kompromissfindung gab: Innerhalb des Prüfgremiums habe es Uneinigkeit darüber gegeben, wie die Schwere der Plagiate, auch hinsichtlich der restlichen Arbeit, zu gewichten sei. Mit der Rüge war man zwar zu einem 'irgendwo unbefriedigenden' Kompromiss gekommen, man habe aber zu einem gemeinsamen Votum finden müssen – im Falle eines möglichen Gerichtsverfahrens wollte man sich nicht angreifbar machen.
    Außerdem habe die Verhältnismäßigkeit eine Rolle gespielt. Bei einer Dissertation und dem damit verbundenen Doktortitel handele es sich nun mal um die 'Suggestion einer Lebensleistung', so Ladwig. Auch das sei, losgelöst vom Inhalt, bei der Gewichtung der Arbeit eingeflossen.
    Dass aber politisches Kalkül hinter der Entscheidung stecke, weisen sowohl Ladwig als auch [Doktormutter Tanja] Börzel entschieden zurück. Auch die Logik des Vorwurfs, dass die FU sie im ersten Prüfverfahren schützen wollte, kann Prof. Börzel nicht nachvollziehen. Dass ihr die Täuschung nicht aufgefallen sei, tue ihr wirklich leid, betont sie mehrfach. Aber ihre wissenschaftliche Kompetenz sieht sie durch die Täuschung nicht in Frage gestellt."
  • Der Tagesspiegel: Giffeys Doktormutter weist Mitverantwortung zurück (Amory Burchard) "Als die Plagiatsvorwürfe der Expert:innen von VroniPlag Wiki 2019 bekannt wurden, war Börzel öffentlich in die Kritik geraten: Sie hätte die groben Zitierfehler und mutmaßlichen Plagiate als Betreuerin vor oder spätestens nach der Abgabe der Arbeit erkennen müssen. Zudem wurde die Qualität der Arbeit im Nachhinein von anderen Politikwissenschaftlern als zu gering eingeschätzt, um das Magna cum laude (sehr gut) zu rechtfertigen, das Börzel ihr zubilligte."

21. August 2021

  • Der Tagesspiegel (Nr. 24.632, S. 6): Die Gnade der Verjährung. Nächster Plagiatsfall um Franziska Giffey (Amory Burchard) "Nachdem sich die Freie Universität zunächst schwer getan hatte, die von Plagiatsexperten akribisch dokumentierten, teilweise schweren Zitierfehler in Franziska Giffeys Doktorarbeit angemessen zu prüfen und zu bewerten, entzog sie ihr im Juni im zweiten Anlauf den Doktortitel. Damit schien die Sache für Giffey erledigt zu sein, sie legte schon kurz davor ihr Amt als Bundesfamilienministerin nieder, blieb aber nach dem Titelentzug als überführte Plagiatorin SPD-Kandidatin für das Amt der Regierenden Bürgermeisterin. [...]
    Doch ein FU-Professor, Sprachwissenschaftler Anatol Stefanowitsch, will ihr das nicht durchgehen lassen. Gemeinsam mit einem kleinen Team zeigt er jetzt, dass Giffey zumindest in einem Drittel ihrer Masterarbeit über den Europapreis des Europarats ebenfalls abgeschrieben hat. [...]
    Dass sich ein wissenschaftspolitisch und auf Twitter aktiver Forscher Giffeys alte Arbeit vornimmt, ist legitim. Stefanowitsch sagt, dass er im Namen der Wissenschaft handele: Überführte Plagiator:innen müssten sich zumindest eine Zeitlang aus der Politik zurückziehen."

8. Juli 2021

  • Augsburger Allgemeine: Plagiatsexperte über Baerbock: "Habe nicht den riesigen Skandal gesehen" (Interview: Fabian Kluge) "Werden Plagiate rein zufällig aufgedeckt oder gibt es Menschen, die gezielt nach Plagiaten suchen?
    Dannemann: [...] Ich bin im VroniPlag Wiki tätig, wir untersuchen ehrenamtlich wissenschaftliche Arbeiten. Manche bei uns stolpern über eine Arbeit und beginnen dann nachzuforschen. Wir haben einen im Team, der spezialisiert darauf ist, Doktorarbeiten gegeneinander abzugleichen. Einer interessiert sich vor allem für Plagiate von Politikerinnen und Politikern. Die Motivation der meisten ist aber die Wissenschaft, deshalb geht es ihnen vor allem um Wissenschaftsplagiate. [...]
    Die Arbeiten von Prominenten und Nicht-Prominenten werden also gleichbehandelt?
    Dannemann: Ja, die Maßstäbe sind die gleichen. Wie gesagt: Es gibt noch einen Mitarbeiter im Wiki, der sich vor allem für Plagiate von Politikerinnen, Politikern und Prominenten interessiert, aber von unseren 211 Dokumentationen sind 56 Wissenschaftsplagiate. Bei 18 Fällen ist die Parteizugehörigkeit des Autors bekannt, das können aber auch Kommunalpolitiker sein."

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