VroniPlag Wiki

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VroniPlag Wiki
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==20. Oktober 2021==
 
*'''DER SPIEGEL''': [https://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/berlin-liebeserklaerung-an-den-failed-state-kolumne-a-11e7f7fd-fd59-486a-9958-da19db476188 ''Wahlfiasko, Verwaltungsmurks, kaputte Infrastruktur. Eine Liebeserklärung an den »failed state« Berlin''] (Sascha Lobo) "Deshalb ist auch quer durch alle Parteien die Berliner Landespolitik seit Jahrzehnten provinzieller, irrwitziger und bedeutungsloser als die Landespolitik aller anderen Bundesländer. Trotz großer Konkurrenz. Deshalb haben die Berliner Franziska Giffey ihre Verfehlungen verziehen oder besser: ignoriert – weil sie als bevölkerungsnahe, talkshowfähige Bundespolitikerin wie die einzige Erwachsene im landespolitischen Nichtschwimmerbecken Berlin wirkt. Die meisten wollen lieber von promotionsschummelnden Profis regiert werden als nicht regiert werden. Der Berliner Senat war in den letzten Jahrzehnten einfach zu oft und zu lange eine NGO, eine Nichtregierungsorganisation. Mit dem neuen, alten rot-rot-grünen Senat aber wird das alles in Ordnung kommen. Ganz sicher."
 
   
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Zusätzlich zu diesem Pressespiegel gibt es im Wiki auf einer Benutzerunterseite eine weitere chronologische Zusammenstellung von Medienberichten, die als erweiterter Pressespiegel dazu dienen soll, Pressemeldungen zu dokumentieren, die zum Themenkomplex Plagiarismus gehören, jedoch keinen direkten Bezug zu VroniPlag Wiki bzw. den dort dokumentierten Fällen haben. Siehe [[Benutzer:Fiesh/ErweiterterPressespiegel|''Erweiterter Pressespiegel'']].
==8. Oktober 2021==
 
*'''Der Tagesspiegel''' (Nr. 24.680, S. 7): ''WISSENSCHAFTSSENATORIN TROTZ PLAGIATSAFFÄRE?'' (tiw) "Könnte '''Franziska Giffey''' als Regierende Bürgermeisterin '''auch Wissenschaftssenatorin''' werden, so wie Michael Müller beide Ämter bisher in Personalunion innehat? Müller selbst hat das jetzt auf einem Bildungs-Kongress der 'Zeit' de facto verneint. Auf eine entsprechende Frage der Moderatorin antwortete Müller: ''''Das wäre schwer.''' Das ist nicht böse gemeint, wenn ich das sage. Der Start wäre aber schwer mit dem Vorlauf, den wir alle kennen.' [.. .] Auf die Nachfrage, wie er die Plagiatsaffäre bewerte, fragte Müller zurück: 'Hatten Sie das Gefühl, dass es irgendeinen Gewinner bei der Sache gab?' Es sei für alle Seiten 'bedauerlich' gelaufen, aber auch 'gut, dass es jetzt entschieden und abgehakt ist'. [...] Tatsächlich würde es '''in den Berliner Hochschulen''' nach Tagesspiegel-Informationen praktisch durchgehend '''auf Widerstand''' stoßen, sollte Giffey trotz ihrer Plagiatsaffäre Wissenschaftssenatorin werden."
 
   
==22. September 2021==
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==11. Januar 2022==
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*'''Frankfurter Allgemeine Zeitung''': [https://www.faz.net/aktuell/karriere-hochschule/gericht-verlangt-beleg-nach-jedem-uebernommenen-satz-17726419.html ''Doktorarbeiten: Gericht verlangt Beleg nach jedem übernommenen Satz''] (Jochen Zenthöfer) "Das Berliner Verwaltungsgericht hat in einer soeben veröffentlichen Entscheidung an die Grundregeln des wissenschaftlichen Arbeitens so deutlich erinnert wie nie zuvor. Jeder einzelne übernommene Gedanke, auch jede bei Dritten kopierte Fußnote, müssten ausnahmslos als ein Werk Anderer gekennzeichnet sein, sagen die Richter. [...] Im August 2014 hatte die Wissenschaftsplattform VroniPlag Wiki die Hochschule darüber informiert, dass die Dissertation auf 62 Prozent der Seiten wörtliche und sinngemäße Übereinstimmungen mit anderen Dissertationen aufweise."
*'''Berliner Zeitung''' (Nr. 220, S. 3): ''Die Verwandlung. Wer die SPD-Kandidatin Franziska Giffey im Wahlkampf durch Berlin begleitet, erlebt eine Frau, die nicht nur die Konkurrenz überholt hat, sondern sogar sich selbst. Wie hat sie das geschafft?'' (Anja Reich) "Auch die Doktorarbeit sollte so ein Schutz sein. 2003, da war sie Europabeauftragte, hat sie damit begonnen, fünf Jahre lang daran geschrieben, an den Wochenenden, im Urlaub, in ihrer Schwangerschaft. 'Ich war eine junge Frau, blond, hohe Stimme. Ich wollte mich nicht mehr beweisen müssen, in keine Schublade mehr gesteckt werden.' [...] <br> Pünktlich vor der Geburt ihres Sohnes sollte die Arbeit fertig sein. Aber die Wehen kamen vier Tage zu früh. Vielleicht ging alles ein bisschen durcheinander, vielleicht passierten die Fehler so. 'Ich habe immer in dem Glauben gelebt, das war in Ordnung, so, wie ich es gemacht habe. Sonst hätte ich es gar nicht so vor mir hergetragen.' Es – damit meint sie den Doktortitel, der von nun an vor ihrem Namen stand. Nie ließ sie ihn weg. Er gab ihr Sicherheit und Selbstbewusstsein. Bis die Plagiatsaffäre begann: der Prüfer, der seinen Namen nicht sagen will, Vroni-Plag Wiki, FU-Gremien, Gutachten, Empfehlungen, immer wieder andere. Zwei Jahre lang."
 
   
==18. September 2021==
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==21. Dezember 2021==
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*'''Tichys Einblick''': [https://www.tichyseinblick.de/daili-es-sentials/lindner-schlaegt-politiker-mit-plagiatsvergangenheit-als-generalsekretaer-vor/ ''"Leistung muss sich lohnen"? Lindner schlägt Politiker mit Plagiatsvergangenheit als Generalsekretär vor''] (Redaktion) "Bijan Djir-Sarai, den Christian Lindner am Montag für den Posten des neuen FDP-Generalsekretärs vorschlug, gehört zu den guten Bekannten des Vorsitzenden. [...]<br />Allerdings gibt es in seiner Biographie einen Makel, der nicht so ganz zum 'Leistung muss sich lohnen'-Credo der Partei passt: Djir-Sarai verlor 2012 seinen Doktortitel, nachdem die Plattform VroniPlag ihm umfangreiche nicht ausgewiesene Textübernahmen in seiner Dissertation nachgewiesen hatte. In seiner Doktorarbeit von 2008 mit dem Titel 'Ökologische Modernisierung der PVC-Branche in Deutschland' fanden die Plagiatsjäger auf insgesamt 121 von 180 Seiten nicht ausgewiesenen Fremdtext, meist leicht bearbeitet, um die Quelle zu verschleiern.<br />[...]<br />Nach einer längeren Überprüfung erkannte ihm die Universität Köln schließlich 2012 den Doktortitel wieder ab, weil die Arbeit 'mit den Grundanforderungen wissenschaftlichen Arbeitens nicht zu vereinbaren' sei."
*'''Deutschlandfunk''': [https://www.deutschlandfunk.de/wahl-zum-berliner-abgeordnetenhaus-es-geht-um.724.de.html?dram:article_id=503238 ''Es geht um Wohnungsknappheit und bezahlbare Mieten. Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus''] (Claudia van Laak) "Verstanden haben die Menschen, dass Giffey der Doktortitel aberkannt wurde, weil sie in ihrer Promotion plagiiert hatte. Ihre Doktormutter fühlt sich von ihr betrogen, im Wahlkampf spielt das Thema allerdings kaum eine Rolle – was den Sprachwissenschaftler Anatol Stefanowitsch mächtig ärgert. Der Professor der Freien Universität Berlin hält Giffeys Vorgehen für einen Präzedenzfall. Bislang hätten sich alle des Plagiats überführten Politiker aus der ersten Reihe zurückgezogen.<br/>'Wenn das jetzt unkommentiert durchgeht, dann wird es in Zukunft niemanden mehr geben, der oder die Angst hat, beim Plagiieren erwischt zu werden. Also das wird dieser Tendenz, gerade in der Politik sich mit Doktortiteln zu schmücken, dann eher noch Vorschub leisten. Weil ja kein Risiko damit mehr verbunden ist.'"
 
   
==16. September 2021==
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==11. Dezember 2021==
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* '''Der Spiegel''', 50/2021, S. 38-42: ''Alles ist verziehen'' (Guido Mingels) "Trotz der Plagiatsaffäre der vergangenen Jahre, trotz ihres Rücktritts vom Amt der Bundesfamilienministerin im Frühjahr, trotz ihres verlorenen Doktortitels, trotz des sehr bescheidenen Wahlsiegs im Herbst – mit 21,4 Prozent holte ihre Berliner SPD das schlechteste Ergebnis der Partei seit dem Krieg. [...] Erst kam VroniPlag Wiki, dann eine erste Untersuchung, dann eine Rüge, dann eine Rüge der Rüge, dann ein zweites Prüfverfahren. Am Ende war der Doktor weg. Die Prüfer warfen der Promotionsautorin Giffey eine »mindestens bedingt vorsätzliche Täuschung erheblichen Ausmaßes« vor."
*'''Frankfurter Allgemeine Zeitung''' (Nr. 215, S. 7): ''Die unrühmliche Verschleppung. Plagiatsmeldungen verlaufen oft im Sande, wenn es sich nicht gerade um Personen öffentlichen Interesses wie Politiker handelt, oder werden mit Rügen beschieden.'' (Debora Weber-Wulff) "Plagiate sind ein großes Problem für die Wissenschaft. Die Universitäten sollten sich intensiver mit der Prävention und der Ahndung von wissenschaftlichem Fehlverhalten beschäftigen. Und sie sollten besser kommunizieren, sowohl mit den Informanten als auch mit der wissenschaftlichen Gemeinschaft, wenn Fehlverhalten festgestellt wird. Wissenschaft muss sich auf die Wahrhaftigkeit der Veröffentlichungen verlassen können. Wer folgenlose Rügen trotz klarer und umfangreicher Plagiate ausspricht, der beschädigt nicht nur die Wissenschaft, sondern, wie die FU Berlin im Fall Giffey, das eigene Ansehen."
 
   
==13. September 2021==
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==24. November 2021==
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* '''deník.cz''': [https://breclavsky.denik.cz/z-regionu/snadny-titul-mendelova-univerzita-resi-plagiaty-od-zahranicnich-studentu-2021112.html ''Snadný titul? Mendelova univerzita v Brně řeší plagiáty od zahraničních studentů''] [DeepL-Übersetzung: ''Einfacher Titel? Mendel-Universität in Brünn geht gegen Plagiate ausländischer Studenten vor''] (Pavel Podešva) [€] "Odborníci na plagiáty z platformy VroniPlag prověřují od podzimu minulého roku několik dizertačních prací zahraničních studentů. Jako problémové již označili práce od německých političek Katji Stammen a Sabine Abbasi. V obou případech je verdikt jasný: plagiáty, a to z velké části doslovné překlady magisterských prací z německých vysokých škol." <br/>[DeepL-Übersetzung: "Plagiatsexperten der Plattform VroniPlag haben seit letztem Herbst mehrere Dissertationen von internationalen Studierenden überprüft. Sie haben bereits die Thesen der deutschen Politikerinnen Katja Stammen und Sabine Abbasi als problematisch bezeichnet. In beiden Fällen ist das Urteil eindeutig: Plagiate, und zwar weitgehend wörtliche Übersetzungen von Masterarbeiten deutscher Universitäten."]
*'''Der Tagesspiegel''' (Nr. 24.655, S. 18): ''TURNERS Thesen. Lästiges Gesetz mit groben Fehlern'' (George Turner) "Mürbe ist man offenbar auf Druck der Fachhochschulen geworden, ihnen das Promotionsrecht einzuräumen. Das Beispiel Giffey hätte Warnung sein sollen: Noch nicht einmal die Abschlussarbeit war plagiatfrei. Ein neues Betätigungsfeld für Vroniplag Wiki tut sich auf. Aber Berlin ist hier nicht schlimmer als auch einige CDU-geführte Bundesländer. Statt dem Promotionsunwesen auch an Universitäten Einhalt zu gebieten, wird der Nivellierung und Abwertung Tür und Tor geöffnet. Früher warf man Österreich Titelhuberei vor. Bald wird Deutschland sich in der Welt lächerlich machen. Es wird Zeit, dass gezählt wird, wie viel Prozent der Hochschulabsolventen einen Dr.-Titel haben sollten, um 'Spitze' zu sein."
 
   
==6. September 2021==
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==20. November 2021==
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* '''Neue Presse''': [https://www.neuepresse.de/Hannover/Meine-Stadt/Ex-Vize-Praesidentin-der-Leibniz-Fachhochschule-verliert-Doktortitel ''Ex-Vize-Präsidentin der Leibniz-Fachhochschule verliert Doktortitel ''] (Thomas Nagel) [€] "Claudia Breuer gab Ende März 2020 ihren Posten als Vize-Präsidentin der Leibniz-Fachhochschule auf dem Expo-Campus in Hannover auf. Nun hat die Ruhr-Universität Bochum (RUB) der Akademikerin zudem den Doktortitel aberkannt. „Die Fakultät für Sozialwissenschaft der RUB hat beschlossen, den Doktorgrad abzuerkennen; dagegen klagt Frau Breuer nun. Weitere Auskünfte können wir wegen des schwebenden Verfahrens momentan nicht geben“, erklärte der Uni-Sprecher Jens Wylkop. [...] Die Online-Plattform „Vroni Plag Wiki” hatte ihre Promotion („Europäische Integration und grenzüberschreitende Zusammenarbeit – Konsens oder Konflikt? Das Beispiel EUREGIO“) als „Brutalstplagiat” eingestuft. Fast 90 Prozent der Breuer-Promotion wiesen Abschriften aus anderen Arbeiten auf, heißt es."
*'''Neue Zürcher Zeitung''' (S. 32): ''Wo die Blamage politischer Alltag ist. In Deutschland scheint dem politischen Personal der Sinn fürs Peinliche längst abhandengekommen zu sein.'' (Konrad Adam) "Der Stil, das sei der ganze Mensch, sagen die Franzosen. Stillosigkeit leider auch. Dass Franziska Giffey (SPD) abgekupfert hatte, wird man ihr im Zeitalter des Internets, das zum Plagiat doch förmlich einlädt, nicht vorhalten dürfen; zu viele waren ihr da schon vorausgegangen, Karl-Theodor Freiherr von und zu Guttenberg (CSU) ist nur der bekannteste unter ihnen. Keinem aus diesem Trupp hat das Abschreiben die Karriere verdorben, Annette Schavan (CDU) hat es sogar geholfen, denn für den Verlust ihres Doktorgrades und dessen Folge, den Abschied aus dem Bundeskabinett, ist sie mit dem Botschaftsposten beim Heiligen Stuhl in Rom entschädigt worden (was eine Peinlichkeit für sich war, da dieser Posten traditionsgemäss, und zwar aus guten Gründen, mit einem Protestanten besetzt wird). Dass Giffey sich dann allerdings auf amerikanische Zitiergewohnheiten berief, von denen versierte Akademiker noch nie etwas gehört hatten, war erbärmlich. Ihre Versicherung, nach bestem Wissen und Gewissen gearbeitet zu haben, lässt doch nur darauf schliessen, dass es mit ihrem Wissen nicht weit her und ihr Gewissen ein Sieb ist. In jeder anderen Stadt hätte das gereicht, um sie von der Bewerbung um ein höheres Staatsamt auszuschliessen; in Berlin aber nicht. Da muss sie nur in die Fussstapfen von Klaus Wowereit und dessen Nachfolger Michael Müller treten, und das wird sie schon schaffen."
 
 
==Ende August&#8239;/&thinsp;Anf. September 2021==
 
*'''Forschung & Lehre''': Leserbrief zu [https://www.forschung-und-lehre.de/politik/einfachste-grundsaetze-verletzt-3943/ ''"Einfachste Grundsätze verletzt": Auch in ihrer Masterarbeit soll Franziska Giffey unwissenschaftlich gearbeitet haben. Ein Professor der FU Berlin wirft ihr Plagiat vor.''] "Die Affäre Giffey-Börzel ist schlimm genug. Frau Prof. Börzel der FU Berlin hat eine Dissertation durchgewinkt, die nicht nur gravierende handwerkliche Mängel aufwies – Plagiate, Zitierschwächen -, sondern auch von der ganzen Konstruktion her Grundprobleme hatte. Eine Europabeauftragte eines Stadtteils schreibt über ihre Europapolitik des Stadtteils. Ja, toll. Wo ist die kritische Distanz, wo ist die analytische Kompetenz? Ich bin einer der wenigen, die über das Problem Europa und die Kommunen mehrfach publiziert haben. Ich kann nur sagen: Die Arbeit ist dünn und wäre höchstens als Master-Arbeit inhaltlich akzeptabel, durch handwerkliche Mängel indiskutabel.<br />[...] Sollten nicht nur exzellente MasterabsolventInnen der Fachhochschulen die Möglichkeit der Promotion an einer Universität erhalten? Was hat sich da die Kollegin Börzel gedacht? Hat sie die Masterarbeit geprüft? Überhaupt gelesen? Sie für exzellent befunden und eine Promotion befürwortet? Was haben die Promotionsgremien der FU Berlin gemacht? Die Augen zu? <br />Ich empfinde die neuerliche Wendung als fast einen größeren Skandal: für die FU Berlin und die sogenannte Doktormutter Prof. Börzel. Die Qualitätsstandards der Universitäten werden von solchen Kolleginnen mit Füßen getreten. [...] Es wäre an der Zeit, dass ein Disziplinarverfahren gegen Frau Prof. Börzel eröffnet wird."<br />Prof. Dr. Ulrich von Alemann, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
 
 
==23. August 2021==
 
*'''OSI-Zeitung''' (SoSe 2021, Ausg. 22, S. 11 f.): [https://www.polsoz.fu-berlin.de/polwiss/news/OSI-Zeitung-Ausgabe-22_SoSe21.pdf#page=6 ''Die Causa Giffey – wenn Verantwortung zum Spielball wird''] [PDF] (Fabian Bieda, Liam MacKenzie) "Während es im Bericht des zweiten Prüfgremiums nur heißt, dass 'mindestens bedingt vorsätzlich' getäuscht wurde, vermittelt uns [der Geschäftsführende Direktor des OSI und Mitglied des ersten Prüfgremiums, Prof. Dr. Bernd] Ladwig im Gespräch folgenden Eindruck: Über diesen juristisch-formalen Befund hinaus, habe Franziska Giffey an einigen Stellen bewusst und sicher nicht aus Schusseligkeit ihre Prüfer*innen getäuscht.<br />Wieso kam also das erste Prüfgremium zu der Entscheidung lediglich eine Rüge zu erteilen, nicht den Titel abzuerkennen?<br />Ladwig räumt ein, dass es eine Kompromissfindung gab: Innerhalb des Prüfgremiums habe es Uneinigkeit darüber gegeben, wie die Schwere der Plagiate, auch hinsichtlich der restlichen Arbeit, zu gewichten sei. Mit der Rüge war man zwar zu einem 'irgendwo unbefriedigenden' Kompromiss gekommen, man habe aber zu einem gemeinsamen Votum finden müssen – im Falle eines möglichen Gerichtsverfahrens wollte man sich nicht angreifbar machen.<br />Außerdem habe die Verhältnismäßigkeit eine Rolle gespielt. Bei einer Dissertation und dem damit verbundenen Doktortitel handele es sich nun mal um die 'Suggestion einer Lebensleistung', so Ladwig. Auch das sei, losgelöst vom Inhalt, bei der Gewichtung der Arbeit eingeflossen.<br />Dass aber politisches Kalkül hinter der Entscheidung stecke, weisen sowohl Ladwig als auch [Doktormutter Tanja] Börzel entschieden zurück. Auch die Logik des Vorwurfs, dass die FU sie im ersten Prüfverfahren schützen wollte, kann Prof. Börzel nicht nachvollziehen. Dass ihr die Täuschung nicht aufgefallen sei, tue ihr wirklich leid, betont sie mehrfach. Aber ihre wissenschaftliche Kompetenz sieht sie durch die Täuschung nicht in Frage gestellt."
 
 
*'''Der Tagesspiegel''': [https://www.tagesspiegel.de/wissen/plagiate-in-dissertation-giffeys-doktormutter-weist-mitverantwortung-zurueck/27540890.html ''Giffeys Doktormutter weist Mitverantwortung zurück''] (Amory Burchard) "Als die Plagiatsvorwürfe der Expert:innen von VroniPlag Wiki 2019 bekannt wurden, war Börzel öffentlich in die Kritik geraten: Sie hätte die groben Zitierfehler und mutmaßlichen Plagiate als Betreuerin vor oder spätestens nach der Abgabe der Arbeit erkennen müssen. Zudem wurde die Qualität der Arbeit im Nachhinein von anderen Politikwissenschaftlern als zu gering eingeschätzt, um das Magna cum laude (sehr gut) zu rechtfertigen, das Börzel ihr zubilligte."
 
 
==21. August 2021==
 
*'''Der Tagesspiegel''' (Nr. 24.632, S. 6): ''Die Gnade der Verjährung. Nächster Plagiatsfall um Franziska Giffey'' (Amory Burchard) "Nachdem sich die Freie Universität zunächst schwer getan hatte, die von Plagiatsexperten akribisch dokumentierten, teilweise schweren Zitierfehler in Franziska Giffeys Doktorarbeit angemessen zu prüfen und zu bewerten, entzog sie ihr im Juni im zweiten Anlauf den Doktortitel. Damit schien die Sache für Giffey erledigt zu sein, sie legte schon kurz davor ihr Amt als Bundesfamilienministerin nieder, blieb aber nach dem Titelentzug als überführte Plagiatorin SPD-Kandidatin für das Amt der Regierenden Bürgermeisterin. [...] <br> Doch ein FU-Professor, Sprachwissenschaftler Anatol Stefanowitsch, will ihr das nicht durchgehen lassen. Gemeinsam mit einem kleinen Team zeigt er jetzt, dass Giffey zumindest in einem Drittel ihrer Masterarbeit über den Europapreis des Europarats ebenfalls abgeschrieben hat. [...] <br> Dass sich ein wissenschaftspolitisch und auf Twitter aktiver Forscher Giffeys alte Arbeit vornimmt, ist legitim. Stefanowitsch sagt, dass er im Namen der Wissenschaft handele: Überführte Plagiator:innen müssten sich zumindest eine Zeitlang aus der Politik zurückziehen."
 
 
==8. Juli 2021==
 
*'''Augsburger Allgemeine''': [https://www.augsburger-allgemeine.de/politik/Interview-Plagiatsexperte-ueber-Baerbock-Habe-nicht-den-riesigen-Skandal-gesehen-id60046141.html ''Plagiatsexperte über Baerbock: "Habe nicht den riesigen Skandal gesehen"''] (Interview: Fabian Kluge) "''Werden Plagiate rein zufällig aufgedeckt oder gibt es Menschen, die gezielt nach Plagiaten suchen?''<br/>'''Dannemann''': [...] Ich bin im VroniPlag Wiki tätig, wir untersuchen ehrenamtlich wissenschaftliche Arbeiten. Manche bei uns stolpern über eine Arbeit und beginnen dann nachzuforschen. Wir haben einen im Team, der spezialisiert darauf ist, Doktorarbeiten gegeneinander abzugleichen. Einer interessiert sich vor allem für Plagiate von Politikerinnen und Politikern. Die Motivation der meisten ist aber die Wissenschaft, deshalb geht es ihnen vor allem um Wissenschaftsplagiate. [...]<br/>''Die Arbeiten von Prominenten und Nicht-Prominenten werden also gleichbehandelt?''<br/>'''Dannemann''': Ja, die Maßstäbe sind die gleichen. Wie gesagt: Es gibt noch einen Mitarbeiter im Wiki, der sich vor allem für Plagiate von Politikerinnen, Politikern und Prominenten interessiert, aber von unseren 211 Dokumentationen sind 56 Wissenschaftsplagiate. Bei 18 Fällen ist die Parteizugehörigkeit des Autors bekannt, das können aber auch Kommunalpolitiker sein."
 
   
 
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Version vom 11. Januar 2022, 16:07 Uhr

Der Pressespiegel enthält Auszüge aus Presseartikeln (Print / online) und Hinweise auf TV- oder Radiosendungen mit deutlichem Bezug zum VroniPlag Wiki und / oder seinen bearbeiteten Fällen. Dieser Hinweis sollte vor einem Eintrag unbedingt zur Kenntnis genommen werden. Ältere Meldungen finden sich im Archiv.

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Zusätzlich zu diesem Pressespiegel gibt es im Wiki auf einer Benutzerunterseite eine weitere chronologische Zusammenstellung von Medienberichten, die als erweiterter Pressespiegel dazu dienen soll, Pressemeldungen zu dokumentieren, die zum Themenkomplex Plagiarismus gehören, jedoch keinen direkten Bezug zu VroniPlag Wiki bzw. den dort dokumentierten Fällen haben. Siehe Erweiterter Pressespiegel.

11. Januar 2022

  • Frankfurter Allgemeine Zeitung: Doktorarbeiten: Gericht verlangt Beleg nach jedem übernommenen Satz (Jochen Zenthöfer) "Das Berliner Verwaltungsgericht hat in einer soeben veröffentlichen Entscheidung an die Grundregeln des wissenschaftlichen Arbeitens so deutlich erinnert wie nie zuvor. Jeder einzelne übernommene Gedanke, auch jede bei Dritten kopierte Fußnote, müssten ausnahmslos als ein Werk Anderer gekennzeichnet sein, sagen die Richter. [...] Im August 2014 hatte die Wissenschaftsplattform VroniPlag Wiki die Hochschule darüber informiert, dass die Dissertation auf 62 Prozent der Seiten wörtliche und sinngemäße Übereinstimmungen mit anderen Dissertationen aufweise."

21. Dezember 2021

  • Tichys Einblick: "Leistung muss sich lohnen"? Lindner schlägt Politiker mit Plagiatsvergangenheit als Generalsekretär vor (Redaktion) "Bijan Djir-Sarai, den Christian Lindner am Montag für den Posten des neuen FDP-Generalsekretärs vorschlug, gehört zu den guten Bekannten des Vorsitzenden. [...]
    Allerdings gibt es in seiner Biographie einen Makel, der nicht so ganz zum 'Leistung muss sich lohnen'-Credo der Partei passt: Djir-Sarai verlor 2012 seinen Doktortitel, nachdem die Plattform VroniPlag ihm umfangreiche nicht ausgewiesene Textübernahmen in seiner Dissertation nachgewiesen hatte. In seiner Doktorarbeit von 2008 mit dem Titel 'Ökologische Modernisierung der PVC-Branche in Deutschland' fanden die Plagiatsjäger auf insgesamt 121 von 180 Seiten nicht ausgewiesenen Fremdtext, meist leicht bearbeitet, um die Quelle zu verschleiern.
    [...]
    Nach einer längeren Überprüfung erkannte ihm die Universität Köln schließlich 2012 den Doktortitel wieder ab, weil die Arbeit 'mit den Grundanforderungen wissenschaftlichen Arbeitens nicht zu vereinbaren' sei."

11. Dezember 2021

  • Der Spiegel, 50/2021, S. 38-42: Alles ist verziehen (Guido Mingels) "Trotz der Plagiatsaffäre der vergangenen Jahre, trotz ihres Rücktritts vom Amt der Bundesfamilienministerin im Frühjahr, trotz ihres verlorenen Doktortitels, trotz des sehr bescheidenen Wahlsiegs im Herbst – mit 21,4 Prozent holte ihre Berliner SPD das schlechteste Ergebnis der Partei seit dem Krieg. [...] Erst kam VroniPlag Wiki, dann eine erste Untersuchung, dann eine Rüge, dann eine Rüge der Rüge, dann ein zweites Prüfverfahren. Am Ende war der Doktor weg. Die Prüfer warfen der Promotionsautorin Giffey eine »mindestens bedingt vorsätzliche Täuschung erheblichen Ausmaßes« vor."

24. November 2021

  • deník.cz: Snadný titul? Mendelova univerzita v Brně řeší plagiáty od zahraničních studentů [DeepL-Übersetzung: Einfacher Titel? Mendel-Universität in Brünn geht gegen Plagiate ausländischer Studenten vor] (Pavel Podešva) [€] "Odborníci na plagiáty z platformy VroniPlag prověřují od podzimu minulého roku několik dizertačních prací zahraničních studentů. Jako problémové již označili práce od německých političek Katji Stammen a Sabine Abbasi. V obou případech je verdikt jasný: plagiáty, a to z velké části doslovné překlady magisterských prací z německých vysokých škol."
    [DeepL-Übersetzung: "Plagiatsexperten der Plattform VroniPlag haben seit letztem Herbst mehrere Dissertationen von internationalen Studierenden überprüft. Sie haben bereits die Thesen der deutschen Politikerinnen Katja Stammen und Sabine Abbasi als problematisch bezeichnet. In beiden Fällen ist das Urteil eindeutig: Plagiate, und zwar weitgehend wörtliche Übersetzungen von Masterarbeiten deutscher Universitäten."]

20. November 2021

  • Neue Presse: Ex-Vize-Präsidentin der Leibniz-Fachhochschule verliert Doktortitel (Thomas Nagel) [€] "Claudia Breuer gab Ende März 2020 ihren Posten als Vize-Präsidentin der Leibniz-Fachhochschule auf dem Expo-Campus in Hannover auf. Nun hat die Ruhr-Universität Bochum (RUB) der Akademikerin zudem den Doktortitel aberkannt. „Die Fakultät für Sozialwissenschaft der RUB hat beschlossen, den Doktorgrad abzuerkennen; dagegen klagt Frau Breuer nun. Weitere Auskünfte können wir wegen des schwebenden Verfahrens momentan nicht geben“, erklärte der Uni-Sprecher Jens Wylkop. [...] Die Online-Plattform „Vroni Plag Wiki” hatte ihre Promotion („Europäische Integration und grenzüberschreitende Zusammenarbeit – Konsens oder Konflikt? Das Beispiel EUREGIO“) als „Brutalstplagiat” eingestuft. Fast 90 Prozent der Breuer-Promotion wiesen Abschriften aus anderen Arbeiten auf, heißt es."

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