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Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Graf Isolan
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 65, Zeilen: 1-16
Quelle: Hickethier 1996
Seite(n): 374, 375, Zeilen: 374:5-8.10-19.33-35 - 375:1.18-24
[Vier Jahre vor] der ersten Vorführung des Lumièreschen Projektionsapparates erschien die Erzeugung und der Transport visueller Bilder durch eine elektrische Bildzerlegung und anschließender Synthese möglich, war jedoch lediglich Gegenstand interner Debatten der als verschroben geltenden Tüftler und Erfinder. Da die Ideen meist im Spekulativen stecken blieben, begann man erst spät, diese auf ihre Realisierbarkeit hin zu untersuchen. Ein Zusammenhang mit dem Film wurde damals noch nicht erkannt, da dieser als eigenständige Attraktion angesehen wurde. Die Präsentation des Films durch die Gebrüder Lumière und die daran anschließende Debatte schien weitere technische Verbesserungen zu blockieren. Der Erfolg des Films ließ die weitere Beschäftigung mit der elektrischen Bildzerlegung überflüssig erscheinen, eine uns heute unverständliche Einstellung. Der Film vergaß in seinem Bemühen, von den etablierten Künsten als gleichberechtigt anerkannt zu werden, dass er als Medium technisch erzeugter Bilder mehr die Nähe zur Bildtelegraphie, zum Bildfunk und zum Fernsehen hätte suchen sollen. Statt dessen wollte der Film seine gesellschaftliche Anerkennung als Unterhaltungsmedium ausschließlich durch die Auseinandersetzung mit dem Theater erreichen. [Seite 374]

Vier Jahre vor der ersten Vorführung des Lumièreschen Projektionsapparates erschien die Erzeugung und der Transport visueller Bilder durch eine Apparatur möglich, die durch eine elektrische Bildzerlegung und Bildsynthese betrieben werden sollte.

Diese Entwicklung wurde jedoch nicht in aller Öffentlichkeit diskutiert, sondern war Gegenstand des Diskurses einer Fachwelt. [...] Die Diskussion des elektrischen Fernsehens, der Erzeugung und des Transportes bewegter Bilder, war um die Jahrhundertwende vor allem eine Debatte der oft als verschroben geltenden Tüftler und Erfinder. Das meiste davon blieb im Spekulativen stecken, erst spät begann man die Ideen auf ihre Realisierbarkeit hin zu erproben. Deshalb wurde auch der Film noch nicht in diesem Zusammenhang gesehen, schien seine augenscheinliche Attraktion den Zeitgenossen damals etwas Eigenständiges, das nicht im Zusammenhang mit den technischen Debatten in den Ingenieurszirkeln stand.

[...]

Die Präsentation des Films durch die Brüder Lumière und die daran anschließende Debatte schienen zunächst diese Entwicklung zu kreuzen und durch den Erfolg des Films die weitere Beschäftigung mit der elektri-

[Seite 375]

schen Bildzerlegung überflüssig zu machen. [...]

[...]

Auch der Film vergaß seine Einbindung in den Elektrifizierungsprozeß der Kultur, vergaß in seinem Bemühen, im Ensemble der etablierten Künste gleichberechtigt anerkannt zu werden, als Medium der technischen Bilder seine Nähe zur Bildtelegraphie, zum Bildfunk, zum Fernsehen. Um sich als Unterhaltungsmedium gesellschaftlich Anerkennung zu verschaffen, mußte sich das Kino vor allem mit dem Theater auseinandersetzen, nicht mit dem erst später entstandenen Radio.

Anmerkungen

Kein Hinweis auf eine Übernahme.

Sichter
(Graf Isolan) Schumann