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Film und Propaganda im Ersten Weltkrieg. Propaganda als Medienrealität im Aktualitäten- und Dokumentarfilm

von Ulrike Oppelt

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Statistik und Sichtungsnachweis dieser Seite findet sich am Artikelende

[1.] Uo/Fragment 350 01 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2014-01-10 17:13:53 Schumann
BauernOpfer, Fragment, Gesichtet, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Sigl 1987, Uo

Typus
BauernOpfer
Bearbeiter
Graf Isolan
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 350, Zeilen: 1-20, 26-29, 101-105
Quelle: Sigl 1987
Seite(n): 23, 24, 26, Zeilen: 23:10-12; 24:1-5; 26:11-33
[195]

Die grundlegende technische Voraussetzung für den Trickfilm war die Entdeckung des Stopptricks. Als erster verwendete ihn 1896 der Amerikaner Alfred Clark in einer Szene von THE EXECUTION OF MARY, QUEEN OF SCOTS: Maria kniete vor ihrem Henker nieder, die Kamera wurde gestoppt und Maria durch eine Puppe ersetzt; dann wurde die Kamera wieder gestartet und „Maria“ enthauptet. Des öfteren verwendete ab 1896 der Franzose George Méliès (1861-1938) den Stopptrick, um in seinen Filmen fantastische Verwandlungen zu erzeugen. Dies fand sehr schnell viele Nachahmer.196 Die Weiterentwicklung des Stopptricks zum Phasentrick, d. h. zur Einzelaufnahme der heutigen 24 Filmbilder (Phasen) je Sekunde, gelang den Amerikanern James Stuart Blackton (1875-1941) und Albert E. Smith (1874-1958). 1898 drehten sie einen Film mit Stopptrick, um Verwandlungen von Requisiten zu erzeugen. In ihrem Dachatelier waren im Hintergrund auch Wolken zu sehen. Da mit Unterbrechungen gedreht worden war, erschienen plötzlich Wolken, verschwanden und wanderten sprunghaft über die Leinwand. In einem ihrer nächsten Filme (THE HUMPTY DUMPTY CIRCUS) setzten 1898 Blackton und Smith den Phasentrick erstmals bewusst zur Animation von Puppen ein. Ebenfalls 1898 verwendete Georges Méliès den Phasentrick in einigen Werbefilmen, in denen sich Buchstaben „von selbst“ zum Namen des Werbeprodukts formten. 1899 machte Arthur Melbourne Cooper den Werbefilm MATCHES APPEAL und ab 1904 Filmszenen mit animierten Puppen.197 [...]

[...] Um eine einzige Minute Trickfilm herzustellen, müssen bis zu 60 x 24 = 1440 Bildvorlagen (Phasen) gefertigt werden. Die reine Aufnahmezeit von 1 Minute Trickfilm dauert im Schnitt 1 bis 5 Tage.


[195 Vgl. ebd. Erster Legetrickfilm: 1910 LE TOUT PETIT FAUST (Der ganz kleine Faust), E.] Cohl. - Eine Sonderform des Legetricks ist der Scherenschnittfilm (Silhouettenfilm), dessen bedeutendste Vertreter Lotte Reiniger (1899-1981) und ihr Mann Carl Koch (1892-1963) waren, die 1923-26 unter Mitarbeit von Berthold Bartosch (1893-1968) und Walter Ruttmann (1887-1941) den ersten abendfüllenden Trickfilm der Welt schufen: DIE ABENTEUER DES PRINZEN ACHMED.

196 Vgl. Sigl: Vom „Daumenkino“ zum „Münchner Bilderbogen“, in: ders.: Von ,.A“ bis „Zip/Zip“, 1987, S. 26.

197 Vgl. ebd.

[Seite 23]

Um eine einzige Minute Trickfilm herzustellen, müssen bis zu 60 x 24 = 1440 Bildvorlagen (Phasen) gefertigt werden. Das bloße Aufnehmen von 1 Minute Trickfilm dauert im Schnitt 1-5 Tage.

[Seite 24]

Eine Sonderform des Legetricks ist der Scherenschnittfilm (Silhouettenfilm), dessen bedeutendste Vertreter Lotte Reiniger (1899-1981) und ihr Mann Carl Koch (1892-1963) waren, die 1923-26 unter Mitarbeit von Berthold Bartosch (1893-1968) und Walter Ruttmann (1887-1941) den ersten abendfüllenden Trickfilm der Welt schufen („Die Abenteuer des Prinzen Achmed“) und die 1937 von Berlin nach London emigrierten.

[Seite 26]

Stoptrick

Die grundlegende technische Voraussetzung für den Trickfilm war die Entdeckung des Stoptricks. Als erster verwendete ihn 1896 der Amerikaner Alfred Clark in einer Szene von „The Execution of Mary, Queen of Scots“ (Die Enthauptung der schottischen Königin Maria): Maria kniete vor ihrem Henker nieder, die Kamera wurde gestoppt und Maria durch eine Puppe ersetzt; dann wurde die Kamera wieder gestartet und „Maria“ enthauptet. Des öfteren verwendet hat den Stoptrick ab 1896 der Franzose George Méliès (1861-1938), um in seinen Filmen fantastische Verwandlungen zu erzeugen, was sehr schnell viele Nachfolger fand.

Phasentrick

Die Weiterentwicklung des Stoptricks zum Phasentrick, d. h. der Einzelaufnahme der (heute) 24 Filmbilder (Phasen) je Sekunde, gelang den Amerikanern James Stuart Blackton (1875-1941) und Albert E. Smith (1874-1958). Sie entdeckten infolge einer Panne den Phasentrick. 1898 drehten sie einen Film mit Stoptrick, um wie Melies Verwandlungen von Requisiten zu erzeugen. Da sie in einem Dachatelier arbeiteten, waren im Film im Hintergrund auch die Wolken zu sehen, allerdings, weil mit Unterbrechungen gedreht worden war, in seltsamen Erscheinungen: Wolken erschienen plötzlich, verschwanden, wanderten sprunghaft über die Leinwand. - In einem ihrer nächsten Filme („The Humpty Dumpty Circus“/Der Stöpsel-Zirkus, 1898) setzten Blackton und Smith den Phasentrick für eine kurze Sequenz erstmals bewußt zur Belebung (Animation) von Puppen ein.

Ebenfalls 1898 verwendete Georges Méliès den Phasentrick in einigen Werbefilmen, in denen sich Buchstaben „von selbst“ zum Namen des Werbeprodukts formten. 1899 machte Arthur Melbourne Cooper den Werbefilm „Matches Appeal“ (Appell der Zündhölzer) und ab 1904 gelegentlich Filmszenen mit animierten Puppen.

Anmerkungen

Art und Umfang der Übernahme bleiben ungekennzeichnet.

Zum Schluss der Seite hin und in der Fußnote 198 wird wieder der Aufsatz von Fuchs (1987) "dazwischengeschnitten", der derselben Sammlung entstammt, in der schon der von Sigl zu finden ist.

Sichter
(Graf Isolan), WiseWoman


[2.] Uo/Fragment 350 16 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2013-09-16 15:22:43 Graf Isolan
BauernOpfer, Fragment, Fuchs 1987, Gesichtet, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Uo

Typus
BauernOpfer
Bearbeiter
Graf Isolan
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 350, Zeilen: 20-26, 29-31, 109-114
Quelle: Fuchs 1987
Seite(n): 8, 9, 10, Zeilen: 8:33-37; 9:15-20; 10:27-33
Bis zu seiner Emigration 1934 stellte der deutsche Jude und Patriot Pinschewer in Berlin Werbe-, Propaganda- und Lehrfilme her. Eine Reihe von Talenten wurden von ihm gefördert. Zu seinen Mitarbeitern zählten Rudi Klemm, Lotte Reiniger, Walter Ruttmann, Guido Seeber, George Pal, Harold Mack, Hans Fischer, Toni Rabold und Oskar Fischinger.198

Ein Zeichentrickfilm ist zeitaufwendig in der Produktion und nicht billig. [...] Während der Kriegsjahre gaben sich die Zeichentrickenthusiasten in Deutschland häufig mit dem Werbefilm zufrieden. Die Chance zur künstlerischen Selbstverwirklichung nahmen sie nur wahr, wenn [diese durch eine Institution, z. B. die Reichsbank, abgesichert war.]


198 Die Trickfilmer jener frühen Jahre tauchen immer wieder in neuen Kombinationen auf, ihre Kontakte untereinander und die wechselseitige Beeinflussung sind nicht zu übersehen. War der ursprüngliche Bedarf für ihre Arbeit die Werbung, so verselbständigte sich der Trickfilm auch in Deutschland als künstlerisches Medium. Lotte Reiniger gelang es mit ihren Scherenschnittfilmen zum Beispiel, eine eigene Tradition zu schaffen, deren Hauptvertreterin sie nach wie vor ist und wohl auch bleiben wird. Vgl. Fuchs: Etwas für Individualisten, in: Von „A“ bis „Zip/ Zip“, hrsg. von K. Sigl, 1987, S. 9.

[Seite 8]

Bis zur Emigration 1934 des deutschen Juden und Patrioten Pinschewer stellte er in Berlin Werbe-, Propaganda- und Lehrfilme her. Mit seinen Werbefilmen förderte er eine Reihe von Talenten. So zählten zu seinen Mitarbeitern Rudi Klemm, Lotte Reiniger, Walter Ruttmann, Guido Seeber, George Pal, Harold Mack, Hans Fischer, Toni Rabold und Oskar Fischinger.

[Seite 9]

Die Trickfilmer jener frühen Jahre tauchen immer wieder in neuen Kombinationen auf, ihre Kontakte untereinander und die wechselseitige Beeinflussung sind nicht zu übersehen. War der ursprüngliche Bedarf für ihre Arbeit die Werbung, so verselbständigte sich der Trickfilm auch in Deutschland als künstlerisches Medium. Lotte Reiniger gelang es mit ihren Scherenschnittfilmen zum Beispiel, eine eigene Tradition zu schaffen, deren Hauptvertreterin sie nach wie vor ist und wohl auch bleiben wird.

[Seite 10]

Zeichentrickfilm ist bekanntlich zeitaufwendig in der Produktion und damit nicht ganz billig. Da es sich kaum jemand leisten kann, auf Verdacht einen Zeichentrickfilm zu finanzieren und zu produzieren, geben sich die Zeichentrickenthusiasten in Deutschland häufig mit dem Werbefilm zufrieden und nehmen die Chance zur künstlerischen Selbstverwirklichung nur wahr, wenn diese durch eine Institution wie die öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten abgesichert ist.

Anmerkungen

Art und Umfang der Übernahme bleiben ungekennzeichnet.

In die durch Auslassungszeichen markierte Stelle fügt Uo Material aus einem (Sigl, S. 23) der anderen Aufsätze, die sich zusammen mit Fuchs (1987) in dem von Sigl herausgegebenen Begleitband zu einer Münchener Ausstellung zum Thema Trickfilm befinden.

Bemerkenswert ist auch, wie Uo die Aussagen Fuchs' zur Rezeption von Werbefilmen durch "Zeichentrickenthusiasten in Deutschland" (gemeint ist hier die Bundesrepublik) ohne faktische Grundlage unter Beibehaltung der wesentlichen Formulierungen auf den Zeitraum des Ersten Weltkriegs "ummünzt".

Sichter
(Graf Isolan) Schumann



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