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Untersuchte Arbeit: Seite: 182, Zeilen: 4-17 |
Quelle: Kern 2004 Seite(n): 73, 74, Zeilen: 73: 30-32 - 74: 1-9 |
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Leider sind Gorgias’ Reden und Schriften nur sehr bruchstückhaft überliefert, vor allem durch Zitate und Paraphrasen in den Werken seiner Zeitgenossen, was aber die damalige Popularität seiner Positionen beweist. So ist Fragment 23 bei Plutarch überliefert. Darin richtet sich Gorgias mindestens implizit gegen Platon:
104 Gorgias von Leontinoi: Fragment 23, in: Gorgias von Leontinoi: Reden, Fragmente und Testimonien, hrsg. mit Übersetzung u. Kommentar v. Thomas Buchheim, Hamburg: Meiner 1989 [= Philosophische Bibliothek 404], S. 93. – Zur Auseinandersetzung zwischen Platon und Georgias vgl. auch die Fragmente 11, 15, 16 und 23. |
[Seite 73]
Leider sind die Schriften dieses skeptischen Querdenkers nur sehr bruchstückhaft überliefert, vor allem durch Zitate und Paraphrasen in den Werken seiner Zeitgenossen. Das ist ein Hinweis auf [Seite 74] die damalige Popularität seiner Positionen. Gorgias’ Gedanke, der zumindest implizit gegen Platon gerichtet ist, ist als Fragment 23 von Plutarch überliefert: „In voller Blüte stand die Tragödie (in Athen) und war in aller Munde; sie geriet zum wunderbaren Hör- und Schauspiel für die Menschen damals und bot durch ihre Mythen und Leidenschaften eine Täuschung, bei der, wie Gorgias sagt, derjenige, der täuscht, mehr Recht hat als der, der nicht täuscht, und der Getäuschte andererseits mehr versteht als der, der nicht getäuscht wird. Wer täuscht hat nämlich mehr Recht, weil er ausgeführt hat, was er versprach; der Getäuschte aber versteht mehr: denn schön läßt sich hinreißen von der Lust der Worte, was nicht empfindungslos ist.”71 71 Gorgias von Leontinoi: Fragment 23. In: Reden, Fragmente und Testimonien. Herausgegeben mit Übersetzung und Kommentar von Thomas Buchheim, Hamburg 1989, S. 93. |
Zitat wird aus der gleichen Quelle, in gleichen Abgrenzungen und mit der gleichen Einleitung übernommen. Der Vf. gibt zu Beginn von Kap. E (S. 143-221) an: Die Übernahme erfolgt aus diesem Bereich, doch wird die enge (teils wörtliche) Anlehnung an die Quelle nicht deutlich. Daher Einordnung als Bauernopfer. |
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