Literatur und Verbrechen: Kunst und Kriminalität in der europäischen Erzählprosa um 1900
von Dr. Dr. Thomas Sprecher
Statistik und Sichtungsnachweis dieser Seite findet sich am Artikelende
[1.] Ts/Fragment 041 02 - Diskussion Zuletzt bearbeitet: 2014-09-14 19:27:44 Schumann | Fragment, Gesichtet, Kern 2004, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Ts, Verschleierung |
|
|
Untersuchte Arbeit: Seite: 41, Zeilen: 2-7 |
Quelle: Kern 2004 Seite(n): 66, Zeilen: 7-13 |
---|---|
Bis ins Mittelalter gilt es als Ausweis besonderer Klugheit. Die Aufklärung hingegen erachtet Täuschung als amoralisch. Nur dort noch wird der Lügner positiv gesehen, wo ihm die Verlogenheit einer ganzen Gesellschaft gegenübersteht. Die Figur des Schelms ist dann „der Katalysator, durch den das wahre Bild der Gesellschaft evident wird“49.
49 Vgl. Rainer Diederichs: Strukturen des Schelmischen im modernen deutschen Roman, Eine Untersuchung an den Romanen von Thomas Mann „Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull“ und Günter Grass „Die Blechtrommel“, Düsseldorf: Diederichs 1971, S. 33. |
Galt das Lügen noch bis in die Dichtung des Mittelalters hinein als Ausweis besonderer Klugheit, stempelt die Aufklärung Täuschung zum abweichenden, amoralischen Verhalten. Der Schelm darf nur dann positiver Held sein, wenn seinen kleinen Lügen die Verlogenheit einer ganzen Gesellschaft gegenübersteht. Denn dann kann selbst ein Betrüger ein Werkzeug der Aufklärung sein. „Die Figur des Hochstaplers ist der Katalysator, durch den das wahre Bild der Gesellschaft evident wird.“55
49 Vgl. Rainer Diederichs: Strukturen des Schelmischen, S. 33. |
Ohne Hinweis auf die Quelle. |
|
vorherige Seite | zur Übersichtsseite | folgende Seite
Letzte Bearbeitung dieser Seite: durch Benutzer:Schumann, Zeitstempel: 20140914192822
Letzte Bearbeitung dieser Seite: durch Benutzer:Schumann, Zeitstempel: 20140914192822