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Grenzen der Versicherbarkeit von Katastrophenrisiken. Erweiterungsmöglichkeiten durch Rückversicherung, Katastrophenanleihen und Versicherungsderivate. Mit einem Geleitw. von Volker Arnold

von Prof. Dr. Tristan Nguyen

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[1.] Tn/Fragment 006 01 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2012-11-28 11:39:57 WiseWoman
Fragment, Gesichtet, Pfister 2004, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Tn, Verschleierung

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Graf Isolan
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 6, Zeilen: 01-22
Quelle: Pfister 2004
Seite(n): 8, Zeilen: 2-23
[Für einen Einzelnen ist eine Katastrophe, einen ge]liebten Angehörigen zu verlieren. Für manche bedeutet bereits schon der Verlust seines Arbeitsplatzes eine Katastrophe.7 Jeden Tag sterben jedoch Tausende, und Tausende verlieren ihren Arbeitsplatz, ohne dass wir dies als eine soziale Katastrophe empfinden. Der Grund liegt darin, dass die einzelnen Geschehnisse nicht als miteinander verbunden betrachtet werden. Wenn 200 Menschen bei einem Flugzeugunglück sterben, dann wird dies in den Medien als eine Katastrophe deklariert.8 Wenn jedoch die gleiche Anzahl von Menschen pro Woche bei verschiedenen Autounfällen ums Leben kommen, wird dies als gegebene Tatsache hingenommen und nicht als Katastrophe empfunden.9 Offenbar werden räumlich konzentrierte Verluste an Menschen und Sachwerten intensiver wahrgenommen als räumlich gestreute Verluste.10

Nicht nur der kausale Zusammenhang, sondern auch die zeitliche Perspektive spielt eine Rolle, ob Ereignisse als Katastrophen wahrgenommen werden oder nicht. So werden die Todesfälle, die aufgrund der Ausbreitung des AIDS-Virus entstehen, nicht als Katastrophe betrachtet, wohl aber Todesfälle, die durch einen möglichen terroristischen Anschlag mit Milzbrand-Bakterien entstehen könnten. Der Grund liegt darin, dass einzelne Ereignisse eher dann als miteinander verbunden angesehen werden, wenn sie in einem engen zeitlichen Rahmen auftreten. Katastrophen sind folglich sozial konstruierte Ereignisse11 Ereignisse werden dann zu Katastrophen,

• wenn viele Menschen gleichzeitig betroffen werden und

• wenn ein gemeinsamer Auslöser wahrgenommen wird.

Katastrophen als soziale Ereignisse treten zwar relativ selten auf. Jedoch haben sie sehr hohe Schäden zur Folge.


7 Vgl. Zeckhauser, R. (1996), S. 114.

8 Die Massenmedien spielen eine wichtige Rolle, welche Schadenereignisse als Katastrophe empfunden werden. Vgl. Lahnstein, C. (2005), S. 34.

9 Katastrophen werden somit nicht über die Anzahl der Todesopfer bzw. die Todesursache definiert. Vgl. Zeckhauser, R. (1996), S. 114.

10 Eine Diskussion über die unterschiedliche Wahrnehmung bezüglich Katastrophenrisiken findet man bei Fischhoff, B. et al. (1981).

11 Vgl. Zeckhauser, R. (1996), S. 114 sowie Lahnstein, C. (2005), S. 5 f.

Für einen Einzelnen ist eine Katastrophe, einen Angehörigen zu verlieren. Für manche gleicht sogar schon der Verlust seines Arbeitsplatzes einer Katastrophe. Jeden Tag sterben jedoch Tausende und Tausende verlieren ihren Arbeitsplatz, ohne dass wir dies als eine soziale Katastrophe empfinden. Der Grund liegt darin, dass die einzelnen Geschehnisse nicht als miteinander verbunden betrachtet werden. Wenn 150 Menschen bei einem Flugzeugunglück sterben, dann wird dies als eine Katastrophe angesehen; wenn 150 Menschen pro Woche bei Autounfällen ums Leben kommen, nicht. Räumlich konzentrierte Verluste werden also anders wahrgenommen als räumlich gestreute Verluste. Auch die zeitliche Perspektive spielt eine Rolle, ob Ereignisse als Katastrophen wahrgenommen werden oder nicht. So werden die Todesfälle, die aufgrund der Ausbreitung des AIDS-Virus entstehen, nicht als Katastrophe betrachtet, wohl aber Todesfälle, die durch einen möglichen terroristischen Anschlag mit Milzbrand-Bakterien entstehen könnten. Der Grund liegt darin, dass einzelne Ereignisse eher dann als miteinander verbunden angesehen werden, wenn sie in einem engen zeitlichen Rahmen auftreten.

Katastrophen sind folglich sozial konstruierte Ereignisse.6 Ereignisse werden dann zu Katastrophen,

- wenn viele Menschen betroffen werden und

- wenn ein gemeinsamer Auslöser wahrgenommen wird.

Katastrophen als soziale Ereignisse treten relativ selten auf und wenn, dann haben sie sehr hohe Schäden zur Folge.


6 Vgl. Zeckhauser, R.; The Economics of Catastrophes, in: Journal of Risk and Uncertainty, Vol. 12, S. 114, 1996.

Anmerkungen

Ohne jeden Hinweis auf eine Textübernahme.

Sichter
(Graf Isolan), WiseWoman



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Letzte Bearbeitung dieser Seite: durch Benutzer:WiseWoman, Zeitstempel: 20121128114030