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Ein „weltoffenes Land“? Deutschlands langer Weg zu einer neuen Politik der Zuwanderung

von Dr. Timur Mukazhanov

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[1.] Tmu/Fragment 086 06 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2013-10-02 16:32:25 Hindemith
Fragment, Gesichtet, Pagenstecher 1994, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Tmu, Verschleierung

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Graf Isolan
Gesichtet
Untersuchte Arbeit:
Seite: 86, Zeilen: 6-20
Quelle: Pagenstecher 1994
Seite(n): 37, 38, Zeilen: 37:4-6; 38:5-9.17-22
Unter der Prämisse, dass Deutschland kein Einwanderungsland sei, war zunächst nur eine partielle und temporäre Integration der Gastarbeiter vorgesehen. Einerseits sollte die Rückkehrbereitschaft gefördert werden, andererseits, so wurde postuliert, sollte „alles getan werden, um den ausländischen Arbeitnehmern für die Dauer ihres Aufenthaltes menschenwürdige Lebensverhältnisse zu bieten.“171 Dieses Konzept entsprach dem Doppelziel, eine Einwanderung zu verhindern und den „sozialen Frieden“ zu sichern. Auch die Schulpolitik war insbesondere in den ersten Jahrzehnten von der Idee der „Integration auf Zeit“ geprägt. Die Schüler ausländischer Herkunft sollten auf ein Leben in beiden Welten vorbereitet werden. Doch diese Experimente ließen die ausländischen Kinder in beiden Welten scheitern. Muttersprachlicher Unterricht erfolgte nicht im systematischen Rahmen einer planvollen zweisprachigen, interkulturellen Erziehung, sondern war eng darauf bezogen, die Rückkehrfähigkeit zu erhalten. Das führte oft dazu, die Kinder der Gastarbeiter in reinen „Ausländerklassen“ zu isolieren.

171 Vgl. Mehrländer, Ursula, Bundesrepublik Deutschland, in: Gehmacher, Ernst (Hrsg.), Ausländerpolitik im Konflikt: Arbeitskräfte oder Einwanderer? Konzepte der Aufnahme- und Entsendeländer, Bonn 1978, S. 126ff.;

[Seite 37]

Unter der Prämisse, daß Deutschland kein Einwanderungsland sei, war zunächst nur eine partielle und temporäre Integration, später dann eine rein assimilative Integration vorgesehen.

[Seite 38]

Einerseits sollte die Rückkehrbereitschaft gefördert werden, andererseits

„alles getan werden, um den ausländischen Arbeitnehmern für die Dauer ihres Aufenthaltes menschenwürdige Lebensverhältnisse zu bieten“46.

Diese Konzept entsprach dem Doppelziel, eine Einwanderung zu verhindern und den sozialen Frieden zu sichern. [...]

Auf dem Gebiet der Schulpolitik48 waren dabei die Integrationsbemühungen am intensivsten, gleichwohl nicht sehr erfolgreich. [...] Grunddilemma war auch hier die Idee der ‘Integration auf Zeit’, die auf ein Leben in beiden Welten vorbereiten sollte und die Kinder in beiden Welten scheitern ließ. Muttersprachlicher Unterricht erfolgte nicht im systematischen Rahmen einer planvollen zweisprachigen, interkulturellen Erziehung, sondern war eng darauf bezogen, die Rückkehrfähigkeit zu erhalten49. Das führte oft dazu, die Migrantenkinder in reinen ‘Ausländerklassen’ zu isolieren.


46 Aktionsprogramm Juni 1973, nach Mehrländer 1978, 126f. Ähnlich Bund-Länder-Kommission 1977, nach Schwerdtfeger 1980, 21f.

48 Leitner 1987, 83ff., Esser/Korte in Hammar 1985, 189ff., Mehrländer 1978, 132f., Meier-Braun 1979, 182f.

49 Z.B. Bayerisches Schulmodell. Meier-Braun 1988, 152f.

Anmerkungen

Kein Hinweis auf eine Übernahme.

Sichter
(Graf Isolan), SleepyHollow02



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Letzte Bearbeitung dieser Seite: durch Benutzer:Hindemith, Zeitstempel: 20131002163905