VroniPlag Wiki

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Typus
Verschleierung
Bearbeiter
PlagProf:-)
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 61, Zeilen: 1 ff. (ganze Seite)
Quelle: Laurenz 2006
Seite(n): 38-39, Zeilen: 38: 1 ff.; 39: 1 ff.
4.2.5.2.4 Eigenkapitalkosten

Wesentlich schwieriger als die Fremdkapitalkosten sind die Eigenkapitalkosten zu bestimmen, weil keine Ableitung aus vertraglich vereinbarten Zinsen oder allgemein bekannten marktüblichen Zinskonditionen möglich ist. Die Eigenkapitalkosten entsprechen grundsätzlich den Renditeerwartungen von risikogleichen Investitionsmöglichkeiten. Grundsätzlich sollten die Eigenkapitalkosten so hoch angesetzt werden, dass potenzielle Investoren Anteile kaufen möchten und die gegenwärtigen Eigentümer ihre Anteile behalten oder noch weitere erwerben möchten.233 Ein Eigenkapitalgeber erwartet eine Rendite, die die Übernahme des Unternehmensrisikos berücksichtigt und sich deshalb aus einem sicheren Basiszinssatz und einem Risikozuschlag zusammensetzt.234 Zur Ableitung unternehmensspezifischer Risikoprämien wird im Rahmen der Discounted Cashflow-Methode das Capital Asset Pricing Model (CAPM) verwendet.235 Durch diesen kapitalmarkttheoretische Ansatz soll das subjektive Ermessen des Bewerters reduziert werden.

Nach dem Capital Asset Pricing Model (CAPM) ergibt sich die künftige Eigenkapitalrendite (rEK) aus der renditefreien Anlage (rf) und der mit dem unternehmensspezifischen Beta-Faktor (βEK) gewichteten Marktrisikoprämie (rm - rf).236 Für die Berechnung der Eigenkapitalkosten gilt folgende Formel:

(8) rEK = rf + βEK *(rm - rf)

Zur Eigenkapitalkostenermittlung müssen also außer der Rendite der risikofreien Anlage noch die Marktrisikoprämie (rm - rf) und der unternehmensspezifische Beta-Faktor (βEK) bestimmt werden. Bei der Ermittlung der Risikoprämie unterscheidet man zwischen unsystematischen und systematischen Risiken.237 Aus unternehmensspezifischen Gründen [wie z. B. Wettbewerbsnachteile, Qualität des Managements u.s.w. ergeben sich unsystematische Risiken, die sich durch geschickte Diversifikation des Aktienportfolios vom Investor verringern oder sogar gänzlich vermeiden lassen.]


233 Vgl. Born, K. (Unternehmensanalyse) 2003, S. 111

234 Vgl. Baetge, J. /Niemeyer, K. / Kümmel, J. (Bewertungsverfahren) 2005, S. 293

235 Vgl. Serfling, K. / Pape, U. (Grundlagen Unternehmensbewertung) 1995, S. 61

236 Vgl. Pankoke, T. / Petersmeier, K. (Zinssatz) 2005, S. 109

237 Vgl. Ernst, D. / Schneider, S. / Thielen, B. (Unternehmensbewertungen) 2006, S. 52

2.1.3.2.2.2 Bestimmung des Eigenkapitalkostensatzes

Während man die Fremdkapitalkosten von vertraglich vereinbarten Zinsen oder allgemein bekannten marktüblichen Zinskonditionen ableiten kann, liegen ähnliche Informationen für die Eigenkapitalkosten nicht vor, so dass diese vergleichsweise schwieriger zu bestimmen sind. Grundsätzlich entsprechen die Eigenkapitalkosten den Renditeerwartungen von anderen Investitionsmöglichkeiten mit vergleichbarem Risiko. Die anzusetzenden Eigenkapitalkosten sollten so hoch bemessen sein, dass potenzielle Investoren veranlasst werden, Anteile am Unternehmen zu erwerben, bzw. die gegenwärtigen Eigentümer bereit sind, ihre Anteile zu behalten und weitere zu erwerben.195 Die risikoäquivalente Renditeforderung der Eigenkapitalgeber, die diese dabei als Ausgleich für die Übernahme des Unternehmensrisikos erwarten, setzt sich zusammen aus einem (quasi) sicheren Basiszinssatz und einem Risikozuschlag.196 „Zur Quantifizierung des Risikos von Unternehmensbeteiligungen nutzt die Discounted-Cashflow-Methode mit dem Capital Asset Pricing Model einen kapitalmarkttheoretisch fundierten Ansatz zur Ableitung unternehmensspezifischer Risikoprämien.“197,198 In dem Versuch, Risikoprämien im Rahmen der DCF-Methode mithilfe von Kapitalmarktdaten zu ermitteln und dadurch das subjektive Ermessen des Bewerters zu reduzieren, wird ein wesentlicher Unterschied dieser Verfahren zum Ertragswertverfahren erkennbar.199

Gemäß CAPM ergibt sich die erwartete Eigenkapitalrendite (rEK) aus der Rendite der risikofreien Anlage (rf) und der mit dem unternehmensspezifischen Beta-Faktor (ßEK) [sic] gewichteten Marktrisikoprämie (rm – rf). Formal gilt für die Berechnung der Eigenkapitalkosten demnach folgender Ausdruck:200

Rp S61 F8 q

Für die praktische Anwendung des CAPM zur Eigenkapitalkostenermittlung müssen neben der Rendite der risikofreien Anlage dementsprechend zwei

[Seite 39]

weitere Größen bestimmt werden:201 die Marktrisikoprämie und der unternehmensspezifische Beta-Faktor.

Mit dem Kauf eines Unternehmens geht der Investor verschiedene Arten von Risiken ein. Je nachdem, welche Faktoren für die jeweilige Schwankung der Zahlungsströme ursächlich sind, unterscheidet man bei der Ermittlung der Risikoprämie zwischen dem unsystematischen und dem systematischen Risiko.202 Das unsystematische Risiko ist dadurch gekennzeichnet, dass es unternehmensspezifisch ist und auf Unsicherheiten zurückgeht, die sich z. B. aus der Qualität des Managements, Wettbewerbsnachteilen usw. ergeben. Es ist unabhängig von Einflüssen des Kapitalmarktes und kann durch geschickte Diversifikation des Aktienportfolios vom Investor verringert bzw. im Optimalfall gänzlich vermieden werden.


195 Vgl. Born, Karl 2003, S. 111.

196 Vgl. Baetge, Jörg/Niemeyer, Kai/Kümmel, Jens 2005, S. 293.

197 Serfling, Klaus/Pape, Ulrich 1996, S. 61.

198 Zur Arbitrage Pricing Theory (APT) als Alternative zum Capital Asset Pricing Model (CAPM) vgl. Schultze, Wolfgang 2003, S. 276-278.

199 Vgl. Dreyer, Dirk 2004, S. 162.

200 Vgl. Pankoke, Tim/Petersmeier, Kerstin 2005, S. 109.

201 Vgl. zum risikolosen Zinssatz die Ausführungen im Kapitel 2.1.2.3.

202 Unter Risiko wird hier jede mögliche Abweichung vom Erwartungswert der künftigen Cash-Flows des Unternehmens verstanden – egal ob positiv oder negativ. Eine größere Schwankungsbreite (Volatilität) der künftigen Zahlungsströme aus einer Investition geht daher mit einem höheren Risiko einher. Die mit der größeren Streuung verbundenen Ertragschancen bleiben jedoch unberücksichtigt. Vgl. Ernst, Dietmar/Schneider, Sonja/ Thielen, Bjoern 2006, S. 52.

Anmerkungen

Kein Hinweis auf die Quelle, die Rp hier leicht umformuliert und gekürzt übernimmt.

Sichter
(PlagProf:-)), SleepyHollow02