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Angaben zur Quelle [Bearbeiten]

Autor     Eva Arnold
Titel    Familiengründung ohne Partner: Eine empirische Studie mit alleinstehenden und nicht alleinstehenden Frauen zur Wahrnehmung von Anforderungen und zum Einsatz von Bewältigungsstrategien vor und nach der Geburt des ersten Kindes
Ort    Münster (u.a.)
Verlag    Waxmann
Jahr    1999
Reihe    Internationale Hochschulschriften ; Bd. 298
Anmerkung    Zugl.: Hamburg, Univ., Habil.-Schr., 1997
ISBN    3-89325-707-1
URL    http://books.google.de/books?id=hvnGiPz7iz0C

Literaturverz.   

ja
Fußnoten    nein
Fragmente    3


Fragmente der Quelle:
[1.] Ssk/Fragment 026 13 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2014-09-27 22:55:53 Schumann
Arnold 1999, Fragment, Gesichtet, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Ssk, Verschleierung

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Hood
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 26, Zeilen: 13-30
Quelle: Arnold 1999
Seite(n): 124, Zeilen: 8-29
Mary Ainsworth (Ainsworth, Bell & Stayton, 1974) prägte für die Fähigkeit der Mutter, die Signale ihres Kleinkindes angemessen zu beantworten, das Konzept der „mütterlichen Feinfühligkeit”. Sie definiert Feinfühligkeit anhand von vier Merkmalen (siehe Ainsworth et al., 1974):


1. Die Mutter muss die Signale des Kindes bemerken, d.h., sie muss ihre Aufmerksamkeit auf ihr Kind richten. Ihre Wahrnehmungsschwelle sollte sehr niedrig sein, damit sie auch wenig ausgeprägte und schwache Signale ihres Kindes wahrnehmen kann.

2. Die Mutter muss die Signale des Kindes richtig interpretieren, d.h., sie muss sich in ihr Kind hineinversetzen können. Die Interpretation sollte nicht von ihren eigenen Bedürfnissen, sondern von den Signalen des Kindes geleitet sein.

3. Sie muss auf die Signale des Kindes angemessen reagieren, d.h., sie sollte die momentanen Bedürfnisse des Kindes soweit befriedigen wie vom Kind verlangt. Das Kind sollte nicht mehr, aber auch nicht weniger Stimulation erhalten.

4. Sie soll prompt reagieren, d.h., zwischen dem Signal des Kindes und der Reaktion der Mutter sollte nicht viel Zeit vergehen. Die Unmittelbarkeit der mütterlichen Reaktion auf das Verhalten des Kindes vermittelt dem Kind ein Gefühl von Kontrolle im Unterschied zur Hilflosigkeit.

Für die Fähigkeit, die Signale eines Kleinkindes angemessen zu beantworten, hat sie [Ainsworth] den Begriff 'mütterliche Feinfühligkeit' (Ainsworth et al. 1978) geprägt; ähnliches meint der Begriff 'Kindzentriertheit' (Stüwe, 1987). Ainsworth (vgl. Grossmann, 1977) definiert Feinfühligkeit anhand von vier Merkmalen:


1. Die Mutter muß die Signale ihres Säuglings bemerken, d.h., sie muß ihre Aufmerksamkeit auf ihr Kind richten. Ihre wahrnehmungsschwelle darf nicht zu hoch sein, damit sie auch subtile, wenig ausgeprägte Signale ihres Kindes wahrnehmen kann.

2. Die Mutter muß die Signale ihres Kindes richtig interpretieren, d.h., sie muß sich in ihr Kind hineinversetzen können. Ihre Interpretation sollte von den Signalen des Kindes und nicht von eigenen Bedürfnissen geleitet sein.

3. Sie muß auf die Signale des Kindes angemessen reagieren, d.h., sie soll das momentane Bedürfnis des Kindes erfüllen, aber auch nicht mehr tun, als es vom Baby verlangt wird. Das Kind soll weder zuviel noch zuwenig Stimulation erhalten.

4. Sie soll prompt reagieren, d.h., zwischen dem Signal des Kindes und der Reaktion der Mutter soll nicht viel Zeit verstreichen. Die Unmittelbarkeit der mütterlichen Reaktion ermöglicht es dem Kind, einen Zusammenhang zwischen dem eigenen Verhalten und dem spannungsreduzierenden Effekt der mütterliche Reaktion zu erkennen und vermittelt so ein erstes Gefühl von Kontrolle im Unterschied zu Hilflosigkeit.

Anmerkungen

Trotz Umformulierungen enthalten sowohl die Dissertation als auch die Quelle die gleichen Hervorhebungen (fett gedruckte Wörter).

Fortsetzung der Übernahme direkt im Anschluss auf der Folgeseite, siehe Fragment 027 01.

Sichter
Schumann


[2.] Ssk/Fragment 027 01 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2014-09-27 22:57:12 Schumann
Arnold 1999, BauernOpfer, Fragment, Gesichtet, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Ssk

Typus
BauernOpfer
Bearbeiter
Hood
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 27, Zeilen: 1-31
Quelle: Arnold 1999
Seite(n): 124-127, Zeilen: 124:30-36, 125:1, 4-7, 29-30, 32-40 - 126:1-10, 12-16, 36-39 - 127:1-?
Weitere Merkmale für das feinfühlige Verhalten einer Mutter zu ihrem Kind sind nach Ainsworth zum einen die Akzeptanz des Kindes als eigenständige Person und zum anderen die Fähigkeit der Mutter, ihre Pläne auf die Bedürfnisse des Kindes abzustimmen (Grossmann, Grossmann, Kindler & Zimmermann, 2008).

Diese sechs Kriterien grenzen die Feinfühligkeit gegenüber der Gleichgültigkeit, der Überbehütung und der Einmischung ab.

Ein großes Interesse der Bindungsforschung gilt den Zusammenhängen zwischen dem mütterlichen Verhalten und der kindlichen Entwicklung. Mehrere Studien zeigen, dass die mütterliche Feinfühligkeit die kognitive Entwicklung fördert und mit einem ausgedehnten Spiel- und Explorationsverhalten im Kleinkindalter einhergeht. Die Fähigkeit der Mutter, feinfühlig auf die Bedürfnisse des Kindes einzugehen, spielt also eine wichtige Rolle für die kindliche Entwicklung. Genauer gesagt spricht die Bindungsforschung den frühen Bindungserfahrungen der Mutter, die in ihrem inneren Arbeitsmodell repräsentiert werden, eine weitere wesentliche Bedeutung zu. Durch die Entwicklung des Erwachsenen-Interviews „Adult Attachment Interview“ können bindungsrelevante Kindheitserinnerungen von Erwachsenen erfasst werden. Zusammenhänge zwischen den Einschätzungen der eigenen Bindungserfahrungen der Mütter und ihrer Feinfühligkeit im Umgang mit dem Kind konnten sowohl international als auch national (Grossmann et al., 2008) bestätigt werden. Es zeigte sich, dass Mütter, die in der Lage waren, ihre Bindungserfahrungen in der Kindheit und die damit verbundenen Gefühle lebendig zu äußern, auch dazu befähigt waren, sich feinfühliger gegenüber ihrem Kind zu zeigen. Unabhängig davon wirken aber auch Alltagssituationen auf die Feinfühligkeit ein. Stress zum Beispiel minimiert, soziale Unterstützung hingegen maximiert die Feinfühligkeit (Cassidy, 2008). Ein weiterer Einflussfaktor auf die Feinfühligkeit ist die Einstellung der Mutter, die sie gegenüber ihrem Kind und ihrer Aufgabe hat. Einstellungen, wie zum Beispiel „Freude am Kind“, „Überforderung“ oder „Überfürsorge aus Angst“ entwickeln sich nicht erst nach der Geburt des Kindes. Schon während der Schwangerschaft setzten sich die werdenden Mütter meist intensiv mit ihrem Kind und der neuen Aufgabe auseinander. Gloger-Tippelt (1991) hat diesen Prozess untersucht und konnte Zusammenhänge zwischen der Einstellung und den Verhaltensweisen nach der Geburt des Kindes finden. Für die Mutter-Kind-Interaktion könnte dies ein wichtiger Indikator für die Früherkennung problematischer Entwicklungen sein (Arnold, 1999).

[Seite 124]

Weitere Merkmale feinfühligen mütterlichen Verhaltens sind nach Ainsworth ‚'Akzeptanz des Kindes als eigenständige Person' und die 'Fähigkeit der Mutter, ihre Pläne auf die Bedürfnisse des Kindes abzustimmen'. Diese sechs Kriterien grenzen feinfühliges Verhalten gegenüber Gleichgültigkeit, Überbehütung und Einmischung ab. Ein wichtiges Ziel der Bindungsforschung besteht darin, Zusammenhänge zwischen mütterlichem Verhalten und kindlicher Entwicklung empirisch nachzu-

[Seite 125]

weisen.

[...]

Mehrere Studien zeigen, daß mütterliche Feinfühligkeit mit ausgedehntem Spiel- und Explorationsverhalten im Kleinkindalter einhergeht (Ainsworth et al., 1978; Grossmann et al., 1985) und die kognitive Entwicklung fördert (Überischt in Keller Meyer, 1982, 121).

[...]

Nichtsdestotrotz spielt die Fähigkeit der Mutter, feinfühlig auf die Bedürfnisse ihres Kindes einzugehen, eine wichtige Rolle für die kindliche Entwicklung.

[...]

Die Bindungsforschung schreibt in den frühen Bindungserfahrungen der Mutter, die in ihrem internen Arbeitsmodell von Bindung` repräsentiert sind, wesentliche Bedeutung zu. Um das interne Arbeitsmodell bei Erwachsenen erheben zu können, ist das Adult Attachment Interview entwickelt worden (Main & Goldwyn, in press), das bindungsrelevante Kindheitserinnerungen von Erwachsenen erfaßt. Sowohl in den USA wie in Deutschland haben sich Zusammenhänge zwischen den so erhobenen Bindungserfahrungen von Müttern und ihrer Feinfühligkeit im Umgang mir dem Kind zeigen lassen (Gomille & Gloger-Tippelt, 1995; Grossman, Fremmer-Bombik, Rudolph &

[Seite 126]

Grossman, 1988; Ziegenhain, Thiel, Klopfer & Dreisörner, 1995): Mütter, die ihre Beziehungserfahrungen in der Kindheit und die damit verbundenen Gefühle lebendig beschreiben können, verhalten sich feinfühliger gegenüber ihren Kleinkindern. Allerdings kann Feinfühligkeit nicht nur durch Bindungserfahrungen, sondern auch durch aktuelle Faktoren beeinflußt werden. Streß verrigert diese Fährigkeit, während sich soziale Unterstützung positiv auswirkt (Crnic et al., 1983).

Der Umgang mir dem Kind wird aber auch von Einstellungen beeinflußt, die die Mutter gegenüber ihrem Kind und ihrer Aufgabe hat.

[...]

Als positiven Aspekt mütterlicher Einstellungen erfaßt ihr Fragebogen 'Freude am Kind', während 'rigide Erziehungsvorstellungen', 'Überforderung', 'niedrige Furstationsschwelle bei Einschränkungen und Anforderungen', 'Überfürsorge aus Angst' sowie 'Tendenz zur Rollenumkehr' ungünstige Aspekte beschreiben.

[...]

Im Verlaufe der Schwangerschaft setzen sich die meisten Frauen intensiv mit dem noch ungeborenen Kind und ihrer zukünftigen Situation auseinander und entwickeln zunehmend konkrete Vorstellungen. Diesen Prozeß hat Gloger-Tippelt (1991a, 1992)

[Seite 127]

eingehend untersucht und Zusammenhänge zu Einstellungen und Verhaltensweisen nach der Geburt des Kindes gefunden. Sollten sich diese Zusammenhänge zwischen kindbezogenen Einstellungen während der Schwangerschaft und der Qualität der früheren Mutter-Kind-Beziehung weiter erhärten lassen, könnte dies einen wesentliche Beitrag zur Früherkennung problematischer Entwicklungen leisten.

Anmerkungen

Viele Umformulierungen, Kürzungen, teils andere (zusätzliche) Quellenangaben und Anpassung der Rechtschreibung ("ss" statt "ß"). Nur am Ende der Seite wird auf den Textursprung verwiesen. Diese Angabe deckt aber nicht die übernommenen Gedankengänge in ihrem Umfang sowie den wörtlichen Übernahmecharakter.

Die Übernahme beginnt bereits auf der vorherigen Seite (siehe Fragment 026 13) und setzt sich auf der Folgeseite fort, siehe Fragment 028 01.

Sichter
LSDSL2


[3.] Ssk/Fragment 028 01 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2014-09-27 22:58:58 Schumann
Arnold 1999, Fragment, Gesichtet, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Ssk, Verschleierung

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Hood
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 28, Zeilen: 1-11
Quelle: Arnold 1999
Seite(n): 125, Zeilen: 7-18, 25-29
Der Fokus wird in der Bindungstheorie aber auf den Zusammenhang zwischen der Feinfühligkeit der Mutter und der Bindungssicherheit des Kindes gelegt. Die Annahme ist, dass feinfühlige Mütter dem Kind eine gute Voraussetzung zum Aufbau einer sicheren Bindung bieten. Diese Hypothese wird von einigen Untersuchungen bestätigt (Ainsworth et al., 1978; Cassidy & Berlin, 1994). In deutschen Forschungen hierzu konnten [sic!] nur einen mäßigen Zusammenhang finden, und Zimmermann und Kollegen (Zimmermann, Suess, Scheurer-Englisch & Grossmann, 1999) kommen zu dem Ergebnis, dass neben der Feinfühligkeit auch andere Faktoren auf die Mutter-Kind-Bindung einwirken. Es wird daher angenommen, dass eine sichere Bindung des Kindes an die Mutter durch feinfühliges Verhalten zwar gefördert, aber nicht mit Sicherheit herbeigeführt wird. Mütterliche Feinfühligkeit steht also in Wechselwirkung mit weiteren Faktoren. Von besonderer Bedeutung für die Bindungstheorie ist der angenommene Zusammenhang zwischen der Feinfühligkeit der Mutter und der Bindungssicherheit des Kindes. Feinfühlige Mütter, so die Annahme, bieten dem Kind gute Voraussetzungen zum Aufbau einer sicheren Bindung. Diese Annahme wird von mehreren Untersuchungen unterstützt (Ainsworth et al., 1978; Cassidy & Berlin, 1994; Egeland & Farber, 1984). Gloger-Tippelt & Reingraber (1992) finden für eine deutsche Stichprobe allerdings nur einen mäßigen Zusammenhang zwischen Feinfühligkeit und Bindungsqualität. In einer neueren Übersicht kommen Zimmermann et al. (1995, 316) zu dem Ergebnis, daß feinfühliges mütterliches Verhalten nicht der einzige Faktor ist, der die Qualität der Mutter-Kind-Bindung beeinflußt.

[...]

Anzunehmen ist, daß mütterliche Feinfühligkeit mit diesen und anderen Faktoren in Wechselwirkung steht, so daß eine sichere Bindung des Kindes an die Mutter duch feinfühliges Verhalten zwar gefördert wird, aber nicht mit Sicherheit herbeigeführt werden kann.

Anmerkungen

Die Angabe "Gloger-Tippelt & Reingraber (1992)" wird nicht aus der Quelle übertragen. Der zugehörige Satz in der Dissertation ("In deutschen Forschungen hierzu konnten [...]") ist aufgrund der fehlenden Angabe (Subjekt) grammatikalisch unvollständig.

Sichter
LSDSL2