Angaben zur Quelle [Bearbeiten]
Autor | Arnold Windeler |
Titel | Unternehmungsnetzwerke. Konstitution und Strukturation |
Ort | Wiesbaden |
Verlag | Westdeutscher Verlag |
Jahr | 2001 |
Anmerkung | zugl.: Erlangen-Nürnberg, Univ., Diss., 1997 |
Literaturverz. |
ja |
Fußnoten | ja |
Fragmente | 6 |
[1.] Mhg/Fragment 073 23 - Diskussion Zuletzt bearbeitet: 2017-02-09 17:17:51 SleepyHollow02 | Fragment, Gesichtet, KeineWertung, Mhg, SMWFragment, Schutzlevel, Windeler 2001 |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 73, Zeilen: 23-34 |
Quelle: Windeler 2001 Seite(n): 37, 98, Zeilen: 37: 25 ff.; 98: 7 ff. |
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Eine solche Bestimmung ist jedoch nicht unproblematisch, da die "Dialektik von Besonderem und Allgemeinem, von Form und Inhalt, von aktiver und passiver Ausgestaltung" (Windeler 2001: 98) aus dem Blick gerät und die Vermittlung der Beziehungsstrukturen mit den Handlungsweisen nicht wirklich erklärt wird. Es wird jedoch angenommen, dass der Beziehungszusammenhang zwischen Merkmalen der Struktur und Handlungsweisen eng miteinander verknüpft ist.
"Nevertheless there is no such thing as a theory of social networks; perhaps there will never be. The basic idea behind both the metaphorical and analytical uses of social networks - that the configurations of cross-cutting interpersonal bonds is in some unspecific way connected with the social institutions of their society - this remains a basic idea und [sic] nothing more" (Barnes 1972:2). |
[Seite 98]
Es stellt aber die Dialektik von Besonderem und Allgemeinen, von Form und Inhalt, von aktiver und passiver Ausgestaltung vorschnell still, die Simmel bei der Begründung von Soziologie als eigenständiger Wissenschaft noch im Blick hatte (siehe nochmals die Seite 91). Die Vermittlung der Beziehungsstrukturen mit den Handlungsweisen und sozialen Institutionen bleibt ungeklärt. [...] Strukturmerkmalen des Beziehungszusammenbangs einerseits und Verhaltensweisen andererseits werden als eng miteinander verknüpft angenommen: [...] [Seite 37] Die Netzwerkperspektive stellt (4.) eine Basisidee von Vernetzung bereit, aber keine Netzwerktbeorie: „Nevertheless there is no such thing as a theory of social networks; perhaps there will never be. The basic idea behind both the metaphorical and analytical uses of social) networks - that the configuration of cross-cutting interpersonal bonds is in some unspecific way connected with the actions of these persons and with the social institutions of their society - this remains a basic idea and nothing more“ (Barnes, 1972, 2). |
Der unausgewiesen übernommene Teil ist eher klein, daher ist das Fragment nicht als Plagiat eingeordnet worden. |
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[2.] Mhg/Fragment 074 01 - Diskussion Zuletzt bearbeitet: 2017-02-06 22:19:13 Schumann | BauernOpfer, Fragment, Gesichtet, Mhg, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Windeler 2001 |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 74, Zeilen: (73: letzter Absatz), 74: 1-14 |
Quelle: Windeler 2001 Seite(n): 37, 38, Zeilen: 37: (23-29), 30 ff.; 38: 1 ff. |
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[ [Seite 73:] “Nevertheless there is no such thing as a theory of social networks; perhaps there will never be. The basic idea behind both the metaphorical and analytical uses of social networks - that the configurations [sic] of cross-cutting interpersonal bonds is in some unspecific way connected with the social institutions of their society - this remains a basic idea und [sic] nothing more" (Barnes 1972:2).]
Die soziale Netzwerkperspektive ist nicht vollständig theorielos, aber sie liefert nur eine sehr allgemeine Idee für die Untersuchung von Netzwerken bzw. sozialen Strukturen (vgl. Emirbayer & Goodwin 1994 : 1414). Die Netzwerkperspektive sucht nach einer Theorie, die zum einen je nach dem Gegenstand der Untersuchung die „kreuzenden“ Verbindungen zwischen individuellen Akteuren, Organisationen und anderen Einheiten berücksichtigt und den Charakter der Beziehungsformen des Geflechts der Akteure für die Erklärung heranzieht. Zum anderen müssen die „kreuzenden“ Verbindungen die Netzwerke mit den Handlungsweisen der Personen derart miteinander verbinden, dass sie relativ unspezifisch Zusammenhängen, d.h. kein „Verhältnis der Determination vorliegt“ (Windeler 2001: 38). Diese Theorielücke wird in den Netzwerkstudien durch eine unverbundene Kombination von Ansätzen zu überbrücken versucht, (vgl. Burt 1982). Inwieweit diese Ansätze zu einer Netzwerktheorie führen können, wird im nächsten Schritt diskutiert. |
[Die Netzwerkperspektive stellt (4.) eine Basisidee von Vernetzung bereit, aber keine Netzwerktheorie:
„Nevertheless there is no such thing as a theory of social networks; perhaps there will never be. The basic idea behind both the metaphorical and analytical uses of social networks – that the configuration of cross-cutting interpersonal bonds is in some unspecific way connected with the actions of these persons and with the social institutions of their society – this remains a basic idea and nothing more“ (Barnes, 1972, 2).] Die Netzwerkperspektive auf Soziales ist zwar nicht vollständig theorielos, wie die Spezifität der relationalen Sichtweise belegt, sie liefert aber nur eine sehr allgemeine Idee für die Untersuchung von Netzwerken bzw. die sozialer Strukturen (s.a. Emirbayer/Goodwin, 1994, 1414). Wie Barnes im Zitat ausführt, verbleibt eine Theorielücke. Gesucht werden, anders formuliert, Konzepte und Theorien, die zwei Anforderungen genügen: Sie müssen erstens je nach untersuchtem Gegenstand die ‚kreuzenden‘ Bande zwischen Personen, Organisationen und anderen Einheiten aufnehmen und die Charakteristika des Beziehungssets, des [Seite 38] Geflechts der Akteure oder Einheiten bei der Erklärung berücksichtigen. Sie müssen zweitens die ‚kreuzenden‘ Bande, die Netzwerke, mit den Handlungsweisen der Personen – sowie im Fall interorganisationaler Netzwerke von Organisationen – sowie den sozialen Institutionen unter der Bedingung miteinander verbinden, daß sie in relativ unspezifischer Art kausal zusammenhängen, insbesondere also kein Verhältnis der Determination vorliegt. Die Theorielücke wird in Netzwerkstudien heute durch eine lose Föderation von Ansätzen (Burt, 1980a) vermeintlich oder tatsächlich überbrückt oder geschlossen. Ob sich unter diesen Ansätzen eine Netzwerktheorie verbirgt, wird zu diskutieren sein. |
Klassisches Bauernopfer: Die eigentliche Quelle ist genannt, aber nur für ein kurzes wörtliches Zitat - dass aber auch der Diskurs davor und danach mitsamt Referenzen und dem (hier zur Veranschaulichung mitdokumentierten) Zitat auf der vorangehenden Seite daraus abgeschrieben wurde, bleibt dem Rezipienten verborgen. Auch hier zeigt sich ein großzügiger Umgang mit wörtlichen Zitaten: Die Auslassung im Zitat aus Barnes 1972 hätte gekennzeichnet werden müssen. Bemerkenswert ist auch, dass bei Windeler keine Auflösung von "(Burt, 1980a)" erfolgt, die dadurch belegt werden sollende "lose Föderation von Ansätzen" von der Verf.in aber sinngemäß "Burt 1982" zugeschrieben wird. |
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[3.] Mhg/Fragment 080 07 - Diskussion Zuletzt bearbeitet: 2017-03-16 19:13:31 23.95.97.29 | Fragment, Gesichtet, KeineWertung, Mhg, SMWFragment, Schutzlevel, Windeler 2001 |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 80, Zeilen: 7-19 |
Quelle: Windeler 2001 Seite(n): 120, 121, Zeilen: 120: 35; 121: 1, 4 ff., 14 ff. |
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Inwieweit „Organisationen interne und externe [sic] Praktiken abstimmen und [sic] ihre Interaktionen, Beziehungen und Positionen mit Dritten zum Teil hochgradig reflexiv ausgestalten“ (Windeler 2001: 121) wird meist überhaupt nicht oder nur verkürzt diskutiert.] So bleibt bei Burt offen, ob die „strukturellen Löcher“ nicht möglicherweise bewusst geschaffen werden oder Ergebnis eines anders motivierten Handelns sind. Die Bedeutung der Netzwerkbeziehungen für die Akteure und die Form ihrer Nutzung sind wichtige und notwendige Aspekte für die Erhellung dieses Sachverhaltes. Jedoch führt eine Erklärung, die auf der Annahme von Simmel basiert, dass Formen und Strukturen sozialer Beziehungen zu Ähnlichkeiten im Verhalten führen, und die Annahme der Netzwerkforscher (z.B. Kappelhoff), dass man diese Formen und Strukturen interpretieren kann, nur zu einer lückenhaften Erklärung (vgl. Schweizer 1996). Kaum berücksichtigt wird in einer solchen strukturellen Betrachtung von Beziehungen und ihren Mustern, dass „sie durch gegenläufige Tendenzen (wie Attraktion und Abstoßung) und konträre Elemente (wie Kooperation und Kompetition, Konflikt und Harmonie) gekennzeichnet sind“ (Windeler 2001: 120). Schweizer, Thomas (1996) Muster sozialer Ordnung. Netzwerkanalyse als Fundament der Sozialethnologie. Berlin. Windeler, Arnold (2001) Unternehmungsnetzwerke. Konstitution und Strukturation. Opladen. |
[Seite 120]
Denn die Eigenschaft, als gleich qualifizierter Konkurrent zu gelten, will immer wieder neu hergestellt, Ressourcen wollen erst wiederkehrend generiert und zur Zufriedenheit der Tauschpartner verwendet sein, und die Fähigkeiten zur Kontrolle sozialer Beziehungen und der individuellen oder auch kollektiven Verwertung von Informationen variieren zwischen Akteuren — durchaus auch von Situa- [Seite 121] tion zu Situation. [...] Daß Organisationen ihre internen und externen Praktiken abstimmen, ihre Interaktionen, Beziehungen und Positionen mit Dritten zum Teil hochgradig reflexiv ausgestalten, wird — wenn überhaupt — lediglich rationalistisch oder utilitaristisch verkürzt aufgenommen. Ob ‚strukturelle Löcher‘ bewußt geschaffen werden oder Resultat anders motivierten Handelns sind, ob und warum intra- und intersystemische Praktiken gerade in dieser und nicht in jener Form reguliert werden, wird nicht direkt zum Gegenstand der Untersuchung. [...] Die Bedeutung der Netzwerkbeziehungen für Handelnde und die Form ihrer Nutzung sind notwendiges Moment einer Erklärung. Auch wenn, mit Simmel, zugestanden werden kann, daß Formen und Strukturen sozialer Beziehungen ähnliche Verhaltenssequenzen beinhalten können, und man, mit Kappelhoff, die Formen und Strukturen interpretieren kann, als ob Akteure diese rational hervorbringen — eine Erklärung auf dieser Grundannahme bleibt lückenhaft (s.a. Schweizer, 1996). Nicht (oder kaum) berücksichtigt wird in der strukturellen Betrachtung von Beziehungsmustern, daß sie durch gegenläufige Tendenzen (wie Attraktion und Abstoßung) und konträre Elemente (wie Kooperation und Kompetition, Konflikt und Harmonie) gekennzeichnet sind. Schweizer, T. (1996): Muster sozialer Ordnung. Berlin. |
Die Quelle wird dreimal referenziert (wenngleich nicht immer seitengenau), aber auch zwischen den (beinahe) wörtlichen Zitaten leicht umformuliert übernommen. Mitübernommen werden die (recht pauschalen) Quellenangaben. Kappelhoff wird in der gesamten Arbeit nur an dieser Stelle angeführt und ist im Literaturverzeichnis nicht erwähnt. Windeler (2001) dagegen zitiert sieben Texte von Kappelhoff, so dass verständlich wird, warum die Verfasserin darauf verzichtet hat, dem pauschalen Hinweis auf Kappelhoff nachzugehen. |
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[4.] Mhg/Fragment 089 01 - Diskussion Zuletzt bearbeitet: 2017-02-08 13:31:53 Schumann | BauernOpfer, Fragment, Gesichtet, Mhg, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Windeler 2001 |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 89, Zeilen: 1-5, 15-18 |
Quelle: Windeler 2001 Seite(n): 117, 122, Zeilen: 117: 14 ff.; 122: 23 ff. |
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[Die strukturelle Netzwerkanalyse kann die erste Forderung von Barnes (1954)] weitestgehend erfüllen, indem sie die sich „kreuzenden Verbindungen“ zwischen den Akteuren in ihren Strukturen auf vielfältige Art und Weise erfasst. Jedoch die zweite Forderung von Barnes, die Vermittlung zwischen der Regelmäßigkeit der Beziehungsmuster und den Handlungsweisen der Akteure, wird nur unzureichend erklärt.
[...] In Bezug auf die Vermittlung von Handlung und Struktur wird in den bisherigen Ansätzen ein doppelter Reduktionismus bei der Anwendung des Strukturbegriffs offensichtlich. Zum einen wird die Sozialstruktur mit Beziehungsstruktur gleichgesetzt [und zum anderen wird die Sozialstruktur als Regelmäßigkeit der Beziehungsmuster zwischen konkreten Einheiten angesehen (vgl. Trenzzini 1998: 537).] |
[Seite 117]
Lediglich die erste Anforderung von Barnes (1972, 2) an Netzwerktheorien ist weitgehend erfüllt (siehe nochmals die einleitenden Bestimmungen im Kapitel I). Die strukturelle Netzwerkanalyse kann die sich ,kreuzenden‘ Bande zwischen Personen, Organisationen und anderen Einheiten in ihren Strukturen (im Sinne von Regelmäßigkeiten) auf vielfältige Art und Weise erfassen. Die Vermittlung der Regelmäßigkeit der Beziehungsmuster mit den Handlungsweisen der Personen, Organisationen und mit sozialen Institutionen - und damit die zweite Barnessche Anforderung an Netzwerktheorien - wird dagegen nur höchst unzureichend erfaßt. [Seite 122] Ins Auge fällt ferner ein doppelter Reduktionismus bei der Verwendung des Strukturbegriffs. Sozialstruktur wird (1.) mit Beziehungsstruktur gleichgesetzt. [...] (Trezzini, 1998, 538) |
Weiter unten auf der Seite wird auf S. 123 der Quelle verwiesen, daher Einordnung als Bauernopfer. Die holprige Formulierung des zweiten Satzes geht auf den Versuch leichter sprachlicher Variation zurück. |
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[5.] Mhg/Fragment 091 15 - Diskussion Zuletzt bearbeitet: 2017-03-01 19:14:47 Schumann | Fragment, Gesichtet, Mhg, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Verschleierung, Windeler 2001 |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 91, Zeilen: 15-21 |
Quelle: Windeler 2001 Seite(n): 179, Zeilen: 1 ff. |
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Im Kern des Stratifikationsmodells des Handelns wird betont, dass die handelnden Akteure in einem reflexiven Kontakt mit dem Geschehen, den Gründen und Motiven des Handelns stehen. Die Randzonen verweisen darauf, dass es jedoch eine Reihe von Dingen gibt, die sich dem reflexiven Zugriff der Akteure entziehen und die ihnen als unerkannte Bedingungen und unbeabsichtigte Handlungsfolgen wieder begegnen, und damit nicht vom Handeln losgelöst sind. | Der ‚innere Kern‘ des ,Schichtenmodell des Handelnden‘ verweist auf den reflexiven Kontakt der Handelnden mit dem Geschehen, den Gründen und mit Motivationen des Handelns. Die ‚Ränder‘ zeigen an: Vieles entzieht sich dem reflexiven Zugriff der Akteure, tritt ihnen jedoch als unerkannte Bedingung und unintendierte Konsequenz wieder entgegen, löst sich also nicht ganz vom Handeln ab (Abb. III-4).75
75 [...] |
Kein Hinweis auf die Quelle. |
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[6.] Mhg/Fragment 100 03 - Diskussion Zuletzt bearbeitet: 2017-02-08 13:24:59 Schumann | BauernOpfer, Fragment, Gesichtet, Mhg, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Windeler 2001 |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 100, Zeilen: 3-10 |
Quelle: Windeler 2001 Seite(n): 326, Zeilen: 23 ff. |
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Der strukturationstheoretische Ansatz, insbesondere das Konzept der Dualität, ist bedeutsam für die Entwicklung einer strukturationstheoretisch basierten Netzwerktheorie, da hier ein Mechanismus benannt wird, mit dessen Hilfe die Akteure ihre situativen Interaktionen in Sozialsysteme einbetten und die Sozialsysteme durch die situativen Interaktionen immer wieder neu (re)produzieren. Die Interaktionen, Modalitäten und Strukturen werden aus drei analytisch getrennten Dimensionen des Sozialen gebildet: Signifikation, Legitimation und Herrschaft. | Bedeutsam ist das Konzept der Dualität von Struktur im Rahmen der Strukturationstheorie, da es den Mechanismus benennt, über den kompetente Akteure ihre situativen Interaktionen in Sozialsysteme einbetten und Sozialsysteme über situative Interaktionen von Moment zu Moment (re-)produzieren. Als Theorem faßt es grundlegende Einsichten der Strukturationstheorie zusammen.
Interaktionen, Modalitäten und Strukturen bilden sich (entsprechend der Ausführungen im Abschnitt III-5) auf drei nur analytisch trennbaren Dimensionen des Sozialen aus: Signifikation, Domination und Legitimation. |
Die Quelle findet sich weiter unten - nach der Abb. 5 (mit Referenz Giddens (1988)) - für ein wörtliches Zitat angegeben; dass der zweite Absatz der Seite seinen Inhalt auch bereits von Windeler bezieht, bleibt mangels Kennzeichnung im Dunklen. |
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