Angaben zur Quelle [Bearbeiten]
Autor | Anthony Giddens |
Titel | Die Konstitution der Gesellschaft. Grundzüge einer Theorie der Strukturierung |
Herausgeber | Hans Joas / Claus Offe |
Ort | Frankfurt a.M. / New York |
Verlag | Campus |
Jahr | 1988 |
Reihe | Theorie und Gesellschaft; 1 |
Literaturverz. |
ja |
Fußnoten | ja |
Fragmente | 3 |
[1.] Mhg/Fragment 090 31 - Diskussion Zuletzt bearbeitet: 2017-03-16 21:01:10 Schumann | BauernOpfer, Fragment, Gesichtet, Giddens 1988, Mhg, SMWFragment, Schutzlevel sysop |
|
|
Untersuchte Arbeit: Seite: 90, Zeilen: 31-36 |
Quelle: Giddens 1988 Seite(n): 52, 53, Zeilen: 52: 29 ff.; 53: 5 ff., 11 ff. |
---|---|
Die sozialwissenschaftliche Forschung beschäftigt sich also weder allein mit der Erfahrung gesellschaftlicher Akteure noch mit der Existenz gesellschaftlicher Totalität, sondern mit den sozialen Praktiken.
Von den Handelnden wird angenommen, dass sie mit den in ihren Handlungen ausgedrückten Lebensformen vertraut sind. Kontinuität von Praktiken und deren Reflexivität setzen sich gegenseitig voraus. |
[Seite 52]
Das zentrale Forschungsfeld der Sozialwissenschaften besteht — der Theorie der Strukturierung zufolge — weder in der Erfahrung des individuellen Akteurs noch in der Existenz irgendeiner gesellschaftlichen Totalität, sondern in den über Zeit und Raum geregelten gesellschaftlichen Praktiken. [Seite 53] In der Theorie der Strukturierung wird insoweit ein hermeneutischer Ausgangspunkt eingenommen, als anerkannt wird, daß die Beschreibung menschlicher Handlungen eine Vertrautheit mit den in solchen Handlungen ausgedrückten Lebensformen verlangt. [...] Die Kontinuität von Praktiken setzt Reflexivität voraus, aber Reflexivität ist umgekehrt nur aufgrund der Kontinuität von Praktiken möglich, wodurch eben diese über Raum und Zeit hinweg als identische reproduziert werden. |
Giddens (1988) wird unmittelbar zuvor zweimal mit längeren wörtlichen Zitaten angeführt. Für die vorliegenden Ausführungen gibt die Verf.in jedoch trotz wörtlicher Nähe keine Quelle an. Fortsetzung in Fragment 091 01. |
|
[2.] Mhg/Fragment 091 01 - Diskussion Zuletzt bearbeitet: 2017-03-16 21:07:32 Schumann | BauernOpfer, Fragment, Gesichtet, Giddens 1988, Mhg, SMWFragment, Schutzlevel sysop |
|
|
Untersuchte Arbeit: Seite: 91, Zeilen: 1-14 |
Quelle: Giddens 1988 Seite(n): 53, 54, 55, Zeilen: 53: 14 ff.; 54: 2 ff.; 55: 1 ff. |
---|---|
[Reflexivität bedeutet] nicht nur Selbstbewusstsein, sondern deutet auch auf die Möglichkeit der Einflussnahme der Individuen durch Handlungen auf den Fluss gesellschaftlichen Lebens hin. Rationalisierung wird weniger als ein Prozess verstanden, sondern mehr als routinemäßiger Charakterzug der Handlung sowie der Kompetenz der Akteure, theoretische Gründe für ihr Handeln zu entwickeln. Sie bildet die Basis für die wechselseitige Beurteilung der generalisierten Kompetenz der Akteure. Die Gründe, die die Akteure allerdings diskursiv für ihr Tun anbieten, können von ihren eigentlichen Gründen divergieren. Die Frage nach den Intentionen des Handelns wird besonders bei abweichenden Verhaltensweisen wichtig. Die Handlungen als solche werden nur durch ein „diskursives“ Element der Aufmerksamkeit auf die durée durchlebter Erfahrung konstituiert. Die Reflexivität des Handelns schließt die Kontrolle sozialer und physischer Aspekte des Bezugsrahmens ein. Das gemeinsame Wissen ist den Akteuren allerdings nicht direkt zugänglich. | [Seite 53]
Deshalb sollte man »Reflexivität« nicht bloß als »Selbstbewußtsein« verstehen; vielmehr ist damit der Umstand gemeint, daß die Handelnden auf den fortlaufenden Prozeß des gesellschaftlichen Lebens steuernden Einfluß nehmen. [Seite 54, Z. 10 ff.] Die Rationalisierung von Handeln, die sich auf die »Intentionalität« als Prozeß bezieht, ist wie die beiden anderen Dimensionen ein routinemäßiger Charakterzug menschlichen Verhaltens und wird von den Akteuren in stillschweigender Weise geleistet. [Seite 54, Z. 19 ff.] Die Rationalisierung des Handelns in den verschiedensten Interaktionszusammenhängen bildet die grundlegende Basis für die wechselseitige Beurteilung ihrer generalisierten »Kompetenz« seitens der Akteure. [Seite 54, Z. 28 ff.] Ein wenn auch relativ oberflächlicher Aspekt dieses Phänomens kann in der alltäglichen Beobachtung gefunden werden, daß die Gründe, die Akteure diskursiv für ihr Tun anbieten, von der Rationalisierung des Handelns divergieren können, wie sie wirklich im Verhaltensstrom dieser Akteure eingelagert ist. [Seite 54, Z. 22 ff.] Freilich sollte klar sein, daß der Tendenz einiger Philosophen, Gründe mit »normativen Verpflichtungen« gleichzusetzen, widerstanden werden muß: solche Verpflichtungen umfassen lediglich einen Teil der Rationalisierung des Handelns. Wird dies nicht erkannt, begreift man auch nicht, daß Normen als »wirkliche« Grenzen des gesellschaftlichen Lebens fungieren, denen gegenüber eine Reihe von instrumentellen Verhaltensweisen möglich sind. [Seite 54, Z. 2 ff.] »Handeln« setzt sich nicht aus einzelnen diskreten, voneinander klar geschiedenen »Handlungen« zusammen: »Handlungen« als solche werden nur durch ein diskursives Moment der Aufmerksamkeit auf die durée durchlebter Erfahrung konstituiert. [Seite 55, Z. 29 ff.] Die reflexive Steuerung des Handelns seitens des Akteurs ist ein integraler Charakterzug des Alltagshandelns und richtet sich nicht nur auf das eigene Verhalten des Akteurs, sondern auch auf das anderer Akteure. Das bedeutet, daß Akteure nicht nur kontinuierlich den Fluß ihrer Aktivitäten steuern und dasselbe von anderen Akteuren erwarten; sie kontrollieren routinemäßig ebenso die sozialen und physischen Aspekte des Kontextes, in dem sie sich bewegen. [Seite 54, Z. 39] Die große Masse des »Wissenvorrates« (Schütz) bzw. dessen, was ich lieber [Seite 55, Z. 1 f.] das in Begegnungen inkorporierte gemeinsame Wissen nenne, ist dem Bewußtsein der Akteure nicht direkt zugänglich. |
Fortsetzung von Fragment 090 31. An die Ausführungen der Verf.in schließt sich eine ausgewiesene, von ihr "Stratifikationsmodell des Handelns" betitelte Abbildung aus Giddens (1988), S. 56, an. Trotz wörtlicher Nähe nennt sie diesen für Erstere jedoch nicht als Quelle. Der gerafft übernommene Inhalt wurde stark umformuliert. Noch deutlicher treten die inhaltlichen und strukturellen Parallelen visuell hervor, wenn beide Texte mit dem VroniPlag-Vergleichswerkzeug bei Einstellung einer minimalen Fundstellenlänge 2 verglichen werden. Da es dann aber auch zur Mitanzeige einiger irreführender Fehlparallelen käme, wurde für die Synopse die Länge 3 gewählt. |
|
[3.] Mhg/Fragment 093 07 - Diskussion Zuletzt bearbeitet: 2017-03-16 21:40:37 Schumann | Fragment, Gesichtet, Giddens 1988, KeineWertung, Mhg, SMWFragment, Schutzlevel |
|
|
Untersuchte Arbeit: Seite: 93, Zeilen: 7-9, 17-19, 101 |
Quelle: Giddens 1988 Seite(n): 77, 432, Zeilen: 77: 7 ff.; 432: 4 f. |
---|---|
Struktur als rekursiv organisierte Menge von Regeln und Ressourcen ist außerhalb von Raum und Zeit31, durch eine »Abwesenheit des Subjekts« charakterisiert (vgl. Giddens 1988: 77). [...]
[...] Die Struktur stellt dabei Regeln und Ressourcen dar, die in rekursiver Weise in die Reproduktion sozialer Systeme einbezogen sind. 31 Mit Ausnahmen in ihren Realisierungen und ihrer Koordination als Erinnerungsspuren Giddens, Anthony (1988) Die Konstitution der Gesellschaft. Grundzüge einer Theorie der Strukturierung. Frankfurt/New York. |
[Seite 77]
Struktur als rekursiv organisierte Menge von Regeln und Ressourcen ist außerhalb von Raum und Zeit, außer in ihren Realisierungen und ihrer Koordination als Erinnerungsspuren, und ist durch eine »Abwesenheit des Subjekts« charakterisiert. [Seite 432] Struktur: Regeln und Ressourcen, die in rekursiver Weise in die Reproduktion sozialer Systeme einbezogen sind. [...] |
Der zum Teil in Fn. 31 ausgelagerte Satz wird so gut wie wörtlich übernommen, obwohl die Verf.in nur zum Vergleich auf die Quelle verweist. Der im Fließtext unterste Satz auf der linken Seite wird ohne Kenntlichmachung ebenfalls fast wörtlich übernommen. Aufgrund der Kürze "keine Wertung". |
|