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Angaben zur Quelle [Bearbeiten]

Autor     Jürgen Zinnecker
Titel    Jugendkultur 1940-1985
Ort    Opladen
Verlag    Leske + Budrich
Jahr    1987

Literaturverz.   

ja
Fußnoten    ja
Fragmente    2


Fragmente der Quelle:
[1.] Mhe/Fragment 023 06 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2016-06-24 10:50:42 Graf Isolan
BauernOpfer, Fragment, Gesichtet, Mhe, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Zinnecker 1987

Typus
BauernOpfer
Bearbeiter
SleepyHollow02
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 23, Zeilen: 6-17
Quelle: Zinnecker 1987
Seite(n): 43, Zeilen: 1 ff.
Ein zweites Kennzeichen dieser Generation ist die Rebellion. Erst im historischen Rückblick wird deutlich, daß diese Generation an zwei sehr unterschiedlichen und zeitlich versetzten Aufständen der Jugend beteiligt war. Einmal an den 1956-58 europaweiten „Halbstarken-Krawallen“, wo die 16-17jährigen Lehrlinge und Jungarbeiter probierten, „wie sich neue Themen und Formen den [sic] Kulturindustrie zu öffentlichkeitswirksamer Randale verarbeiten lassen“ (Zinnecker 1987, S.43) und zum zweitenmal an den Studentenbewegungen der sechziger Jahre.

Beide Aufstände standen im Zusammenhang mit dem Beginn der Konsum- und Dienstleistungsgesellschaft. Während die jungen Arbeiter den Angeboten der Kulturindustrie offen und zustimmend gegenüberstanden und darin die Chance zu einer hedonistischen Lebensweise entdeckten, verhielten sich die rebellierenden Studenten aus den Kreisen des Bildungsbürgertums entsprechend kulturkritisch.

Ein zweites Kennzeichen der Geburtsjahrgänge um 1940 ist die Rebellion. Erst im historischen Rückblick wird deutlich, daß Exponenten dieser Jugendgeneration an zwei sehr unterschiedlichen und zeitlich versetzten rebellischen Jugendbewegungen beteiligt waren: 1956-58 an der ,Halbstarke´ Bewegung und seit Mitte der 60er Jahre an der Studenten-Bewegung („die 68er“) (Fischer-Kowalski 1983). In den europaweiten „Halbstarken-Krawallen“ probten 16-17jährige Lehrlinge und Jungarbeiter, wie sich die neuen Themen und Formen der Kulturindustrie zu öffentlichkeitswirksamer Straßenrandale verarbeiten lassen. [...]

[...]

Gemeinsam war beiden Teil-Rebellionen auch ihr Bezug auf die Anfangsphase der Konsum- und Dienstleistungsgesellschaft. Nur daß beide Gruppen sich auf spiegelbildliche Weise dazu verhielten. Getreu ihrem klassenspezifischen Milieu verhielten sich die „Halbstarken“ kulturaffirmativ und ausbeuterisch zu den kulturindustriellen Angeboten: Sie erkannten die Chancen zu einer hedonistischen Lebensweise, die sich daraus gewinnen ließen. Auf der Gegenseite verhielten sich die rebellierenden Studenten — ihrem bildungsbürgerlichen Lebenskreis entsprechend — kulturkritisch.

Anmerkungen

Die Quelle ist beim wörtlichen (fehlerhaften) Zitat für eben jenes genannt, doch auch davor wie danach wird aus der gleichen Quelle übernommen.

Sichter
(SleepyHollow02) Schumann


[2.] Mhe/Fragment 067 08 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2016-10-30 18:35:34 Schumann
Fragment, Gesichtet, Mhe, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Verschleierung, Zinnecker 1987

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
SleepyHollow02
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 67, Zeilen: 8-14, 17-24
Quelle: Zinnecker 1987
Seite(n): 41, 43, Zeilen: 41: 19 ff.; 43: 1 ff.
In Westdeutschland wurde in dieser Altersgruppe erstmals das Bündnis zwischen Jugend und sich explosiv entwickelnder Kultur- und Freizeitindustrie geprobt. Diese Zeit war durch einen einseitigen Kulturimport aus Nordamerika bestimmt. Das unterscheidet diese Generation von den vorangegangenen Jugendgenerationen, für die ein industriekultureller Bezugsrahmen in solchen Ausmaßen fehlte, aber auch von den nachfolgenden Generationen, bei denen sich bereits Traditionen im Umgang mit Kulturkonsum finden lassen.

[...]

Ein zweites deutliches Kennzeichen für diese Generation in Westdeutschland ist die Rebellion.

Erst im historischen Rückblick wird deutlich, daß diese Generation an zwei sehr unterschiedlichen und zeitlich versetzten Aufständen der Jugend beteiligt war. Einmal an den 1956-1958 europaweiten „Halbstarken-Krawallen“ der 16-17jährigen Lehrlinge und Jungarbeiter und zum zweitenmal an den Studentenbewegungen der sechziger Jahre. Beide Aufstände standen im Zusammenhang mit dem Beginn der Konsum- und Dienstleistungsgesellschaft.

Diese Generation probt als erste das Bündnis zwischen Jugend und explosiv sich entwickelnder Kultur- und Freizeitindustrie. Nicht nur die westdeutsche, die gesamte (west-)europäische Jugendgeneration holt in den 50er Jahren nach, was sich in den USA bereits in den 40er Jahren angebahnt hatte. Es ist daher nur konsequent, daß die 50er Jahre durch einseitigen Kulturimport aus Nordamerika bestimmt sind. [...]

[...] Das unterscheidet sie nicht nur von vorangegangenen Jugendgenerationen, denen ein solcher industriekultureller Bezugsrahmen — von Teilbereichen abgesehen — noch fehlte, sondern auch von Nachfolge-Generationen. Diese zweite oder dritte Generation kommerziell organisierter Jugendkultur findet bereits Traditionen des Umgangs mit Kulturkonsum vor, auf die sie sich beziehen kann — [...]

[Seite 43]

Ein zweites Kennzeichen der Geburtsjahrgänge um 1940 ist die Rebellion. Erst im historischen Rückblick wird deutlich, daß Exponenten dieser Jugendgeneration an zwei sehr unterschiedlichen und zeitlich versetzten rebellischen Jugendbewegungen beteiligt waren: 1956-58 an der ,Halbstarken'-Bewegung und seit Mitte der 60er Jahre an der Studenten-Bewegung („die 68er“) (Fischer-Kowalski 1983). In den europaweiten „Halbstarken-Krawallen“ probten 16-17 jährige Lehrlinge und Jungarbeiter, wie sich die neuen Themen und Formen der Kulturindustrie zu öffentlichkeitswirksamer Straßenrandale verarbeiten lassen.

[...]

Gemeinsam war beiden Teil-Rebellionen auch ihr Bezug auf die Anfangsphase der Konsum- und Dienstleistungsgesellschaft.

Anmerkungen

Die gleiche Passage ist bereits auf Seite 23 übernommen – siehe Fragment 023 06 –, dort aber nach Art eines Bauernopfers noch ansatzweise als Zitat gekennzeichnet.

Sichter
(SleepyHollow02) Schumann