Angaben zur Quelle [Bearbeiten]
Autor | Manohar Faupel, Michael Schecker |
Titel | Ausdruck und Bedeutung - Ansätze zu einer Revision der Vorstellungen de Saussure's vom sprachlichen Zeichen |
Sammlung | Working Papers in Neurolinguistics and Neuroscience |
Herausgeber | Neurolinguistisches Labor (NLL) Freiburg |
Jahr | 1998 |
URL | http://www.neurolabor.de/WORK6.HTM |
Literaturverz. |
nein |
Fußnoten | nein |
Fragmente | 2 |
[1.] Jok/Fragment 006 24 - Diskussion Zuletzt bearbeitet: 2014-09-14 18:37:21 Schumann | Faupel und Schecker 1998, Fragment, Gesichtet, Jok, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Verschleierung |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 6, Zeilen: 24-31 |
Quelle: Faupel und Schecker 1998 Seite(n): 1 (internetquelle), Zeilen: - |
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2.5 Selektive Störungen des Benennens
Hier und Mohr (1977) stellen als Patienten einen 28jährigen LKW-Fahrer mit einer flüssigen Aphasie (nach Hier und Mohr eine Wernicke-Aphasie) vor, der durch schwere mündliche Benennungsstörungen auffiel; ganz anders sah es mit seinen Leistungen im schriftlichen Benennen aus. Was die Produktion komplexerer Äußerungen anging, so war seine mündliche Sprachproduktion relativ unauffällig, aber gekennzeichnet durch semantische Paraphasien und Wortfindungsstörungen. Eine schriftliche Produktion komplexerer Äußerungen war ihm nicht möglich. |
2.2.2. Selektive Störungen des Benennens Hier & Mohr (1977) [18] stellen als Patienten einen 28jährigen LKW-Fahrer mit einer flüssigen Aphasie (nach Hier & Mohr eine Wernicke-Aphasie) vor, der durch schwere mündliche Benennstörungen auffiel; ganz anders sah es mit seinen Leistungen im schriftlichen Benennen aus. - Was die Produktion komplexerer Äußerungen angeht, so war seine mündliche Spontanproduktion relativ unauffällig, dabei aber gekennzeichnet durch semantische Paraphasien und Wortfindungsstörungen (zu solchen Defiziten gleich mehr). - Eine schriftliche Produktion komplexerer Äußerungen war ihm nicht möglich. |
Ein Verweis auf die Quelle fehlt. |
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[2.] Jok/Fragment 007 01 - Diskussion Zuletzt bearbeitet: 2014-09-14 18:39:01 Schumann | Faupel und Schecker 1998, Fragment, Gesichtet, Jok, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Verschleierung |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 7, Zeilen: 1-21 |
Quelle: Faupel und Schecker 1998 Seite(n): 1 (internet Quelle), Zeilen: - |
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Über gleichartige Dissoziationen berichten Bub und Kertesz (1982), Ellis, Miller und Sin (1983) und Blanken (1990). Dabei steht stets das unterschiedliche Leistungsniveau im mündlichen und schriftliche Benennen im Vordergrund, gekoppelt dann allerdings mit weiteren individuellen Leistungseinbrüchen.
Caramazza und Hillis (1990) berichten über zwei Patienten, die zwar mündlich benennen konnten, dabei aber – und tendenziell auch beim Vorlesen – gehäuft semantische Paraphasien bzw. semantisch relationierte oder motivierbare Fehler produzierten. Hingegen waren weder für das auditive Sprachverständnis noch das Lesesinnverständnis semantische Fehler zu belegen. Wie lassen sich solche (rein mündlichen) semantischen Paraphasien erklären ? Wenn man mit Caramazza und Hillis hier den üblichen Sprachproduktionsvorstellungen folgt, dann werden beim mündlichen Benennen zunächst einmal (lexikalisch-) semantische Konzepte aktiviert (das semantische bzw. konzeptuelle System muss – bei Voraussetzung einer unitaristischen Sichtweise – intakt sein, da in anderen Modalitäten keinerlei semantische Fehlleistungen auftraten). Kommt es auf der Basis einer solchen Aktivation – wahrscheinlich stets eines ganzen Feldes von semantisch verwandten Konzepten – zu einer Aktivation eines hoch-favorisierten Konzepts A, das selektiv oder lokal gestört ist, so können sich semantisch verwandte Konzepte B und C im Rahmen der prämotorisch-artikulatorischen Weiterverarbeitung durchsetzen, und es kommt zu den besagten semantisch relationierten Fehlleistungen. |
Über gleichartige Dissoziationen berichten Bub & Kertesz (1982), Ellis, Miller & Sin (1983) und Blanken (1990) [19] . Dabei steht stets das unterschiedliche Leistungsniveau im mündlichen und schriftlichen Benennen im Vordergrund, gekoppelt dann allerdings mit weiteren individuellen Leistungseinbrüchen. Caramazza & Hillis (1990) [20] berichten über zwei Patienten, die zwar mündlich benennen konnten, dabei aber - und tendenziell auch beim Vorlesen - gehäuft semantische Paraphasien bzw. semantisch relationierte oder motivierbare Fehler produzierten (= mündliche Produktion). Hingegen waren weder für das Hören/Hörverstehen noch das Lesen/Leseverstehen semantische Fehler zu belegen; und auch in Schreibaufgaben (Schreiben-nach-Diktat, schriftliches Benennen) waren die beiden Patienten weitgehend unbeeinträchtigt. Wie lassen sich solche (rein mündlichen) semantischen Paraphsien [sic] erklären? Wenn wir mit Caramazza und Hillis hier den üblichen Sprachproduktionsvorstellungen folgen, dann werden beim mündlichen Benennen zunächst einmal (lexikalisch-)semantische Konzepte aktiviert [21] (das [lexikalisch-] semantische bzw. konzeptuelle System muß - bei Voraussetzung einer unitaristischen Sichtweise - intakt sein, da in anderen Modalitäten eben keinerlei semantische Fehlleistungen auftraten). Auf der Basis einer solchen Aktivation - wahrscheinlich stets eines ganzen Feldes von semantisch verwandten Konzepten - kommt es nun zur Aktivation einer passenden Wortform, beim mündlichen Benennen eines ganzheitlichen prämotorisch-artikulatorischen Impulsmuster. Ist ein solcher Verarbeitungsprozeß der Weiterverarbeitung der Aktivation eines höchst-favorisierten Konzepts A selektiv oder lokal gestört, so können sich semantisch verwandte Konzepte B oder C im Rahmen der prämotorisch-artikulatorischen Weiterverarbeitung durchsetzen, und es kommt zu den besagten semantisch relationierten Fehlleistungen. |
Ein Verweis auf die Quelle fehlt. |
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