Angaben zur Quelle [Bearbeiten]
Autor | Theodor W. Adorno |
Titel | Tabus über dem Lehrberuf |
Zeitschrift | Neue Sammlung |
Jahr | 1965 |
Seiten | 487-489 |
Anmerkung | Verglichen wurde mit dem PDF. |
URL | http://www2.ibw.uni-heidelberg.de/~gerstner/TabusText.pdf |
Literaturverz. |
ja |
Fußnoten | ja |
Fragmente | 1 |
[1.] Is/Fragment 095 17 - Diskussion Zuletzt bearbeitet: 2016-03-15 23:02:13 Schumann | Adorno 1965, BauernOpfer, Fragment, Gesichtet, Is, SMWFragment, Schutzlevel sysop |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 95, Zeilen: 23-26, 103-106 |
Quelle: Adorno 1965 Seite(n): online, Zeilen: 0 |
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Der Lehrberuf besitzt, verglichen mit anderen akademischen Berufen wie dem des Mediziners, ein gewisses Aroma des gesellschaftlich nicht ganz Vollgenommenen. Der Lehrer wäre demnach, gängiger Anschauung zufolge, zwar Akademiker, aber nicht eigentlich gesellschaftsfähig. Dabei ist der Lehrerberuf nur einer von vielen Berufen, die einer solchen „déformation professionelle“142 ausgesetzt sind, aber nach Adorno gilt dies für den Lehrberuf im Besonderen:
141 In vielen Sprachen finden sich eine Reihe von herabsetzenden Ausdrücken für den Lehrberuf; im Deutschen der bekannteste Pauker; vulgärer, und ebenfalls aus der Sphäre des Schlagzeugs stammend, Steißtrommler; englisch: schoolmarm für altjüngferliche, verdorrte, unfrohe und eingetrocknete Lehrerinnen. 142 Vgl. Gudjons, Herbert/Reinert, Gerd-Bodo. 1981. |
Oder: nicht nur im Deutschen sondern auch in anderen Sprachen finden sich eine Reihe von herabsetzenden Ausdrücken für den Lehrberuf; im Deutschen der bekannteste wohl Pauker; vulgärer, und ebenfalls aus der Sphäre des Schlagzeugs stammend, Steißtrommler; englisch: schoolmarm für altjüngferliche, verdorrte, unfrohe und eingetrocknete Lehrerinnen. Unverkennbar besitzt der Lehrberuf, verglichen mit anderen akademischen Berufen wie dem des Juristen oder des Mediziners, ein gewisses Aroma des gesellschaftlich nicht ganz Vollgenommenen.
[...] Der Lehrer wäre demnach, gängiger Anschauung zufolge, zwar Akademiker, aber nicht eigentlich gesellschaftsfähig; fast könnte man sagen, jemand, der nicht als Herr betrachtet wird, so wie das Wort Herr im neudeutschen Jargon seinen besonderen Klang hat, der offenbar mit der angeblichen Gleichheit der Bildungschancen zusammenhängt. |
Die Quelle ist zwar in Fn. 139 und 140 genannt, doch auch danach wird weiter daraus übernommen. |
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