Angaben zur Quelle [Bearbeiten]
Autor | Werner Weidenfeld |
Titel | Gefangene im globalen Netzwerk |
Zeitschrift | Süddeutsche Zeitung |
Ort | München |
Datum | 31. Juli 1999 |
Anmerkung | SZ-Serie: Die Gegenwart der Zukunft (30) |
Literaturverz. |
ja |
Fußnoten | ja |
Fragmente | 0 |
[1.] Gc/030 - Diskussion Zuletzt bearbeitet: 2011-05-15 08:53:52 Nerd wp | Fragment, Gc, Gc 030, Gesichtet (BC), SMWFragment, Schutzlevel, Verschleierung, Weidenfeld 1999 |
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[2.] Gc/031 - Diskussion Zuletzt bearbeitet: 2011-05-15 08:54:33 Nerd wp | BauernOpfer, Fragment, Gc, Gc 031, Gesichtet (BC), SMWFragment, Schutzlevel, Weidenfeld 1999 |
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[3.] Gc/Fragment 030 26 - Diskussion Zuletzt bearbeitet: 2012-04-07 11:55:08 Kybot | Fragment, Gc, Gesichtet (BC), SMWFragment, Schutzlevel, Verschleierung, Weidenfeld 1999 |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 30, Zeilen: 26-34 |
Quelle: Weidenfeld 1999 Seite(n): 1, Zeilen: |
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Digitalisierung der Information bedeutet Aufhebung von Raum und Zeit. Sie eliminiert die gewohnte Stabilität von Arbeitsleben und Karriere, von sozialem Status und gesellschaftlichem Umfeld und damit für die Individuen die Erfahrung sozialer Sicherheit in der klassischen Industriegesellschaft. Das ändert auch die Wahrnehmung der Rolle von Staaten in der Internationalen Ordnung. Nationalstaatliche Regelungskompetenz erodiert, es kommt zur Entfaltung transnational operierender, nichtstaatlicher Akteure. Dies sind einerseits multinational agierende Unternehmen und andererseits die nichtstaatlichen Organisationen (NGOs). Sie werden zu gewichtigen Akteuren der internationalen Politik. | Digitalisierung der Information bedeutet eine Aufhebung von Raum und Zeit.
[...] Digitalisierung eliminiert die gewohnte Stabilität von Arbeitsleben und Karriere, von sozialem Status und gesellschaftlichem Umfeld und damit die Erfahrung sozialer Sicherheit in der klassischen Industriegesellschaft. [...] Ein drittes Muster wird erkennbar in einer Erosion nationalstaatlicher Regelungskompetenz, die zur Entfaltung transnational operierender, nichtstaatlicher Akteure führt. Dies sind einerseits die multinational agierenden Unternehmen und andererseits die nichtstaatlichen Organisationen (NGOs). Sie werden zu gewichtigen Akteuren der internationalen Politik. |
Auch der Satz davor ist nicht wirklich originell, sondern stark entlehnt aus der Quelle: "Geschwindigkeit und Komplexität des sozio-ökonomischen Wandels - das sind Markenzeichen der Globalität." |
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[4.] Gc/Fragment 031 01 - Diskussion Zuletzt bearbeitet: 2012-04-07 11:55:10 Kybot | BauernOpfer, Fragment, Gc, Gesichtet (BC), SMWFragment, Schutzlevel, Weidenfeld 1999 |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 31, Zeilen: 01-34 |
Quelle: Weidenfeld 1999 Seite(n): , Zeilen: |
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* Operierten 1968 noch 7.276 Unternehmen global, so waren es 1990 bereits 35.000. Zum Ende des Jahrhunderts werden es etwa 45.000 sein.
Das Problem bei NGOs und Unternehmen ist allerdings, daß sie wirtschaftlich oder sozial nicht in übergreifender Weise gemeinwohlorientiert sind, ihre Aktivitäten auf unternehmensspezifische oder singuläre Interessen abzielen und sie deshalb staatliche Funktionen in einem demokratischen Rahmen nicht einfach ersetzen können. Auch hierdurch wächst die Gefahr eines ungelösten staatlichen oder internationalen Machtvakuums. Darüber hinaus entsteht in der globalen Gesellschaftswelt eine Kluft zwischen den hochentwickelten Informationsgesellschaften und den Schwellenländern einerseits und den Entwicklungsländern andererseits. Bis auf weiteres wird nur ein Teil der Menschheit von den Möglichkeiten der Kommunikation profitieren. Auf der anderen Seite erlaubt globale Digitalisierung einem Teil der Schwellenwirtschaften eine Entwicklung, ohne jede der klassischen Stufen der Industrie- und Infrastrukturentwicklung durchlaufen zu müssen. Die digitale Welt verschärft nicht einfach das klassische Entwicklungsgefälle zwischen Regionen und Ländern, sondern differenziert die Entwicklungswege. Für eine effiziente Politik im Sinne einer globalen Ordnung kommt es darauf an, die Orientierungsverluste und politischen Regelungsdefizite aufzugreifen. Es wird zunehmend wichtiger, die damit einhergehenden extremen Konfliktformationen aufzuzeigen. Auf diese Konflikte zwischen neuen Gewinnern und Verlierern bereiten die Politikkonzepte des 20. Jahrhunderts im Koordinatensystem von Nationalstaat und Nationalökonomie nicht vor. Die Anpassungsgeschwindigkeit der Internationalen Politik kann der Dynamik von Wirtschaft und Technologie nicht folgen. Globalität und technologischer Wandel eröffnen nicht nur neue Möglichkeiten des politischen Miteinanders sondern sie schließen gleichzeitig althergebrachte Formen aus. Darauf hat Politik zu reagieren, geht es doch nicht nur um eine Handvoll neuer Völkerrechtsnormen. Es geht um ganz neue politische Instrumente, neue moralische Normen und eine neue, angemessene Interpretation von Wohlstand und sozialem Zusammenhalt. Da den Staaten dabei eine immer kleiner werdende Rolle zukommt bleibt als Fazit festzuhalten: Die Akteure werden in neuen Netzwerkmodellen kooperieren müssen.[64 Weidenfeld (1999)] |
Operierten 1968 7276 Unternehmen global, so waren es 1990 bereits 35 000. Zum Ende des Jahrhunderts werden es etwa 45 000 sein. Die Anzahl von Nichtregierungs-Organisationen ist von 1899 im Jahr 1968 auf 4646 im Jahr 1990 gestiegen - mit Ablauf dieses Jahrzehnts wird sie sich noch einmal verdoppelt haben.
[...] Das Problem bei NGOs und Unternehmen ist, daß sie wirtschaftlich oder sozial nicht in übergreifender Weise wohlorientiert sind, ihre Aktivitäten auf unternehmensspezifische oder singuläre Interessen abzielen und sie deshalb staatliche Funktionen in einem demokratischen Rahmen nicht einfach ersetzen können. Auch hierdurch wächst die Gefahr des extremen gesellschaftlichen Konflikts, wenn der Verfall staatlicher Autorität in ein Vakuum ungelöster Daseinsfragen mündet. [...] [...] Darüber hinaus entsteht in der globalen Gesellschaftswelt eine Kluft zwischen den hochentwickelten Informationsgesellschaften und den Schwellenländern einerseits und den Entwicklungsländern andererseits. Bis auf weiteres wird nur ein Teil der Menschheit von den Möglichkeiten der Kommunikation profitieren[.] [...] [...] Globale Digitalisierung erlaubt Schwellenwirtschaften eine Entwicklung, ohne jede der klassischen Stufen der Industrie- und Infrastrukturentwicklung durchlaufen zu müssen. Die digitale Welt verschärft nicht einfach das klassische Entwicklungsgefälle zwischen Regionen und Ländern, sondern differenziert die Entwicklungswege. Für eine effiziente Politik kommt es darauf an, die gesellschaftlichen Orientierungsverluste und politischen Regelungsdefizite wahrzunehmen, die sich aus Globalität und technologischen Innovationen ergeben. Es wird zunehmend wichtiger, die damit einhergehenden extremen Konfliktformationen aufzuzeigen. Auf diese Konflikte zwischen neuen Gewinnern und Verlierern bereiten die Politikkonzepte des 20. Jahrhunderts im Koordinatensystem von Nationalstaat und Nationalökonomie nicht vor.
Globalität und technologischer Wandel eröffnen nicht nur neue Möglichkeiten gesellschaftlichen Miteinanders, sondern sie schließen gleichzeitig althergebrachte Formen aus. Darauf hat Politik zu reagieren. Es geht nicht nur um eine Handvoll neuer Gesetze oder gesellschaftspolitischer Innovationen. Es geht um ganz neue politische Instrumente, neue moralische Normen und eine neue, angemessene Interpretation von Wohlstand und sozialem Zusammenhalt. In den industrialisierten Staaten stellt sich für die Funktionseliten immer deutlicher die Frage, wie wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit, knapper Ressourcenverbrauch, stabile politische Rahmenbedingungen und sozialer Frieden miteinander zu verbinden sind. Die Akteure werden in neuartigen Netzwerkmodellen kooperieren müssen: |
Kommafehler in der Diss. "Da ...Rolle zukommt, bleibt..." (Komma fehlt) |
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