Angaben zur Quelle [Bearbeiten]
Autor | Saskia Sassen |
Titel | Cyber-Segmentierungen – Elektronischer Raum und Macht |
Sammlung | Mythos Internet |
Herausgeber | Stefan Münker, Alexander Roesler |
Ort | Frankfurt am Main |
Jahr | 1997 |
Seiten | 215-235 |
Literaturverz. |
ja |
Fußnoten | ja |
Fragmente | 0 |
[1.] Gc/117 - Diskussion Zuletzt bearbeitet: 2011-05-26 21:49:46 Hindemith | BauernOpfer, Fragment, Gc, Gesichtet (BC), SMWFragment, Sassen 1997, Schutzlevel sysop, Schweigler 1997 |
Vorlage:SMWFragment DPL.default
[2.] Gc/Fragment 117 05 - Diskussion Zuletzt bearbeitet: 2012-04-07 11:59:08 Kybot | BauernOpfer, Fragment, Gc, Gesichtet (BC), SMWFragment, Sassen 1997, Schutzlevel |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 117, Zeilen: 5-31 |
Quelle: Sassen 1997 Seite(n): 215, Zeilen: 24- |
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Der elektronische Raum muß neu gedacht und seine theoretische Beschreibung analytisch von jenen Eigenschaften des Internet getrennt werden, die unser Denken über den elektronischen Raum bislang geprägt haben. Wir neigen nämlich dazu, diesen Raum als einen Ort zu denken, der durch Machtverteilung charakterisiert ist, durch die Abwesenheit von Hierarchie. Dieser Begriff der Machtverteilung verdankt sich den besonderen Merkmalen des Internet: Dezentralisierung, Offenheit, die Möglichkeit der Ausdehnung, das Fehlen von Hierarchie und Zentrum und die Unmöglichkeit autoritärer oder monopolistischer Kontrolle.
Doch die Netzwerke verteilen die Macht nicht nur - sie ermöglichen auch neue und andere Formen von Macht. Die Finanzmärkte, deren Geschäfte hauptsächlich über private Netzwerke abgewickelt werden, sind ein gutes Beispiel für die Entstehung einer alternativen Form der Macht. Die drei wichtigsten Eigenschaften elektronischer Netzwerke, Geschwindigkeit, Gleichzeitigkeit und Konnektivität, haben hier verblüffend andere Ergebnisse hervorgebracht als im Internet. Diese Eigenschaften haben Größenordnungen und Konzentrationen ermöglicht, die bei weitem all das übersteigen, was wir jemals auf den Finanzmärkten beobachtet haben. Als Ergebnis hat der globale Kapitalmarkt jetzt die Macht, nationale Regierungen zu disziplinieren, was bei der "Mexiko-Krise" vom Dezember 1994 exemplarisch deutlich wurde. Wir können die Ausbildung neuer Machtstrukturen im elektronischen Raum und vielleicht am deutlichsten in den privaten Netzwerken der Finanzwelt beobachten - aber auch in anderen Bereichen. [FN 235] Die sich verschärfende Ungleichheit der Aufteilung der Infrastruktur für den elektronischen Raum - ob es sich dabei um ein privates Computer-Netzwerk oder um das Internet handelt - trägt hinsichtlich der Zugangsbedingungen zum elektronischen Raum ebenso wie hinsichtlich der Zugangsbedingungen zu Hochleistungsbereichen und Anwendungen innerhalb des elektronischen Raums zu einer neuen Geographie der Zentralität und der Dominanz bei. [FN 236] [FN 235 Sassen (1997), S 215 f.] [FN 236 Sassen (1997), S 217 f.] |
[Angesichts dieser Entwicklungen] müssen wir meines Erachtens den elektronischen Raum neu denken und seine theoretische Beschreibung analytisch von jenen Eigenschaften des Internet trennen, die unser Denken über den elektronischen Raum bislang geprägt haben. Wir neigen nämlich dazu, diesen Raum als einen Ort zu denken, der durch Machtverteilung charakterisiert ist, durch die Abwesenheit von Hierarchie. Dieser Begriff der Machtverteilung verdankt sich den besonderen Merkmalen des Internet: Dezentralisierung, Offenheit, die Möglichkeit der Ausdehnung, das Fehlen von Hierarchie und Zentrum und die Unmöglichkeit autoritärer oder monopolistischer Kontrolle. [FN 1]
Doch die Netzwerke verteilen die Macht nicht nur - sie ermöglichen auch neue und andere Formen von Macht. Die Finanzmärkte, deren Geschäfte hauptsächlich über private Netzwerke abgewickelt werden, sind ein gutes Beispiel für die Entstehung einer alternativen Form der Macht. Die drei wichtigsten Eigenschaften elektronischer Netzwerke, Geschwindigkeit, Gleichzeitigkeit und Konnektivität, haben hier verblüffend andere Ergebnisse hervorgebracht als im Internet. Diese Eigenschaften haben Größenordnungen und Konzentrationen ermöglicht, die bei weitem all das übersteigen, was wir jemals auf den Finanzmärkten beobachtet haben. Als Ergebnis hat der globale Kapitalmarkt jetzt die Macht, nationale Regierungen zu disziplinieren, was bei der »Mexiko- Krise« vom Dezember 1994 exemplarisch deutlich wurde. Wir können die Ausbildung neuer Machtstrukturen im elektronischen Raum und vielleicht am deutlichsten in den privaten Netzwerken der Finanzwelt beobachten - aber auch in anderen Bereichen. Die sich verschärfende Ungleichheit der Aufteilung der Infrastruktur für den elektronischen Raum - ob es sich dabei um ein privates Computer-Netzwerk oder um das Internet handelt - trägt hinsichtlich der Zugangsbedingungen zum elektronischen Raum ebenso wie hinsichtlich der Zugangsbedingungen zu Hochleistungsbereichen und -anwendungen innerhalb des elektronischen Raums zu einer neuen Geographie der Zentralität sowohl auf der Basis vom elektronischen Raum wie innerhalb bei. [FN 1: [...]] |
Weitgehend woertlich abgeschrieben, mit Anpassungen insbesondere am Anfang und am Ende des Fragments. Quellenangabe in zwei Fussnoten, aber keine Anfuehrungszeichen, so dass Art und Laenge des Zitats fuer den Leser unklar bleibt |
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