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Angaben zur Quelle [Bearbeiten]

Autor     Heinz Vater
Titel    Einführung in die Raum-Linguistik
Ort    Hürth
Verlag    Gabel
Ausgabe    3., verb. Aufl.
Jahr    1996
Reihe    Kölner linguistische Arbeiten - Germanistik ; 24

Literaturverz.   

ja
Fußnoten    ja
Fragmente    10


Fragmente der Quelle:
[1.] Dt/Fragment 009 06 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2020-03-10 13:14:39 Schumann
BauernOpfer, Dt, Fragment, Gesichtet, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Vater 1996

Typus
BauernOpfer
Bearbeiter
Schumann
Gesichtet
Untersuchte Arbeit:
Seite: 9, Zeilen: 6 ff. (bis Seitenende)
Quelle: Vater 1996
Seite(n): 1, 2, Zeilen: 1: 15 ff., 33 ff.; 2: 1 ff.
Dabei ist der Mensch einerseits durch Raum und Zeit bestimmt und in sie eingebunden, andererseits bestimmend, wenn er sich selbst als Bezugspunkt für räumliche und zeitliche Relationen setzt (Vater 1996: 1). Diese egozentrische personale, lokale und temporale Orientierung - Ich, Hier und Jetzt, die sogenannte Deixis, ist nach Bühler (1934) nicht physikalisch, sondern nur psychologisch und sprachlich bestimmt, wobei das Ego des Sprechenden primärer Bezugspunkt ist: Ich ist die Bezeichnung für den Sprecher, du die Bezeichnung für den Adressaten, er oder sie sind die Personen, über die er spricht. Gleichsam ist hier eine sprecherbezogene Ortsangabe und jetzt eine sprecherbezogene Zeitangabe.

Noch für das kleine Kind ist die räumliche Orientierung sehr wichtig – zunächst werden die Objekte sensomotorisch erfasst und nur vermisst, wenn sie direkt aus der Hand genommen werden. In dieser ersten Periode sind Sehen und Fühlen noch nicht koordiniert, es gibt noch keine Permanenz des festen Gegenstandes und keine Wahrnehmungskonstanz (Piaget/Inhelder 1975: 25). In der zweiten Periode entsteht nach Piaget/Inhelder (1975: 29) eine tiefgreifende Umformung des wahrgenommenen Raumes aus der Systematisierung der vom Sehen begleiteten Bewegungen und der Rückwirkung der Bewegungen auf das Sehen. Im Alter von 8-10 Monaten lassen sich Erkundungen der Lageveränderungen von Gegenständen, Wiedererkennen ihrer Formen und sogar In-Beziehung-Setzen beobachten. Jetzt werden schon die Transformation der Perspektive und die Konstanz des Gegenstandes erkannt – das Kind kann eine ihm verkehrt hingehaltene Milchflasche umdrehen und so ihre konstante Form überprüfen (und Milch trinken). In der dritten Periode, die zu Beginn des zweiten Lebensjahres einsetzt, wird die sensomotorische Aktivität durch gelenktes Nachforschen ergänzt, es bilden sich praktische Intelligenz und Koordinierung der Relationen heraus, die Beziehungen der Gegenstände zueinander werden erkannt. Allmählich werden von den sensomotorischen Schemata symbolische Schemata gebildet – das Kind versteht Objekte und Sachverhalte, auch wenn es nur Teile davon wahrnimmt, und ist in der Lage im Spiel Stellvertreter, die die Objekte darstellen, zu erkennen (List 1972: 85).

In der sprachlichen Entwicklung des Kindes spielt die Bezeichnung von Räumlichem eine zentrale Rolle: eins der ersten und meist gebrauchten Wörter ist da. Auch das, da das Kind noch keine einzelnen Gegenstände benennen [kann.]


Bühler, Karl (1934;1978): Sprachtheorie: Die Darstellungsfunktion der Sprache. Berlin: Ullstein.

Piaget, Jean; Inhelder, Bärbel (1975): Die Entwicklung des räumlichen Denkens beim Kinde. Gesammelte Werke Bd. 6 (Studienausgabe). Stuttgart: Klett Verlag.

Vater, Heinz (1996): Einführung in die Sprachwissenschaft. München: Fink.

Vater, Heinz (19963): Einführung in die Raum-Linguistik. Hürth: Gabel.

[Seite 1:]

Dabei ist der Mensch

— einerseits durch Raum und Zeit bestimmt (in sie eingebunden),

— andrerseits bestimmend, insofern, als er sich selbst als Bezugspunkt für räumliche und zeitliche Relationen setzt. "Deixis" ist nach BÜHLER 1934 eine egozentrische (personale, lokale und temporale) Orientierung: Ich, Hier und Jetzt sind nicht physikalisch, sondern nur psychologisch und sprachlich bestimmbare Größen, bei denen jeweils das Ego des Sprechenden primärer Bezugspunkt ist: Ich ıst die Bezeichnung für den Sprecher (d.h. für den, der gerade spricht), du die Bezeichnung für den Adressaten (d.h. für den, an den der Sprecher sich wendet), er oder sie sind nur negativ gekennzeichnet als Personen, die der Sprecher nicht anspricht (sondern über die er spricht). Ähnlich ist hier eine sprecherbezogene Ortsangabe und jetzt eine sprecherbezogene Zeitangabe.

[...]

Räumliche Orientierung ist für ein Kleinkind sehr wichtig. Objekte werden vom Kind zunächst sensomotorisch erfaßt und nur vermißt, wenn man sie ihm direkt aus der Hand nimmt. Sehen und Fühlen sind noch nicht koordiniert; es gibt in dieser ersten Periode noch keine Permanenz des festen Gegenstandes und noch keine Wahrnehmungskonstanz (vgl. PIAGET/INHELDER 1975:25).

[Seite 2:]

In der zweiten Periode werden Sehen und Greifen koordiniert. Aus der Systematisierung der vom Sehen begleiteten Bewegungen und der Rückwirkung der Bewegungen auf das Sehen entsteht nach PIAGET/INHELDER (1975:29) eine tiefgreifende Umformung des wahrgenommenen Raumes. Im Alter von 8-10 Monaten lassen sich Erkundungen der Lageveränderungen von Gegenständen und Wiedererkennen ihrer Formen beobachten, ja sogar In-Beziehung-Setzen von Perspektiven. Während in der ersten Periode Perspektivwechsel als Transformation des Gegenstands aufgefaßt wird, werden jetzt Transformation der Perspektive und Konstanz des Gegenstandes erkannt. So kann das Kind eine ihm verkehrt hingehaltene Milchfalsche [sic] umdrehen, um so seine konstante Form zu überprüfen. In der zu Beginn des zweiten Lebensjahrs einsetzenden dritten Periode wird die sensomotorische Aktivität durch gelenktes Nachforschen ergänzt, praktische Intelligenz und Koordinierung der Relationen bilden sich heraus. Die Beziehungen der Gegenstände zueinander werden erkannt.

Allmählich werden sensomotorische Schemata von symbolischen abgelöst: Das Kind begreift Objekte und Sachverhalte, auch wenn es nur Teile davon wahrnimmt, und ist in der Lage, im Spiel Stellvertreter zu akzeptieren, die die Objekte sinnbildlich darstellen (vgl. LIST 1972:85). Auch in der sprachlichen Entwicklung des Kindes spielt die Bezeichnung von Räumlichem eine zentrale Rolle: da ist gewöhnlich eins der ersten und meist gebrauchten Wörter, das — da das Kind noch nicht einzelne Dinge bezeichnen kann — für alles Mögliche herhalten muß: [...]


Bühler, K., 1934 (19823). Sprachtheorie. Die Darstellungsfunktion der Sprache. Stuttgart: Gustav Fischer Verlag.

List, G., 1972. Psycholinguistik: Eine Einführung. Stuttgart: Kohlhammer.

Piaget, J./ Inhelder, B., 1975. Die Entwicklung des räumlichen Denkens beim Kinde. Stuttgart: Klett.

Anmerkungen

Klassisches Bauernopfer: Die Quelle wird oben für eine kurze Passage genannt, doch auch danach übernimmt die Verfasserin ihren Diskurs weiter daraus (mitsamt vier Referenzen).

Der Textvergleich zeigt ebenfalls, dass die Übernahme beim letzten Satz sinnentstellend gerät.

"List 1972" gibt es im Literaturverzeichnis von Dt nicht.

Die Kurzreferenz "Vater (1996)" wird im Literaturverzeichnis mit der Publikation Einführung in die Sprachwissenschaft (München) aufgeschlüsselt. Daneben gibt es auch noch die Referenz "Vater (19963)" mit der Zuordnung Einführung in die Raum-Linguistik (Hürth, 3. Aufl.); für jene Publikation findet sich jedoch kein Verwendungsnachweis im Haupttext der Arbeit.

Falls die Verfasserin mit "Vater (1996)" wie im Lit.verz. tatsächlich auch die Einführung in die Sprachwissenschaft referenzieren wollte, wäre die andere Publikation Vaters von 1996 als festgestellte eigentliche Quelle überhaupt nicht angegeben und das Fragment unter "Verschleierung" zu kategorisieren.

Bei der VroniPlag-Analyse ist "Vater 1996" = Einführung in die Raum-Linguistik (Hürth, 3. Aufl.).

Sichter
(Schumann), SleepyHollow02


[2.] Dt/Fragment 010 01 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2020-03-10 13:16:39 Schumann
BauernOpfer, Dt, Fragment, Gesichtet, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Vater 1996

Typus
BauernOpfer
Bearbeiter
Schumann
Gesichtet
Untersuchte Arbeit:
Seite: 10, Zeilen: 1-10
Quelle: Vater 1996
Seite(n): 2, Zeilen: 18 ff.
Diese beiden Wärter [sic], das da, hält das Kind für alles Mögliche her [sic] und das Objekt wird durch seine Lokalisierung im Raum ersetzt. Erst allmählich lernt das Kind räumliche Relationen zu differenzieren und die kognitive und sprachliche Entwicklung des Kindes wird durch immer größere Differenzierung gekennzeichnet.

Der Raum bestimmt auch bei Erwachsenen das Leben des Einzelnen und das Zusammenleben in der Gesellschaft – Staatsgrenzen werden gezogen und überwacht, die Staatsregierung ist in einer Hauptstadt zentriert und an bestimmte Räumlichkeiten gebunden, Städte und Grundstücke haben festgelegte Grenzen, Mietverträge gelten für bestimmte Räume etc. (Vater 1996: 2).


Vater, Heinz (1996): Einführung in die Sprachwissenschaft. München: Fink.

Vater, Heinz (19963): Einführung in die Raum-Linguistik. Hürth: Gabel.

Auch in der sprachlichen Entwicklung des Kindes spielt die Bezeichnung von Räumlichem eine zentrale Rolle: da ist gewöhnlich eins der ersten und meist gebrauchten Wörter, das — da das Kind noch nicht einzelne Dinge bezeichnen kann — für alles Mögliche herhalten muß: Das spezielle Objekt wird durch seine Lokalisierung im Raum ersetzt. Erst allmählich lernt das Kind, räumliche (und später zeitliche) Relationen zu differenzieren, wie denn überhaupt die kognitive und sprachliche Entwicklung des Kindes durch immer größere Differenzierung gekennzeichnet ist.

Aber auch beim Erwachsenen bestimmen Raum und Zeit das Leben des einzelnen und das Zusammenleben in der Gesellschaft. Man denke an die Zentrierung der Staatsleitung in einer Hauptstadt, an die in regelmäßigen zeitlichen Abständen zu wählende Volksvertretung, an das Gerichtswesen mit räumlichen Zuständigkeiten und zeitlichen Regelungen wie Gerichtstermine und Strafmaß. Mietverträge gelten für bestimmte Räume und sind oft zeitlich befristet.

Anmerkungen

Fortsetzung von Fragment 009 06.

Die Quelle ist am Ende des zweiten Absatzes genannt, doch bleiben Art und Umfang der Übernahme ungekennzeichnet (die längste übernommene Sequenz umfasst 14 Wörter).

Im ersten Satz wiederholt die Verfasserin den inhaltlichen Fehler vom letzten Satz der Vorseite.

Die Kurzreferenz "Vater (1996)" wird im Literaturverzeichnis mit der Publikation Einführung in die Sprachwissenschaft (München) aufgeschlüsselt. Daneben gibt es auch noch die Referenz "Vater (19963)" mit der Zuordnung Einführung in die Raum-Linguistik (Hürth, 3. Aufl.); für jene Publikation findet sich jedoch kein Verwendungsnachweis im Haupttext der Arbeit.

Falls die Verfasserin mit "Vater (1996)" wie im Lit.verz. tatsächlich auch die Einführung in die Sprachwissenschaft referenzieren wollte, wäre die andere Publikation Vaters von 1996 als festgestellte eigentliche Quelle überhaupt nicht angegeben und das Fragment unter "Verschleierung" zu kategorisieren.

Bei der VroniPlag-Analyse ist "Vater 1996" = Einführung in die Raum-Linguistik (Hürth, 3. Aufl.).

Sichter
(Schumann), SleepyHollow02


[3.] Dt/Fragment 037 14 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2020-03-11 13:29:05 Schumann
Dt, Fragment, Gesichtet, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Vater 1996, Verschleierung

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Schumann
Gesichtet
Untersuchte Arbeit:
Seite: 37, Zeilen: 14-28
Quelle: Vater 1996
Seite(n): 68, Zeilen: 1 ff.
Wie Bierwisch (1983) sieht Herweg (1988, 1989, 1990) die Semantische Form als autonomes System an, das hinreichend allgemeine Wortbedeutungen zur Verfügung stellt, die jedoch durch das Zusammenwirken sprachlicher und außersprachlicher - konzeptueller und informativer - Informationen, ausdifferenziert und spezifischer interpretiert werden kann. Herweg (1989:110) nimmt folgende deiktischen Konzepte an, die für die Semantik der Präpositionen grundlegend sind:
- Place (x), der von einem Objekt x eingenommene Raum bzw. Ort,
- Prox (x), eine ausgezeichnete Umgebungsregion von x,
- Dist (x), eine von Place (x) und Prox (x) getrennte Region von x.

Diese drei Bestimmungen sind Funktionen, die den Objekten Regionen zuordnen. Die Region Place umfasst nicht nur den Raum, den x materiell einnimmt, sondern auch den inneren „leeren”, von den materiellen Teilen von x umschlossenen Raum. Die Region Prox ist eine begrenzte Region, die den Ort von x einschließt. Es handelt sich um die Region, in der Interaktion mit dem [darin lokalisierten Objekt stattfindet.]


Bierwisch, Manfred (1983): Semantische und konzeptuelle Repräsentation lexikalischer Einheiten. In: Ruzicka, Rudolf; Motsch, Wolfgang (Hrsg.): Untersuchungen zur Semantik. Studia grammatica 22. Berlin, Akademie-Verlag, 61-99.

Herweg, Michael (1988): Zur Semantik einiger lokaler Präpositionen des Deutschen. Überlegungen zur Theorie der lexikalischen Semantik am Beispiel von "in", "an", "auf" und "bei", LILOG-Report 21, Stuttgart: IBM Deutschland.

Herweg, Michael (1989): Ansätze zu einer semantischen Beschreibung topologischer Präpositionen. In: Habel, Christoph [sic]; Herweg, Michael; Rehkämper, Klaus (Hrsg.): Raumkonzepte in Verstehensprozessen. Tübingen: Niemeyer, 99-127.

Herweg, Michael (1990): Zeitaspekte. Die Bedeutung von Tempus, Aspekt und temporalen Konjunktionen. Wiesbaden: Deutscher Universitäts-Verlag.

Wie BIERWISCH 1988 sieht HERWEG 1989 die Semantische Form SF als autonomes System an, das hinreichend allgemeine Wortbedeutungen zur Verfügung stellt, die jedoch durch das Zusammenwirken sprachlicher und außersprachlicher — konzeptueller und informativer — Informationen, ausdifferenziert und spezifischer interpretiert werden, wie die vorangehenden Beispiele zeigen.

HERWEG (1989:108) nimmt folgende deiktischen Konzepte an, die für die Semantik der behandelten Präpositionen grundlegend sind :16

— Place(x), der von einem Objekt x eingenommene Raum bzw. Ort;

— Prox(x), eine ausgezeichnete Umgebungsregion von x;

— Dist(x), eine von Place(x) und Prox(x) getrennte Region von x.

Diese drei Bestimmungen sind Funktionen, die Objekten Regionen zuordnen. Die Region Place umfaßt nicht nur den Raum, den x materiell einnimmt, sondern auch den inneren "leeren", von den materiellen Teilen von x (partiell) umschlossenen Raum. Die Proximalregion Prox(x) ist eine (wenn auch unscharf) begrenzte Region, die den Ort von x einschließt; es handelt sich um die Region, in der Interaktion mit dem darin lokalisierten Objekt stattfindet (vgl. 2.3).


16 Der hier von Herweg gewählte Terminus "deiktisch" steht im Widerspruch zu seiner Anfangs-Behauptung, daß bei den topologischen Präpositionen Deixis keine Rolle spielt (s. oben).


Bierwisch, M, 1988. On the Grammar of Local Prepositions. In: Bierwisch, M./ Motsch, W./ Zimmermann, I. (eds.), 1988:1-65.

Bierwisch, M./ Motsch, W./ Zimmermann, I. (eds.), 1988. Syntax, Semantik und Lexikon. Berlin: Akademie-Verlag (= studia grammatica XXIX).

Habel, Ch./ Herweg, M./ Rehkämper, K., (eds.), 1989. Raumkonzepte in Verstehensprozessen. Interdisziplinäre Beiträge zu Sprache und Raum. Tübingen: Niemeyer. (= LA 233)

Herweg, M., 1989. Ansätze zu einer semantischen Beschreibung topologischer Präpositionen. In: Habel, Ch./ Herweg, M./ Rehkämper, K., (eds.), 1989:99-127.

Anmerkungen

Kein Hinweis auf die eigentliche Quelle.

Sichter
(Schumann), SleepyHollow02


[4.] Dt/Fragment 038 01 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2020-03-11 13:31:09 Schumann
Dt, Fragment, Gesichtet, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Vater 1996, Verschleierung

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Schumann
Gesichtet
Untersuchte Arbeit:
Seite: 38, Zeilen: 1-9
Quelle: Vater 1996
Seite(n): 68, Zeilen: 16 ff.
[Es handelt sich um die Region, in der Interaktion mit dem] darin lokalisierten Objekt stattfindet. Die Region Dist ist von der Proximalregion völlig distinkt. Sie gehört zur Bezugsdomäne, aber nicht zum Einflussbereich des Objekts. Es gelten folgende Beziehungen:
a. Place (x) ⊂ [sic] Prox (x)
b. Ext (x) = Prox (x) – Place (x)
c. Prox (x) ∩ Dist (x) = 0 [sic]

Ext (x) bezeichnet die Außenregion, die das Komplement des von x eingenommenen Raums Place (x) innerhalb der Proximalregion Prox (x) bildet, also Prox (x) - Place (x). Die folgende Abbildung stellt dies dar:

Abb. 2.9: Graphische Darstellung der von Herweg (1989:110) eingeführten lokalen Konzepte


Herweg, Michael (1989): Ansätze zu einer semantischen Beschreibung topologischer Präpositionen. In: Habel, Christoph [sic]; Herweg, Michael; Rehkämper, Klaus (Hrsg.): Raumkonzepte in Verstehensprozessen. Tübingen: Niemeyer, 99-127.

[...]; es handelt sich um die Region, in der Interaktion mit dem darin lokalisierten Objekt stattfindet (vgl. 2.3). Die Distalregion Dist(x) ist von der Proximalregion völlig distinkt. Sie gehört zur Bezugsdomäne, aber nicht zum Einflußbereich des Objekts. Es gelten folgende Beziehungen:

(4-38)a Place(x) ⊆ Prox(x)

b Ext(x) = Prox(x) - Place(x)
c Prox(x) ∩ Dist(x) = 0 [sic]

"Ext(x)" bezeichnet die Außenregion, die das Komplement des von x eingenommenen Raums Place(x) innerhalb der Proximalregion Prox(x) bildet, also Prox(x) - Place(x). Abb. 25 stellt dies dar:

Abb. 25

(HERWEG 1989: 110)

Habel, Ch./ Herweg, M./ Rehkämper, K., (eds.), 1989. Raumkonzepte in Verstehensprozessen. Interdisziplinäre Beiträge zu Sprache und Raum. Tübingen: Niemeyer. (= LA 233)

Herweg, M., 1989. Ansätze zu einer semantischen Beschreibung topologischer Präpositionen. In: Habel, Ch./ Herweg, M./ Rehkämper, K., (eds.), 1989:99-127.

Anmerkungen

Fortsetzung von Fragment 037 14.

Kein Hinweis auf die eigentliche Quelle.

Sichter
(Schumann), SleepyHollow02


[5.] Dt/Fragment 040 01 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2020-03-11 13:33:24 Schumann
BauernOpfer, Dt, Fragment, Gesichtet, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Vater 1996

Typus
BauernOpfer
Bearbeiter
Schumann
Gesichtet
Untersuchte Arbeit:
Seite: 40, Zeilen: 1-3, 4-11
Quelle: Vater 1996
Seite(n): 79, 80, Zeilen: 79: 3 ff., 14 ff., 27 f.; 80: 1 ff.
[Die erwähnten räumlichen Eigenschaften von Objekten werden durch Ausdrücke verschiedener lexikalischen Kategorien repräsentiert (vgl. dazu auch Wunderlich 1986: 216; Vater 1996: 45):]

[Abb.]

1) Wie der Name schon sagt, geht es bei den Dimensionsadjektiven um sprachliche Mittel zur Benennung von Dimensionseigenschaften eines Gegenstands. [Diese drücken Gestalteigenschaften aus, indem sie die physische Ausdehnung eines Objekts auf eine Dimension projizieren.] Hier und im Folgenden beziehe ich mich vor allem auf Lang (1989, 1987a, 1987b), Bierwisch (1967) und Wunderlich (1982, 1985, 1986).

Die Konstanz in der perzeptuellen Charakteristik eines Objekts involviert nicht unbedingt Konstanz in der sprachlichen Bezeichnung, d.h. dass es keine direkte Verbindung von Perzeption zu Sprache gibt. Die Bedingungen, unter denen räumliche Merkmale in sprachliche Bezeichnungen für Dimensionseigenschaften eingehen, sind komplexer:


Bierwisch, Manfred (1967): Some semantic universals of German adjectivals. Foundations of Language 3.1: 1-37. (Dt. Über.: Einige semantische Universalien in deutschen Adjektiven. In: H. Steger (1970): Vorschläge für eine strukturale Grammatik des Deutschen. Darmstadt: Wissensch. Buchgeselschaft, 269-318).

Lang, Ewald (1987): Gestalt und Lage räumlicher Objekte: Semantische Struktur und kontextuelle Interpretation von Dimensionsadjektiven. In: Bayer, Josef (Hrsg.): Grammatik und Kognition. Psycholinguistische Untersuchungen. Linguistische Berichte, Sonderheft 1, 163-218.

Lang, Ewald (1987): Semantik der Dimensionsauszeichnung räumlicher Adjektive. In: Bierwisch, Manfred; Lang, Ewald (Hrsg.): Grammatische und konzeptuelle Aspekte von Dimensionsadjektiven, Berlin: Akademie-Verlag (studia grammatica XXVI + XXVII), 287-459.

Lang, Ewald (1989): Primärer Orientierungsraum und inhärentes Proportionsschema: interagierende Kategorisierungsraster bei der Konzeptualisierung räumlicher Objekte. In: Habel, Christoph [sic]; Herweg, Michael; Rehkämper, Klaus (Hrsg.): Raumkonzepte in Verstehensprozessen. Interdisziplinäre Beiträge zu Sprache und Raum. Tübingen: Niemeyer, 150-174.

Wunderlich, Dieter (1982a): Sprache und Raum I. In: Studium Linguistik 12, 1-19.

Wunderlich, Dieter (1982b): Sprache und Raum II. In: Studium Linguistik 13, 37-59.

Wunderlich, Dieter (1985): Raum, Zeit und das Lexikon. In: Schweizer, Harro (Hrsg.): Sprache und Raum: psychologische und linguistische Aspekte der Aneignung und Verarbeitung von Räumlichkeit. Stuttgart: Metzler, 66-89.

Wunderlich, Dieter (1985): Raumkonzepte - Zur Semantik der lokalen Präpositionen. In: Ballmer, Thomas T.; Posner, Roland (Hrsg.): Nach-Chomskysche Linguistik. Neue Arbeiten von Berliner Linguisten. Berlin: de Gryter, 340-361.

Wunderlich, Dieter (1986): Raum und die Struktur des Lexikons. In: Bosshardt, Hans-Georg (Hrsg.): Perspektiven auf Sprache. Interdisziplinäre Beiträge zum Gedenken an Hans Hörmann. Berlin, New York: de Gruyter, 212-231.

[Seite 79:]

Hier geht es um Adjektive, die zur Benennung von Dimensions-Eigenschaften eines Gegenstands benutzt werden: rund, (drei-)eckig, quadratisch, oval, kugelig, lang, hoch, dick usw. Im Folgenden beziehe ich mich vor allem auf LANG 1989, daneben auch BIERWISCH 1967 und 1987b, LANG 1987a/b und WUNDERLICH 1982.

[...] Eins seiner Hauptargumente dafür basiert auf der Tatsache, daß Konstanz in der perzeptuellen Charakteristik eines Objekts nicht notwendig Konstanz in der sprachlichen Bezeichnung impliziert und vice versa.

[...]

Beispiele wie das in Abb. 28 illustrierte zeigen, daß es keine direkte Verbindung von Perzeption zu Sprache gibt — wie die Hypothese von CLARK/CLARK 1977

[Seite 80:]

suggeriert —, sondern daß die Bedingungen, unter denen perzeptuelle Merkmale in sprachliche Bezeichnungen für Dimensionseigenschaften eingehen, komplizierter sind.


Bierwisch, M., 1967. Some semantic universals of German adjectivals. Foundations of Language 3.1:1-37. Dt. Übers.: Einige semantische Universalien in deutschen Adjektiven. In: Steger, H. (ed.), 1970. Vorschläge für eine strukturale Grammatik des Deutschen. Darmstadt: Wissensch. Buchgesellschaft, 269-318.

Bierwisch, M., 1987b. Semantik der Graduierung.In: Bierwisch, M./ Lang, E. (eds.), 1987:91-286.

Lang, E., 1987a. Semantik der Dimensionsauszeichnung räumlicher Adjektive. In: Bierwisch/Lang (eds.), 1987:287-458.

Lang, E., 1987b. Gestalt und Lage räumlicher Objekte: Semantische Struktur und kontextuelle Interpretation von Dimensionsadjektiven. In: Bayer, J. (ed.), 1987:163-218.

Lang, E., 1989. Primärer Orientierungsraum und inhärentes Proportionsschema: interagierende Kategorisierungsraster bei der Konzeptualisierung räumlicher Objekte. In: Habel, Ch./ Herweg, M./ Rehkämper, K. (eds.), 1989:150-173.

Wunderlich, D., 1982. Sprache und Raum. Studium Linguistik 12:1-19, 13:37-59.

Anmerkungen

Die Quelle ist am Ende der Vorseite für die über dem Fragment befindliche Abb. 2.11 angegeben (eine entspr. Abb. findet sich in der Quelle auf der genannten Seite 45).

Dass aber auch der folgende Textinhalt (mitsamt mehreren Referenzen) daraus übernommen wurde, bleibt Rezipienten mangels Kennzeichnung verborgen.

Ein Satz ("Diese drücken Gestalteigenschaften aus, [...]", siehe Fragment 040 03) stammt aus Wunderlich 1986 und wurde daher hier bei der Zeilenzählung nicht berücksichtigt.

Kopierfehler: "Lang 1987a", "Lang 1987b" und "Wunderlich 1982" gibt es im Literaturverzeichnis von Dt nicht.

Die Kurzreferenz "Vater (1996)" wird im Literaturverzeichnis mit der Publikation Einführung in die Sprachwissenschaft (München) aufgeschlüsselt. Daneben gibt es auch noch die Referenz "Vater (19963)" mit der Zuordnung Einführung in die Raum-Linguistik (Hürth, 3. Aufl.); für jene Publikation findet sich jedoch kein Verwendungsnachweis im Haupttext der Arbeit.

Falls die Verfasserin mit "Vater (1996)" wie im Lit.verz. tatsächlich auch die Einführung in die Sprachwissenschaft referenzieren wollte, wäre die andere Publikation Vaters von 1996 als festgestellte eigentliche Quelle überhaupt nicht angegeben und das Fragment unter "Verschleierung" zu kategorisieren.

Bei der VroniPlag-Analyse ist "Vater 1996" = Einführung in die Raum-Linguistik (Hürth, 3. Aufl.).

Sichter
(Schumann), SleepyHollow02


[6.] Dt/Fragment 041 01 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2020-03-11 13:45:36 Schumann
Dt, Fragment, Gesichtet, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Vater 1996, Verschleierung

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Schumann
Gesichtet
Untersuchte Arbeit:
Seite: 41, Zeilen: 1-22
Quelle: Vater 1996
Seite(n): 80, 81, Zeilen: 80: 3 ff.; 81: 1 ff.
Offensichtlich werden Wahrnehmungen weiter zu Konzepten verarbeitet, die dann als Grundlage für die Versprachlichung dienen.

Lang (1989: 153) analysiert die Semantik von Dimensionsadjektiven in einem theoretischen Rahmen, die die folgenden Voraussetzungen enthält: Modularität, Autonomie und Interaktion, wobei er annimmt, dass folgende Module bei der semantisch-kognitiven Interpretation einer sprachlichen Äußerung involviert sind:

- das System des grammatischen Wissens, dass das lautliche oder grafische Muster mit Konzeptstrukturen durch die Interaktion des phonologischen, syntaktischen und semantischen Subsystems verbindet. Zentral ist dabei das gedächtnisbasierte System Lexikon.
- das System des konzeptuellen Wissens - darin gibt es ein Subsystem „Raum”, das die Struktur des physikalischen Raums mit mentalen Repräsentationen verbindet.
- das System der Wahrnehmungsstruktur, das ebenfalls Subsysteme hat, darunter das visuelle.

Die semantische Interpretation sprachlicher Äußerungen kommt durch das Zusammenwirken zweier autonomer Repräsentationsebenen zustande:

- der Ebene der Semantischen Form, die durch das System des grammatischen Wissens bestimmt ist, sowie
- der Ebene der Konzeptstruktur, die durch das System des konzeptuellen Wissens bestimmt ist (Bierwisch 1982).

Bierwisch, Manfred (1982): Formal and Lexical Semantics. In: Linguistische Berichte 80: 3-17.

Bierwisch, Manfred (1982): Linguistics and Language Error. In: Cutler, A. (ed.): Slips of the Tongue and Language Production. Berlin et al.: Mouton, 29-72.

Bierwisch, Manfred (1982): Sprache als kognitives System - Thesen zur theoretischen Linguistik. In: Deutsch als Fremdsprache 19.3: 139-144.

Lang, Ewald (1989): Primärer Orientierungsraum und inhärentes Proportionsschema: interagierende Kategorisierungsraster bei der Konzeptualisierung räumlicher Objekte. In: Habel, Christoph [sic]; Herweg, Michael; Rehkämper, Klaus (Hrsg.): Raumkonzepte in Verstehensprozessen. Interdisziplinäre Beiträge zu Sprache und Raum. Tübingen: Niemeyer, 150-174.

[Seite 80:]

Cauf der relativ autonomen Ebene der Konzeptstruktur weiter zu Konzepten verarbeitet, die dann als Grundlage für die Versprachlichung dienen.

LANG (1989:153) analysiert die Semantik von Dimensionsadjektiven in einem theoretischen Rahmen, der folgende Voraussetzungen enthält:

(1) Modularität: [...]

(2) Autonomie: [...]

(3) Interaktion: [...]

[...]

In Anlehnung an BIERWISCH (1983:64ff) nimmt LANG (1989:154f) an, daß folgende Module bei der semantisch-kognitiven Interpretation einer sprachlichen Äußerung involviert sind:

— das System des grammtischen [sic] Wissens G, das lautliche oder grafische Muster mit Konzeptstrukturen — durch die Interaktion des phonologischen, syntaktischen und semantischen Subsystems verbindet. Zentral ist dabei das Gedächtnis-basierte System LEX (Lexikon);

— das System des konzeptuellen Wissens C, "das aufgrund seiner intermodalen Zugänglichkeit als die zwischen allen anderen kognitiven Subsystemen vermittelnde Repräsentationsebene fungiert" (LANG 1989:154). Darin gibt es ein Subsystem CRaum, das die Struktur des physikalischen Raums mit mentalen Repräsentationen verbindet;

— das System der Wahrnehmungsstruktur P, das ebenfalls Subsysteme hat, darunter das visuelle.

[Seite 81:]

Die semantische Interpretation sprachlicher Äußerungen kommt zustande durch das Zusammenwirken zweier separater autonomer Repräsentationen:

— der Ebene der Semantischen Form (SF), die durch G bestimmt ist,

— der Ebene der Konzept-Struktur (CS), die durch C bestimmt ist.


Bierwisch, M., 1983. Semantische und Konzeptuelle Repräsentation lexikalischer Einheiten. In: Ruzicka, R./ Motsch, W. (eds.), 1983. Untersuchungen zur Semantik. Berlin: Akademie-Verlag (= studia grammatica XXN), 61-99.

Lang, E., 1989. Primärer Orientierungsraum und inhärentes Proportionsschema: interagierende Kategorisierungsraster bei der Konzeptualisierung räumlicher Objekte. In: Habel, Ch./ Herweg, M./ Rehkämper, K. (eds.), 1989:150-173.

Anmerkungen

Fortsetzung von Fragment 040 01.

Kein Hinweis auf die eigentliche Quelle.

"Bierwisch 1982" ist bei Dt uneindeutig, da sich im Literaturverzeichnis drei derartige Publikationen finden.

Sichter
(Schumann), SleepyHollow02


[7.] Dt/Fragment 044 26 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2020-03-11 13:35:26 Schumann
Dt, Fragment, Gesichtet, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Vater 1996, Verschleierung

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Schumann
Gesichtet
Untersuchte Arbeit:
Seite: 44, Zeilen: 26-28
Quelle: Vater 1996
Seite(n): 73, Zeilen: letzter Absatz
Im Englischen wiederum spricht man von passengers on the train, wo die Deutschen von Reisenden im Zug sprechen, den Zug also als Behälter ansehen (ebd. [Wunderlich 1986]).

Wunderlich, Dieter (1986): Raum und die Struktur des Lexikons. In: Bosshardt, Hans-Georg (Hrsg.): Perspektiven auf Sprache. Interdisziplinäre Beiträge zum Gedenken an Hans Hörmann. Berlin, New York: de Gruyter, 212-231.

Im Englischen wiederum spricht man von passengers on the train, wo wir von Reisenden im Zug sprechen, den Zug also als Behälter ansehen, wie es die Franzosen mit der Straße tun.
Anmerkungen

Kein Hinweis auf die eigentliche Quelle.

Bei Wunderlich 1986 findet sich der Inhalt nicht.

Fortsetzung: Fragment 045 01.

Sichter
(Schumann), SleepyHollow02


[8.] Dt/Fragment 045 01 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2020-03-11 13:36:56 Schumann
BauernOpfer, Dt, Fragment, Gesichtet, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Vater 1996

Typus
BauernOpfer
Bearbeiter
Schumann
Gesichtet
Untersuchte Arbeit:
Seite: 45, Zeilen: 1-4
Quelle: Vater 1996
Seite(n): 67, Zeilen: 19 ff.
[Während im Satz „das Hemd ist im Schrank” die Standardverwen-]dung von in vorliegt, wird „im Schrank ist ein Holzwurm” nach Vater (1991, 1996) aufgrund unseres Weltwissens so verstanden, dass sich der Holzwurm nicht im Hohlraum des Schranks befindet, sondern im materiellen Teil des Schranks bzw. in seinen Wänden.

Vater, Heinz (1991): Einführung in die Raum-Linguistik. Hürth: Gabel.

Vater, Heinz (1996): Einführung in die Sprachwissenschaft. München: Fink.

Vater, Heinz (19963): Einführung in die Raum-Linguistik. Hürth: Gabel.

Während in (4-34) die Standardverwendung von in vorliegt, wird (4-35) aufgrund unseres Weltwissens so verstanden, daß sich der Holzwurm nicht im Hohlraum des Schranks befindet, sondern im materiellen Teil des Schranks, z. B. in seinen Wänden (vgl. HERWEG 1989:102).

(4-34) Das Hemd ist im Schrank.

(4-35) Im Schrank ist ein Holzwurm.


Herweg, M., 1989. Ansätze zu einer semantischen Beschreibung topologischer Präpositionen. In: Habel, Ch./ Herweg, M./ Rehkämper, K., (eds.), 1989:99-127.

Anmerkungen

Fortsetzung von Fragment 044 26.

Die Kurzreferenz "Vater (1996)" wird im Literaturverzeichnis mit der Publikation Einführung in die Sprachwissenschaft (München) aufgeschlüsselt. Daneben gibt es auch noch die Referenz "Vater (19963)" mit der Zuordnung Einführung in die Raum-Linguistik (Hürth, 3. Aufl.); für jene Publikation findet sich jedoch kein Verwendungsnachweis im Haupttext der Arbeit.

Falls die Verfasserin mit "Vater (1996)" wie im Lit.verz. tatsächlich auch die Einführung in die Sprachwissenschaft referenzieren wollte, wäre die andere Publikation Vaters von 1996 als festgestellte eigentliche Quelle überhaupt nicht angegeben und das Fragment unter "Verschleierung" zu kategorisieren.

Bei der VroniPlag-Analyse ist "Vater 1996" = Einführung in die Raum-Linguistik (Hürth, 3. Aufl.).

Sichter
(Schumann), SleepyHollow02


[9.] Dt/Fragment 046 26 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2020-07-14 07:51:56 Klgn
Dt, Fragment, Gesichtet, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Vater 1996, Verschleierung

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Schumann
Gesichtet
Untersuchte Arbeit:
Seite: 46, Zeilen: 26-34
Quelle: Vater 1996
Seite(n): 44, 76, Zeilen: 44: 5 f.; 76: 18 ff.
Die Raumausdrücke im Deutschen wurden hier (teilweise im Vergleich mit anderen Sprachen) dargestellt.

Die bestimmten kontextspezifischen konzeptuellen Interpretationen von Lokalisierungsausdrücken kommen erst durch den sprachlichen Kontext oder zusätzliche Ausnutzung nichtsprachlicher Information über sortentypische Objekteigenschaften, z. B. mögliche Innenregionen, Seitenkonzepte, ausgezeichnete intrinsische Seiten usw., Annahmen und Wissen über Beziehungen und Interaktionen zwischen zwei oder mehreren Objekten und dergleichen zustande.

[Seite 44:]

Die Raumausdrücke des Deutschen werden hier (teilweise im Vergleich mit anderen Sprachen) dargestellt.

[Seite 76:]

In seinem Fazit (HERWEG 1989:125) betont der Verf. noch einmal, daß die Bedeutungen lexikalischer Einheiten abstrakt sind,

"in dem Sinn, daß sie lediglich die Bandbreite konzeptueller Interpretationsmöglichkeiten der Präpositionen determinieren, aber nicht mit bestimmten kontextspezifischen konzeptuellen Interpretationen lokaler Konstruktionstypen identisch sind. Diese kommen erst durch den sprachlichen Kontext (z. B. die Verbbedeutung) oder zusätzliche Ausnutzung nichtsprachlicher Information über sortentypische Objekteigenschaften, Beziehungen zwischen Objekten und dergleichen zustande, in letzterem Fall grundsätzlich als Interpretationen mit default-Status."

Herweg, M., 1989. Ansätze zu einer semantischen Beschreibung topologischer Präpositionen. In: Habel, Ch./ Herweg, M./ Rehkämper, K., (eds.), 1989:99-127.

Anmerkungen

Kein Hinweis auf eine Übernahme - und damit auch nicht auf die Tatsache, dass in der hier herangezogenen Publikation von Vater 1996 ein Großteil des übernommenen Inhalts einem wörtlichen Zitat aus Herweg 1989 entstammt.

Bei der Übernahme kommt es zur Kombination zweier Quellen: die Aufzählung
"z. B. mögliche Innenregionen, Seitenkonzepte, ausgezeichnete intrinsische Seiten usw., Annahmen und Wissen über Beziehungen und Interaktionen zwischen zwei oder mehreren Objekten"
stammt aus: Simone Pribbenow: Regelbasierte Interpretation lokaler Präpositionen am Beispiel von in und bei, in: Raumkonzepte in Verstehensprozessen. Interdisziplinäre Beiträge zu Sprache und Raum, hrsg. von Christopher Habel, Michael Herweg und Klaus Rehkämper, Tübingen 1989, S. 202-227 (hier S. 223, Z. 20 f. und 23 f.) – einer in der Arbeit nirgends genannten Quelle aus demselben Sammelband wie Herweg 1989.

Aufgrund der Kürze dieser Übernahme wurde darauf verzichtet, jene in einem separaten Fragment zu dokumentieren.

Sichter
(Schumann), SleepyHollow02


[10.] Dt/Fragment 052 11 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2020-03-11 13:41:32 Schumann
Dt, Fragment, Gesichtet, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Vater 1996, Verschleierung

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Schumann
Gesichtet
Untersuchte Arbeit:
Seite: 52, Zeilen: 11-18
Quelle: Vater 1996
Seite(n): 66, Zeilen: 23 ff.
Die lokalen Präpositionen werden, wie schon erörtert, als Lokalisierungsrelationen aufgefasst, denen systematisch eine regionen-konstituierende Funktion zugeordnet wird: „Die Bedeutung einer Präposition wird als eine Lokalisierungsrelation zwischen dem Denotat ihres externen Arguments (dem zu lokalisierenden Objekt LO) und derjenigen Region aufgefasst, die man erhält, wenn man die zugeordnete regionen-konstituierende Funktion auf das Denotat des internen Arguments der Präposition (das Referenzobjekt der Lokalisierung RO6) anwendet (Herweg 1989: 99).“

6 In der hiesigen Arbeit Bezugsobjekt BO genannt.


Herweg, Michael (1989): Ansätze zu einer semantischen Beschreibung topologischer Präpositionen. In: Habel, Christoph [sic]; Herweg, Michael; Rehkämper, Klaus (Hrsg.): Raumkonzepte in Verstehensprozessen. Tübingen: Niemeyer, 99-127.

Lokale Präpositionen werden bei HERWEG 1989 semantisch als Lokalisierungsrelationen analysiert, denen systematisch eine regionenkonstituierende Funktion zugeordnet ist:
"Die Bedeutung einer Präposition wird als eine Lokalisierungsrelation zwischen dem Denotat ihres externen Arguments (dem zu lokalisierenden Objekt LO) und derjenigen Region aufgefaßt, die man erhält, wenn man die zugeordnete regionen-konstituierende Funktion auf das Denotat des internen Arguments der Präposition (das Referenzobjekt der Lokalisierung RO) anwendet." (HERWEG 1989:99)

Herweg, M., 1989. Ansätze zu einer semantischen Beschreibung topologischer Präpositionen. In: Habel, Ch./ Herweg, M./ Rehkämper, K., (eds.), 1989:99-127.

Anmerkungen

Kein Hinweis auf die eigentliche Quelle, auf die die teils wörtlichen Parallelen im anmoderierenden Satz hindeuten.

Weitere wörtliche Zitate in identischer Abgrenzung wie bei Vater 1996 finden sich übrigens auch auf den Seiten 7 (Wunderlich 1985) und 8 (Ehrich 1992).

Sichter
(Schumann), SleepyHollow02