Angaben zur Quelle [Bearbeiten]
| Autor | Dominik Schrage |
| Titel | Auf der Schwelle zur Konsumsoziologie. Aspekte der Konsumkritik in den fünfziger Jahren - ein Prolog |
| Sammlung | Konsum der Werbung. Zur Produktion und Rezeption von Sinn in der kommerziellen Kultur |
| Herausgeber | Kai-Uwe Hellmann; Dominik Schrage |
| Ort | Wiesbaden |
| Verlag | VS Verlag für Sozialwissenschaften |
| Jahr | 2004 |
| Seiten | 13-32 |
| DOI | https://doi.org/10.1007/978-3-322-81027-4_2 |
Literaturverz. |
ja |
| Fußnoten | ja |
| Fragmente | 2 |
| [1.] Ckh/Fragment 188 18 - Diskussion Zuletzt bearbeitet: 2024-02-28 15:27:43 WiseWomanBot | Ckh, Fragment, KeineWertung, SMWFragment, Schrage 2004, Schutzlevel, Unfertig |
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| Untersuchte Arbeit: Seite: 188, Zeilen: 18(?)-32(?) |
Quelle: Schrage 2004 Seite(n): 21(?), 22, Zeilen: 22: 1 ff. |
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| Daß der darin enthaltene und meist völlig überschätzte Manipulations- und Ideologieverdacht das Image der Werbeindustrie bis heute prägt, daran hatte wiederum die kritische Sozialtheorie von Lukács bis Marcuse einen wesentlichen Anteil, deren Begriff der Massenkultur den Geltungsanspruch einer bürgerlichen Kultur reformulierte, die sich im Gegensatz zur Sphäre der Ökonomie und des Konsums behaupten mußte. Hier unterscheidet man ebenfalls zwischen wahren und falschen Bedürfnissen, doch legte man dieser Unterscheidung nicht den Gegensatz zwischen natürlichen und künstlichen Bedürfnissen, sondern den Gegensatz zwischen emanzipatorischer Kultur und entfremdet-repressiver Massenkultur zugrunde, die auch die Sphäre des Konsumsm umfaßt. Die wahren Bedürfnisse sind hier nicht an naturale Vorgaben gebunden, sondern an die eigentliche Kultur, man könnte ergänzen: an die kulturellen Wertsphären, die als Gegenprinzip zur Konsumsphäre angerufen wurden. | [Seite 21:]
[Seite 22:] Überwindung des "verdinglichten Bewußtseins" für Lukács dem Proletariat als der von der Kultur ausgeschlossenen Klasse vorbehalten, so ist der Gegensatz zwischen kulturellen und verdinglichten Sozialverhältnissen für die Konsumkritik der 1950er Jahre nunmehr bezogen auf die Bedürfnisse potentieller Konsumenten und ihre Beziehung zu den Konsumgütern. Damit stellt sich die Frage, nach welchen Kriterien wahre von künstlichen Bedürfnissen geschieden werden können. Just an dieser Stelle kann die Kultur als Gegenbegriff zum Konsum ins Spiel kommen, nämlich insofern Kultur als Emanzipationsstreben verstanden und als Gegenprinzip zur Ökonomie artikuliert wird. Nichts anderes besagt die oben zitierte Wendung von Habermas, Kultur sei kritisch, Konsum nicht. Die Frage nach den Unterscheidungskriterien wahrer und künstlicher Bedürfnisse wird dann so beantwortet, dass die "wahren" Bedürfnisse nicht an naturale Vorgaben gebunden werden, sondern eine bestimmte Form kultureller Entwicklungspotenz beinhalten: die Entwicklung von Selbstbewußtsein und Selbstentfaltung. |
Hier kein Hinweis auf die Quelle, die - nach einer direkt anschließend aufgeführten weiteren Referenz (Horkheimer und Adorno (1988)) - erst auf der Folgeseite genannt ist. Aufgrund/Da sich die Verfasserin aber stärker von die Quelle löst ..., ... konservativ Kategorisierung unter "Keine Wertung". Auf der Folgeseite treten die Parallelen stärker hervor, siehe Fragment ... |
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| [2.] Ckh/Fragment 189 01 - Diskussion Zuletzt bearbeitet: 2024-02-28 15:27:53 WiseWomanBot | BauernOpfer, Ckh, Fragment, SMWFragment, Schrage 2004, Schutzlevel, Unfertig |
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| Untersuchte Arbeit: Seite: 189, Zeilen: 1(?) - ?? |
Quelle: Schrage 2004 Seite(n): 16, 19, 22, Zeilen: 16: letzter Absatz; 19: 3(?) ff.; 22: 15 ff. (?) |
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| [Horkheimer und Adorno (1988) argumentieren bekanntlich, daß die gleiche Warenlogik und instrumentelle Zweckorientierung der Produktionssphäre auch in die Sphäre des Konsums ein-]dringe. Freizeitaktivitäten, die Kunst, ja die ganze Kultur werden so durch die Kulturindustrie infiltriert. In der Kritischen Theorie von Lukács bis Horkheimer steht die wahre Kultur für eine der Ökonomie und ihrer Logik gegenüber autonome Sphäre, in der sich die menschlichen Möglichkeiten abseits instrumenteller Zwecksetzungen entfalten können (Schrage 2004: 17), wogegen der moderne Konsum als eine Unterwerfung des menschlichen Bewußtseins unter die instrumentelle Logik der Produktion, als fremdbestimmt erscheint. Die Unterscheidung zwischen wahren und künstlichen Bedürfnissen wurde dabei, anders als bei den Wirtschaftswissenschaften, nicht an anthropologischen Vorannahmen über natürliche Bedürfnisse festgemacht, sondern an der Unterscheidung von Kultur als selbstbestimmte Weltaneignung versus Konsum als künstliche und industriell fremdbestimmte Lebensführung.62
62 Habermas formulierte in Notizen zum Mißverhältnis von Kultur und Konsum (1970): „Kultur ist kritisch, und Konsum nicht“. Habermas, Jürgen (1970): Notizen zum Verhältnis von Kultur und Konsum (zuerst 1956). In: Ders.: Arbeit, Erkenntnis, Fortschritt. Aufsätze 1954—1970. Amsterdam, S. 31-46. Horkheimer, Max; Adorno, Theodor W. (1988): Dialektik der Aufklärung. Philosophische Fagmente [sic] (zuerst 1947). Frankfurt a. M.: Fischer. Schrage, Dominink (2004): Auf der Schwelle zur Konsumsoziologie. Aspekte der Konsumkritik in den fünfziger Jahren. Ein Prolog. In: Kai-Uwe Hellmann und Dominik Schrage (Hrsg.): Konsum der Werbung. Zur Produktion und Rezeption von Sinn in der kommerziellen Kultur. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, S. 13-32. |
[Seite 16:]
[Seite 19:] Das Theorem der Verdinglichung läßt sich, ausgehend von der begrifflichen Prägung eines "verdinglichten Bewußtseins" bei Georg Lukács, auf die linkshegelianische Entfremdungstheorie des frühen Marx und das Kapitel zum Warenfetischismus im Kapital zurückverfolgen. Es liefert im Kontext der Dialektik der Aufklärung und der kritischen Theorie der 1950er Jahre Argumente dafür, daß es sich beim modemen Konsum um eine Unterwerfung des menschlichen Bewußtseins unter die instrumentelle Logik der Produktion handelt. Dem gegenüber steht die Kultur als eine von der Ökonomie und ihrer Logik autonome Sphäre, in der sich die menschlichen Möglichkeiten abseits instrumenteller Zwecksetzungen entfalten. [Seite 22:] Der Kultur gegenüber wird die Haltung des Konsumismus dagegen als Unterwerfung unter die Logik der Produktion bestimmt. Die nunmehr auch dem Proletariat verfügbaren, über das Subsistenznotwendige hinausgehenden Konsumchancen implizieren somit keine selbstbestimmte Weltaneignung, sondern eine, die nach den Kriterien der Produktion geformt ist. Dementsprechend gelten die Bedürfnisse des Konsums als künstliche, nämlich als fremdbestimmt. Habermas, Jürgen (1970b), Konsumkritik - eigens zum Konsumieren (1957), in: ders., Arbeit, Erkenntnis, Fortschritt. Aufsätze 1954-1970, Amsterdam, S. 47-55. |
Die Verfasserin referiert hier Positionen von Vertretern der Kritischen Theorie zu Verhältnis und Verortung von Kultur und Ökonomie, wobei die Quelle zwar genannt wird - am Ende eines Halbsatzes und damit nur für diesen (und zudem mit falscher Seitenangabe) -, während sich die inhaltliche Übernahme jedoch darüber hinaus erstreckt. Teils gerät die Übernahme wörtlich (längste Sequenzen: 12 bzw. 11 Wörter), was ebenfalls ungekennzeichnet bleibt. Auch eine - anscheinend eher selten [1] zitierte - Habermas-Aussage ("Kultur ist kritisch, und Konsum nicht.") findet sich in beiden Texten, bei der Verfasserin in eine Fußnote ausgelagert (und bei dieser Plagiatsanalyse konservativerweise bei der Zeilenzählung unberücksichtigt).
[Problem für Vergleiche: Quelle-PDF im Fallordner mit sehr schlechter OCR, viele Artefakte/Verstümmelungen, die Erkennbarkeit etwaiger Parallelen erschweren. ] |
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