von Dr. Paul Fang
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[1.] Pf/Fragment 097 01 - Diskussion Zuletzt bearbeitet: 2016-06-29 13:03:52 Schumann | Fragment, Gesichtet, Pf, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Verschleierung, Wagener 2001 |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 97, Zeilen: 1 ff. (komplett) |
Quelle: Wagener 2001 Seite(n): 48, 49, Zeilen: 48: 22 ff.; 49: 1 ff. |
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Die Stellung einer Zentralbank innerhalb eines politischen Systems und die Bedingungen, unter denen sie ihre Funktionen wahrnimmt, werden in einem grossen Ausmass durch ihre Zielsetzung bestimmt. Diese hängt in der Regel von den gesamtvolkswirtschaftlichen Intentionen des jeweiligen Staates ab und davon, welches Bild der Wirtschaftsordnung ihm zugrunde liegt. Dabei kann in diesem Zusammenhang im Allgemeinen zwischen zwei Sichtweisen unterschieden werden. Staaten, die sich der keynesianischen Wirtschaftslehre und dem „Fiskalismus“ verpflichtet fühlen, stellen das Streben nach Wirtschaftswachstum und Vollbeschäftigung in den Vordergrund und treten ihrem Selbstverständnis als eingreifendem und gestaltendem wirtschaftspolitischem Akteur entsprechend eher für ein weisungsgebundenes Zentralbankmodell ein. Die dem „Monetarismus“ anhängenden Staaten treten hingegen gemäss ihrem Credo, wonach sich die Eingriffe des Staates lediglich auf die Schaffung solider ökonomischer Rahmenbedingungen zu beschränken haben, für eine autonome Konzeption der Zentralbank ein, mit der vor allem das Ziel eines stabilen Geldwertes verfolgt werden soll.382 Die Deutsche Bundesbank, die an der Errichtung des institutionellen Aufbaus der Europäischen Zentralbank massgeblich beteiligt war, fühlte sich stets dem letztgenannten Strukturprinzip verpflichtet.
382 JESSE, ECKHARD, Die Demokratie der Bundesrepublik Deutschland, 8. Auflage, Berlin, 1997, S. 229 f. |
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Die Bedingungen [sic] unter denen die Zentralbank ihre Funktionen wahrzunehmen hat, werden zu einem nicht geringem Maß durch ihre Zielsetzung bestimmt. [...] Die prinzipielle Ausrichtung des Zentralbankziels - bzw. dessen Gewichtung - hängt in der Regel von den gesamtwirtschaftlichen Intentionen eines Staates ab. Maßgeblich ist hierbei oft, welches Staatsbild der jeweiligen Wirtschaftsordnung zugrundeliegt und welche nationalökonomische Denkschule als Fundament für das wirtschaftspolitische Handeln dient.203 Staaten, die sich eher der keynesianisch geprägten Tradition [Seite 49] des „Fiskalismus“ verpflichtet fühlen, stellen demzufolge das Streben nach Vollbeschäftigung und Wirtschaftswachstum in den Vordergrund und treten ihrem Selbstverständnis als gestaltendem wirtschaftspolitischen Akteur entsprechend, eher für eine weisungsgebundene Zentralbank ein. Dagegen favorisieren dem „Monetarismus“ anhängende Staaten, gemäß ihrem ordoliberalistischen Credo, wonach sich die Eingriffe des Staates lediglich auf die Schaffung solider ökonomischer Rahmenbedingungen zu beschränken haben, eine autonome Konzeption, mit der vor allem das Ziel eines stabilen Geldwertes verfolgt werden soll.204 [...] Die deutsche Zentralbank, die Bundesbank, ist eindeutig und vorrangig zur Verfolgung des Zieles eines stabilen Preisniveaus verpflichtet. 203 [...] 204 Vergl. Jesse, Eckhard (1997): Die Demokratie der Bundesrepublik Deutschland, Berlin, 8 Auflage, S. 229f. |
Kein Hinweis auf die Quelle. |
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