von Margarita Mathiopoulos
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Untersuchte Arbeit: Seite: 269, Zeilen: 1-15 |
Quelle: Mewes 1986 Seite(n): 68-69, Zeilen: S.68,5-8.10-17.33 - S.69,1-4 |
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Das Vermächtnis der Roosevelt-Ära, d.h. vor allem die Erfahrungen mit der Weltwirtschaftskrise und dem 2. Weltkrieg, war ein starkes und machtvolles Präsidialamt als Verkörperung des liberal-demokratischen Nationalismus. Daß dieses Vermächtnis nicht unumstritten und unangefochten blieb, wurde bereits während der Truman-Administration (Friedrich A. Hayek: „Individualism and Economic Order", 1948) und der darauffolgenden Eisenhower-Jahre ersichtlich. Harry Trumans Versuch, die liberal-demokratische, ökonomische Grundstimmung der Roosevelt-Ära nach Kriegsende im Rahmen seines „Fair Deal"-Konzepts fortzusetzen, wurde von einem republikanischen Kongreß teilweise abgelehnt.[FN 125] Aber auch während der Eisenhower-Ära, in der das neue liberal-demokratische Konzept eines starken Präsidentenamtes zurückgedrängt wurde, konnte und wollte die Regierung nicht die einmal festgesetzten Grundlagen und Strukturen des Wohlfahrtsstaates rückgängig machen - erst recht nicht in einer Phase beispiellosen florierenden Wirtschaftswachstums, das die 50er Jahre kennzeichnete.
[FN 125: Vgl. Alonzo L. Hamby: Beyond the New Deal, Harry S. Truman and American Liberalism, New York/London 1973.] |
Das Vermächtnis der Roosevelt-Ära, und das heißt vor allem der Erfahrungen mit der Weltwirtschaftskrise und dem Zweiten Weltkrieg, war ein gestärktes Präsidialamt als Verkörperung des liberal-demokratischen Nationalismus. [...] Daß dieses Vermächtnis jedoch nicht unumstritten und unangefochten blieb, wurde bereits während der Truman-Administration (1945- 1953) und der darauffolgenden Eisenhower-Jahre ersichtlich.
Präsident Trumans Versuch[FN 14], die liberal-demokratische Grundstimmung der Roosevelt-Ära nach Kriegsende im Rahmen seines „Fair Deal"-Programms fortzusetzen, wurde weitgehend von einem konservativ eingestellten Kongreß abgelehnt. [...] Auch der gemäßigt-konservative Präsident Eisenhower[FN 15], der als Republikaner das liberal-demokratische Konzept des starken Präsidentenamts ablehnte, konnte und wollte während der „normalen" 50er Jahre die Grundlagen und Strukturen des Wohlfahrtsstaats nicht mehr rückgängig machen. [FN 14: Zur Truman-Administration: Alonzo L. Hamby: Beyond the New Deal, Harry S. Truman and American Liberalism, 1973 [...]] |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 269, Zeilen: 18-25 |
Quelle: Mewes 1986 Seite(n): 69-70, Zeilen: S.69,38-40 - S.70,1-6 |
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Doch sollte das Rooseveltsche „New Deal"-Vermächtnis noch einen letzten Triumph in der Johnson-Administration erleben, in der der Einfluß der liberalen Präsidialdemokratie auf die Sozial- und Wirtschaftspolitik des Landes seinen vorläufigen Höhepunkt erreichte. Aufgrund der Tatsache, daß die Demokraten in der Wahl von 1964 zum ersten Mal seit 1938 eine Kongreßmehrheit von Progressiven errangen, gelang es Johnson, eine Reihe von Sozialgesetzen zu verabschieden, die weit über die von Roosevelt gelegten Fundamente des Sozialstaats hinausgingen. Lyndon Johnsons „Great Society"-Vision [...] | Der Einfluß der Präsidialdemokratie erreichte seinen vorläufigen Höhepunkt mit der Präsidentschaft Lyndon B. Johnsons während der Jahre 1965-66, als dieser die sozialpolitisch erfolgreichste Legislaturperiode seit 30 Jahren vorweisen konnte[FN 16]. Dank der Tatsache, daß die Demokraten in der Wahl von 1964 zum ersten Mal seit 1938 eine Kongreßmehrheit von progressiven Demokraten bildeten, gelang es Johnson, eine Reihe von Sozialgesetzen zu verabschieden, die weit über die von Roosevelt gelegten Grundlagen des Sozialstaats hinausgingen. Die unter der Bezeichnung „Great Society" bekannte Gesetzgebung [...] |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 269, Zeilen: 25-30 |
Quelle: Mewes 1986 Seite(n): 70, Zeilen: 23-27 |
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Lyndon Johnsons „Great Society"-Vision und sein Wille, den amerikanischen Traum für alle zu verwirklichen, Crolys „Promise of American Life" einzulösen, verwandelte als praktisches Programm die liberal-demokratische Interessenpolitik von der seit Roosevelt hauptsächlich defensiven Strategie gegenüber Arbeitslosigkeit und Armut in eine offensive Strategie zur Entwicklung einer von der Regierung initiierten Wohlstandsgesellschaft für alle.[FN 126]
[FN 126: Vgl. J. M. Blum: The Progressive Presidents, (Kap.: Lyndon Johnson and the Uncertain Legacy), a.a.O., S. 163-203; James E. Anderson/Jared E. Hazleton: Managing Macroeconomic Policy: The Johnson Presidency, Austin 1985.] |
Johnsons Regierungsprogramm veränderte die liberal-demokratische Interessenpolitik von der früheren hauptsächlich defensiven Strategie gegenüber Arbeitslosigkeit und Armut in eine offensive Strategie zur Entwicklung einer von der Regierung initiierten Wohlstandsgesellschaft für alle. |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 269, Zeilen: 31-33 |
Quelle: Mewes 1986 Seite(n): 71-72, Zeilen: S.71,36 - S.72,1-2 |
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[...] unter dem Banner der amerikanischen Fortschrittsideologie der Verwirklichung des Glücks, ermöglicht durch eine moderne progressive Wirtschaft und Technik, [...] | [...] unter dem Banner der „amerikanischen" Ideologie der Verwirklichung des Glücks, ermöglicht durch die moderne Wirtschaft und Technik. |
Die Einbettung dieses kurzen Fragments im Dissertationstext und in Mewes unterscheiden sich sehr - nichtsdestotrotz taucht die höchst ungewöhnliche Formulierung zur "Verwirklichung des Glücks" in beiden Werken (fast) identisch auf. Die Ergänzung der "Ideologie" zur "Fortschrittsideologie" zeigt bewusste "Verschleierung". |
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