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Amerika: das Experiment des Fortschritts

von Margarita Mathiopoulos

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Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Graf Isolan, Senzahl
Gesichtet
Untersuchte Arbeit:
Seite: 145, Zeilen: 1-10
Quelle: Schröder 1982
Seite(n): 177-178, Zeilen: S.177,34-42 - S.178,1.6-7.15-18
„Der charakteristische Unterschied zwischen Ihrer Revolution und der unseren liegt darin, daß Sie, weil Sie nichts zu zerstören hatten, nichts zu verletzen brauchten, und indem Sie für ein wenig zahlreiches, unverdorbenes und über ein großes Gebiet sich ausdehnendes Volk gearbeitet haben, haben Sie alle Unannehmlichkeiten einer in jeder Hinsicht entgegengesetzten Lage vermieden."[FN 337]

Nach Joel Barlow, einem amerikanischen Dichter, Revolutionär und Spekulanten, war schließlich die gemäßigte amerikanische „Ausnahmerevolution" und ihre Funktion als Konservator der geistig-moralischen Kontinuität möglich, weil die menschliche Natur durch die vorangegangene Herrschaft in wesentlich geringerem Maße deformiert worden war als anderswo.[FN 338]

[FN 337: Zitat in: Joyce Appleby: America as a Model for the Radical French Reformers of 1789, William and Mary Quarterly, 3. Ser., 28. Jg. (1971), S. 286.]

[FN 338: Vgl. Henry F. May: The Enlightenment in America, Oxford 1978, S. 240.]

„Der charakteristische Unterschied zwischen Ihrer Revolution und der unseren liegt darin, daß Sie, weil Sie nichts zu zerstören hatten, nichts zu verletzen brauchten, und indem Sie für ein wenig zahlreiches, unverdorbenes und über ein großes Gebiet sich ausdehnendes Volk gearbeitet haben, haben Sie alle Unannehmlichkeiten einer in jeder Hinsicht entgegengesetzten Lage vermieden.“[EN 452]

Schließlich sei in diesem Zusammenhang noch die Äußerung des amerikanischen Dichters, Revolutionärs und Spekulanten Joel Barlow angeführt, [...]. Für die Amerikaner sei dadurch eine geistig-moralische Kontinuität möglich gewesen. „Der politische Teil ihrer Revolution [...]“[EN 453] Nach Barlow war mithin die gemäßigte amerikanische Ausnahmerevolution möglich, weil die menschliche Natur durch die vorangegangene Herrschaft in geringerem Maße deformiert war als anderswo.

[EN 452 (S. 227): Zitiert bei Appleby [= Joyce Appleby: America as a Model for the Radical French Reformers of 1789. In: William and Mary Quarterly, 3. Ser., Jg. XXVIII, 1971, S. 267–286], S. 286.]

[EN 453: Zitiert bei May [= Henry F. May: The Enlightenment in America. Paperbackausg. Oxford 1978], S. 240. Über Barlow als [...] vgl. auch [...]]

Anmerkungen

Das eingangs der Seite von Mm aufgeführte Zitat von d'Houdetot setzt die Übernahme aus Schröder (1982) nahtlos fort. Danach folgt Mm weiter fleißig den Schröderschen Ausführungen (im Wortlaut)

Sichter




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Verschleierung
Bearbeiter
Graf Isolan, Senzahl
Gesichtet
Untersuchte Arbeit:
Seite: 145, Zeilen: 11-17
Quelle: Schröder 1982
Seite(n): 178, Zeilen: 32-37
Tatsächlich führten das Vorhandensein politischer Erfahrung (self-government) und die Kenntnis demokratischer Strukturen und ihrer Grenzen trotz Idealismus und Optimismus in Amerika zu einem fundamentalen, systemunabhängigen Mißtrauen gegenüber der Macht des Staates und verhinderten jene utopische und extrem moralisierende Überforderung der Politik und des Diskurses über die égalité in den „sociétés de pensées“, die in Frankreich als Konsequenz des alten Regimes mit zur Schreckensherrschaft Robespierres beigetragen hatte.[FN 339]

[FN 339: Vgl. hier auch: Franco Venturi: Utopia and Reform in the Enlightenment, Cambridge 1971; Morton White: The Philosophy of the American Revolution, New York 1978.]

Das Vorhandensein politischer Erfahrung und die Kenntnis demokratischer Strukturen führten trotz einer vorübergehenden optimistischeren Phase zu einem fundamentalen, systemunabhängigen Machtmißtrauen und verhinderten jene utopische Überforderung der Politik, die in Frankreich als Konsequenz des alten Regimes mit zur Herrschaft der „Terreur“ beigetragen hat.[EN 455]

[EN 455 (S. 227): Vgl. dazu auch bereits die Bemerkungen über die in Frankreich übliche Art „abstrakter literarischer Politik“ als Folge des gänzlichen Mangels an politischer Freiheit unter dem Ancien Régime bei Tocqueville [= Alexis de Tocqueville: Der Alte Staat und die Revolution, hrsg. von J. P. Mayer. Bremen o.J.] S. 174ff.]

Anmerkungen

Die Begriffe „societés de pensés“ und „self-government“ finden sich bei Schröder zwei Sätze zuvor (Z. 24, 26)

Sichter




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Verschleierung
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Graf Isolan, Senzahl
Gesichtet
Untersuchte Arbeit:
Seite: 145, Zeilen: 17-24
Quelle: Schröder 1982
Seite(n): 178f., Zeilen:
Auch jener durch Misere entstehende menschliche Wille zur Bestrafung (volonté punitive), den der Historiker Georges Lefèbvre als Merkmal der Französischen Revolution hervorhob, jener ressentimentgeladene, das Freiheitsverlangen überschattende Egalitarismus, fehlte in Amerika. In den USA gab es kein vergleichbares, durch Abhängigkeit und Demütigung erzeugtes soziales Reservoir der Rache, wie es in Frankreich vor allem die Bediensteten des Adels, Kutscher, Köche und Diener, darstellten.[FN 340]

[FN 340: Vgl. Georges Lefèbvre: Etudes sur la Révolution Française, Paris 1963, S. 129.]

[S 178 Z 39][...] äußerte sich nicht zuletzt in der relativen Schwäche der „volonté punitive“, jenes Willens zur Bestrafung, den der Historiker Georges Lefèbvre als Merkmal der Französischen Revolution hervorgehoben hat.[EN 456]

[S 179 Z 16]Es fehlte in Amerika jener rachsüchtige, das Freiheitsverlangen überschattende Egalitarismus,[EN 457] der die Französische Revolution auszeichnete und der sich wohl nur mit den provozierenden Standesunterschieden des Ancien Régime ganz erklären läßt. Es gab kein vergleichbares, durch Abhängigkeit und Demütigung erzeugtes soziales Reservoir der Rache, wie es in Frankreich vor allem die zahlreichen Bediensteten des Adels darstellten. Keine Bevölkerungsschicht, urteilt Richard Cobb, habe sich in der Französischen Revolution als so „im buchstäblichen Sinne egalitär“ gezeigt und sei in ihrer Rachsucht grausamer gewesen als die früheren Kutscher, Köche und Diener.[FN 458]

[EN 456: Georges Lefebvre, Études Sur la Révolution Française, Paris 1963, S. 129.]

[EN 457: ...]

[EN 458: ...]

Anmerkungen

-

Sichter




Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Graf Isolan, Senzahl
Gesichtet
Untersuchte Arbeit:
Seite: 145, Zeilen: 28-37
Quelle: Schröder 1982
Seite(n): 179, Zeilen: 26-38
Von Anfang an fanden in der Amerikanischen Revolution keine Glorifizierung der Gewalt und keine sozialen Exterminationsvorstellungen, kein „Delirium kollektiver Gewalttätigkeit" wie die Septembermorde und nicht die Vision einer „Orgie der primitiven Volksjustiz, des Gemetzels, der Rache und der Plünderung" statt, wie sie Babeuf als erste Phase der Machtergreifung des Volkes vor Augen gestanden hatte, und auch kein „heiliger Aufstand", wie bei den Sansculotten, die von der Guillotine begeistert als einer „Sichel der Gleichheit" sprachen. Unter den amerikanischen Radikalen existierte kein Marat, der überzeugt war, „die Lösung der meisten Probleme beginne mit dem Massaker einer möglichst großen Zahl persönlicher Gegner."[FN 341]

[FN 341: vgl. Albert Soboul: Französische Revolution und Volksbewegung: Die Sansculotten, Frankfurt/M. 1978, S. 131,281; F. Furet/Denis Richet: Die Französische Revolution, Frankfurt/M. 1968, S. 224, 276, 323; R. B. Rose: Gracchus Babeuf: The First Revolutionary Communist, Stanford, Calif., 1978, S. 242.]

Wir finden in der Amerikanischen Revolution trotz des von Whigs und Tories grausam geführten Bandenkriegs im Süden keine Glorifizierung der Gewalt und keine sozialen Exterminationsvorstellungen, keinen Kult der „heiligen Pike“ oder des „heiligen Aufstands“ wie bei den Sansculotten, die von der Guillotine rühmend als einer „Sichel der Gleichheit“ sprachen.[EN 459] Es gab in Amerika kein „Delirium kollektiver Gewalttätigkeit“ wie die Septembermorde[EN 460] und nicht die Vision einer „Orgie der primitiven Volksjustiz, des Gemetzels, der Rache und der Plünderung“, wie sie der Verschwörung der Gleichen Babeufs als erste Phase der Machtergreifung des Volkes vor Augen stand.[FN 461] Unter den amerikanischen Radikalen befand sich kein Marat, der glaubte, „die Lösung der meisten Probleme beginne mit dem Massaker einer möglichst großen Zahl persönlicher Gegner“.[FN 462]

[EN 459 (S. 227): Albert Soboul, Französische Revolution und Volksbewegung:die Sansculotten, Frankfurt 1978, S. 131, 281; François Furet, Denis Richet, Die Französische Revolution, Frankfurt 1968, S. 276, 323]

[EN 460: Furet, Richet, S. 224.]

[EN 461: R. B. Rose, Gracchus Babeuf, The First Revolutionary Communist, Stanford, 1978, S. 242]

[EN 462: Norman Hampson, Danton, London 1978, S. 80.]

Anmerkungen

-

Sichter
Bitte beachten: http://de.vroniplag.wikia.com/wiki/Anleitung_Fragmenterstellung




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Verschleierung
Bearbeiter
Graf Isolan
Gesichtet
Untersuchte Arbeit:
Seite: 145, Zeilen: 37-42
Quelle: Schröder 1982
Seite(n): 180, Zeilen: 13-
Nach der zutreffenden Beobachtung Hannah Arendts spielte in den USA der rachsüchtige Egalitarismus keine Rolle; in der Amerikanischen Revolution konnte das „Recht auf Freiheit" aufgrund des Fehlens einer Privilegiengesellschaft im Mittelpunkt stehen im Gegensatz zur Französischen Revolution, wo das „Recht auf Existenz" oder das „Recht auf Brot" eine Schlüsselstellung einnahmen.[FN 342]

[FN 342: Vgl. H. Arendt, op. cit., S. 27, 86.]

Nach der zutreffenden Beobachtung von Hannah Arendt „hatte das für alle anderen Revolutionen vordringlichste und politisch unlösbare Problem der furchtbaren Massenarmut, an dem faktisch die französische Republik dann scheiterte und vielleicht scheitern mußte, in der Amerikanischen Revolution so gut wie keine Rolle gespielt". Die Not der Unterschichten „setzte die Revolution nicht unter Druck und trieb sie nicht ins Verderben".[FN 465] Das „Recht auf Freiheit" konnte in der Amerikanischen Revolution die dominierende Rolle spielen, weil im Unterschied zu Frankreich das „Recht auf Existenz" oder das „Recht auf Brot" es nicht aus seiner Schlüsselstellung verdrängten.

[FN 465: Arendt, S. 27, 86.]

Anmerkungen

Es bleibt jedem selbst überlassen, zu beurteilen, ob Mm Hannah Arendt hier richtig paraphrasiert. nichtsdestotrotz ist die Einbettung in der Wortwahl identisch, aber nicht als Zitat gekennzeichnet.

Sichter




Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Graf Isolan
Gesichtet
Untersuchte Arbeit:
Seite: 145, Zeilen: 42-47
Quelle: Schröder 1982
Seite(n): 183, Zeilen: 11-12, 14-21, 24
Daß ein Mann wie Thomas Paine, der in Amerika dem äußersten linken Flügel zugeordnet war und wegen seines demokratischen Radikalismus von den amerikanischen Whigs überwiegend abgelehnt wurde, der in seinen 1791 veröffentlichten „Rights of Men" die Französische Revolution noch dafür gelobt hatte, daß sie unblutiger verlaufen sei als die Amerikanische, später selbst fast ein Opfer der „Terreur" geworden wäre aufgrund [seines artikulierten Abscheus gegen die Todesstrafe, spricht für den Extremismus und das ideologisch-doktrinäre Ausufern der Französischen Revolution.[FN 343]]

[FN 343: Zur Rolle T. Paines in der Französischen Revolution siehe: David Freeman Hawke: Paine, New York 1974.]

Ein Indiz dafür, wie gemäßigt die Amerikanische Revolution war [...], ist die Tatsache, daß Thomas Paine, der in Amerika auf dem äußersten ,linken' Flügel stand und wegen seines demokratischen Radikalismus von den führenden amerikanischen Whigs ganz überwiegend abgelehnt worden war, sich während der Französischen Revolution mit den Girondisten verband und fast ein Opfer der „Terreur" geworden wäre. Paine, der in seinen 1791 veröffentlichten „Rights of Men" die Französische Revolution noch dafür gelobt hatte, daß sie unblutiger verlaufen sei als die Amerikanische, war von einem tiefen Abscheu gegen jedes Blutvergießen erfüllt. Von mehreren französischen Wahlkreisen in den Konvent gewählt, nahm er bezeichnenderweise in der Debatte über das Schicksal Ludwigs XVI. im Januar 1793 gegen die Todesstrafe Stellung [...]
Anmerkungen

Somit erweist sich auch Seite 145 als vollständige Übernahme (hier aus Schröder (1982)).

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