von Margarita Mathiopoulos
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Untersuchte Arbeit: Seite: 107, Zeilen: 2-6 |
Quelle: Bracher 1955 Seite(n): 229-230, Zeilen: S.229,41-42 - S.230,1-4 |
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[...] mit der Hervorhebung der eigentümlichen Bedingungen der Neuen Welt, die die geschichtliche Entwicklung und besonders das historische Bewußtsein der Amerikaner geprägt hatten. Dazu zählten das Erlebnis des pionierhaften Vordringens und der dynamischen Expansion der Zivilisation in den offenen Westen. | Daß sie ungleich stärker, unmittelbarer und nachhaltiger als in Europa das politische und soziale Bewußtsein durchdrang, hing mit der Rolle zusammen, die ein dritter, ganz in den eigenständigen Bedingungen der Neuen Welt verwurzelter Faktor der geschichtlichen Entwicklung spielte: das Erlebnis des pionierhaften Vordringens, der dynamischen Expansion der Zivilisation in den offenen Westen. |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 107, Zeilen: 15-23 |
Quelle: Bracher 1955 Seite(n): 230, Zeilen: 4-12 |
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[...] doch die unübersehbare Frontierliteratur, die daraus erwachsen war und auch das europäische Bild von der Neuen Welt beeinflußt hatte, ist in sich ein politisch-ideologischer Faktor ersten Ranges geworden. Besonders in Turners Werk fand das Doppelkonzept der Aufklärung Rousseauscher Prägung in seiner durchaus zwiespältigen Profilierung Ausdruck: Auf der einen Seite als Ausbreitung der durch die Vernunft geleiteten und vollendeten Zivilisattion im Dienste des Fortschritts der Menschheit, auf der anderen Seite als romantisch-agrarische Idee einer Rückkehr zur reinen, unverdorbenen Natur als dem tiefsten Quell progressiver Vitalität.[FN 168]
[FN 168: Vgl. K. D. Bracher: Der „Frontier-Gedanke": Motiv des amerikanischen Fortschrittsbewußtseins. Ein ideologienkritischer Versuch, Zeitschrift für Politik, vol. 2, (1955), S. 230.] |
Die unübersehbare Frontierliteratur, die daraus erwuchs und auch das europäische Bild von der Neuen Welt beeinflußte, ist in sich ein politisch-ideologischer Faktor von erster Bedeutung geworden. In ihr gewann das Doppelkonzept der Aufklärung Rousseauscher Prägung in seiner durchaus zwiespältigen Profilierung Ausdruck: Ausbreitung der durch die Vernunft geleiteten und vollendeten Zivilisation im Dienste des Fortschritts der Menschheit, auf der anderen Seite die romantisch-sentimentale Idee von einer Rückkehr zur reinen, unverdorbenen Natur als dem tiefsten Quell fortschrittsträchtiger Vitalität. |
Es handelt sich um ein fettes Zitat mit unwesentlichen Abänderungen - die Frage stellt sich natürlich, warum Mm diese durchgeführt hat; die Quelle wird auch in einer Fußnote angegeben. Aber: das Zitat ist nicht als solches gekennzeichnet, Passagen des Originalwerks werden im Wortlaut auch vorher und nachher gebracht, dann allerdings ohne (oder nur mit unzulänglichem) Quellenverweis. Fazit: die Gedanken des Doktorvaters sind für den Leser/die Leserin nicht mehr von denen der Autorin zu unterscheiden. |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 107, Zeilen: 23-27 |
Quelle: Bracher 1955 Seite(n): 230-231, Zeilen: S. 230, 37-40 - S. 231, 4-6 |
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[FN 168] Auf seinen aufsehenerregenden Vortrag „The Significance of the Frontier in American History", 1893)[FN 169] gründen sich schließlich Ruhm und Einfluß Turners auf eine ganze Generation von Historikern, die seine These dann erst in eine konkrete Darstellung der Frontierbewegung umsetzten.
[FN 168: Vgl. K. D. Bracher: Der „Frontier-Gedanke": Motiv des amerikanischen Fortschrittsbewußtseins. Ein ideologienkritischer Versuch, Zeitschrift für Politik, vol. 2, (1955), S. 230.] [FN 169: Der Vortrag ist abgedruckt in: F. J. Turner: The Frontier in American History, New York 1920.] |
Am wichtigsten bleibt Turners aufsehenerregender Vortrag vor der amerikanischen Historikervereinigung: „The Significance of the Frontier in American History"[FN 2]. Auf diesen Essay von 1893 gründen sich sein Ruhm und sein fortwirkender Einfluß. [...] vermochte, eine ganze Generation von Historikern, die seine These dann erst in eine konkrete Darstellung der Frontierbewegung umsetzten.
[FN 2: Zitiert wird im folgenden nach dem Sammelband: Frederick Jackson Turner, The Frontier in American History. New York 1920.] |
Hinweise auf die Quelle sind im Umfeld vorhanden, aber nicht da, wo sie "hingehören". Die zitierten Sätze sind hier nicht als solche kenntlich gemacht. |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 107, Zeilen: 37-39 |
Quelle: Commager 1952 Seite(n): 379, Zeilen: 34-36 |
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Gleichzeitig interpretierte Turner aber das Vorrücken der Grenze als eine fortlaufende Abkehr vom europäischen Einfluß, ein ständiges Wachstum der Unabhängigkeit nach amerikanischen Begriffen. | „[...] Das Vorrücken der Grenze bedeutete eine fortlaufende Abkehr vom europäischen Einfluß, ein ständiges Wachstum der Unabhängigkeit nach amerikanischen Begriffen. [...]" |
Auch das entspricht wieder wortwörtlich der deutschen Übersetzung eines amerikanischen Autors, welche sich in Commager (1952) findet. Wieder ohne Quellenverweis oder Kenntlichmachung des Zitats. |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 107, Zeilen: 39-43 |
Quelle: Bracher 1955 Seite(n): 231, Zeilen: 12-17 |
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Hierbei wurde freilich des öfteren kritisch angemerkt, daß seine Frontierthese durch eine innere Zwiespältigkeit und Widersprüchlichkeit gekennzeichnet sei: zentralistische und föderalistische, idealistische und ökonomistische, progressivistische und zivilisationskritische Anschauungen würden unvermittelt nebeneinander stehen, die theoretisch-philosophisch ungenügend abgestützt seien.[FN 171]
[FN 171: Vgl. K. D. Bracher, op. cit., S. 231,233,235. Siehe ferner: Warren I. Susman: The Useless Past: American Intellectuals and the Frontier Thesis, 1910-1930, Bucknell Review, vol. 11, (1963), S. 1-20.] |
Da Turner sein Leben lang um dieses sein einziges Erklärungsprinzip amerikanischer Geschichte gerungen hat, stößt eine Analyse seiner Frontierhypothese auf Schwierigkeiten. Kennzeichnend ist ihre innere Zwiespältigkeit und Widersprüchlichkeit: zentralistische und föderalistische, idealistische und ökonomistische, progressivistische und zivilisationskritische Anschauungen stehen unvermittelt nebeneinander. |
Hier wird zwar der Autor des Gedankens genannt - die übernommenen Passagen sind aber nicht gekennzeichnet. |
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