von Margarita Mathiopoulos
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Untersuchte Arbeit: Seite: 83, Zeilen: 5-8 |
Quelle: Krakau 1967 Seite(n): 32, Zeilen: 18-22 |
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Eindeutig stand das religiöse Moment zu Beginn der neuenglischen Existenzbegründung im Vordergrund und stellte die Puritaner in den größeren Zusammenhang von Gottes Heilsplan zur Erneuerung der Kirche und schließlich der Menschheit.[FN 36]
[FN 36: Vgl. S. E. Morison: The Oxford History of the American People, a.a.O., S. 102; Herbert Wallace Schneider: The Puritan Mind, Ann Arbor, Mich., 1958, S. 33 ff.] |
Wenn auch das religiöse Moment zunächst im Vordergrund stand, so transzendierte der eigentliche Lebenssinn der kleinen Gemeinde in Neu-England von vornherein diesen begrenzten Bereich und stellte die Puritaner in den größeren Zusammenhang von Gottes Heilsplan, zur Erneuerung der Kirche und schließlich der Menschheit. |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 83, Zeilen: 11-14 |
Quelle: Krakau 1967 Seite(n): 33, Zeilen: 1-4 |
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[...] die Pflicht, anderen Menschen und Nationen Beispiel zu sein, entsprach der Überzeugung, daß man selbst von Gott über andere erhöht war - „For wee must Consider that wee shall be as a Citty upon a Hill, the eies of all people are upon us."[FN 38]
[FN 38: J. Winthrop: A Modell of Christian Charity, zit. nach P. Miller: Errand into the Wilderness, a.a.O., S. 11. Siehe ferner hierzu: E. S. Morgan: The Puritan Dilemma: The Story of John Winthrop, Boston 1958.] |
Die Pflicht, anderen Menschen und Völkern Beispiel zu sein und zu verkünden, ist die natürliche Folge der Überzeugung, daß man selbst von Gott über andere erhöht war — „For wee must Consider that wee shall be as a Citty upon a Hill, the eies of all people are uppon us"[FN 17].
[FN 17: J. Winthrop, A Modell of Christian Charity, zit. bei P. Miller, Errand, S. 11.[...]] |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 83, Zeilen: 15-21, 24-31 |
Quelle: Bracher 1964 Seite(n): 319-320, Zeilen: S.319,27-37 - S.320,1-6 |
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Von Anfang an hatte sich der amerikanische Puritanismus vor zwei große Aufgaben gestellt gesehen: Einmal die Realisierung eines christlichen Gemeinwesens im protestantisch-calvinistischen Selbstverständnis der rigorosen Einheit von Glaube und Politik zu erreichen (letztendlich war dies ja auch das Motiv für die Auswanderung aus Europa gewesen) und zum anderen den Beweis zu erbringen, daß dieses religiöse Unterfangen ganz in Analogie zu der jüdisch-biblischen Geschichte einen einzigartigen Platz in Gottes Providentia einnehme -
[...] und schließlich als Vorbild und Epochenereignis für die gesamte Menschheit diene.[FN 39] In diesem Sinne ist die puritanische Publizistik als einzige Quelle der damaligen Zeitgeschichtsschreibung zu verstehen, die die Absicht verfolgte, die „History of New England, or Wonder-Working Providence of Sions Saviour" (Edward Johnson, 1654) in der Wildnis der Neuen Welt zu verfolgen und den Zeitgenossen wie der Nachwelt zu verkünden.[FN 40] So schrieb Johnson: „Know this is the place where the Lord will create a new Heaven, and a new Earth in new Churches, and a new Commonwealth together."[FN 41] [FN 39: Siehe K. D. Bracher: Demokratie als Sendung: das amerikanische Beispiel, a.a.O., S. 319-321; Edwards-Zitat S. 321); P. Miller/Th. H. Johnson (eds.): The Puritans, a.a.O., S 243 ff.; P. Miller: Jonathan Edwards, New York 1949.] [Fn 40: Vgl. K. D. Bracher, op. cit., S. 319 f.; Knud Krakau: Missionsbewußtsein und Völkerrechtsdoktrin in den Vereinigten Staaten von Amerika, a.a.O., S. 32.] [FN 41: Zitat in: H. W. Schneider: The Puritan Mind, a.a.O., S. 8.] |
Vor zwei große Aufgaben also sah sich der amerikanische Puritaner dieser ersten Periode gestellt: Verwirklichung eines christlichen Gemeinwesens in dem protestantisch-kalvinistischen Sinne der rigorosen Einheit von Glaube und Politik (das eben war ja das Motiv für den Auszug aus Europa gewesen) und überzeugender Nachweis, daß dies Unternehmen ganz in Analogie zu der jüdisch-biblischen Geschichte einen einzigartigen Platz in Gottes Providentia einnehme, ja, als Vorbild und Epochenereignis für die ganze Welt gelten müsse. In diesem Zeichen steht die puritanische Publizistik, sie ist Zeitgeschichtsschreibung mit der Absicht, die »Wonder-Working Providence of Zion's Saviour« in Neu-England in der besonderen Umwelt des neuen Kontinents zu verfolgen und Zeitgenossen und Nachwelt zu verkünden[FN 8]. Die Flucht über den Ozean ist ihr eine Flucht zu Gott, wie es derselbe Autor (Johnson) formuliert. Neu-England ist der Platz, wo Gott »einen neuen Himmel und eine neue Erde, neue Kirchen und ein neues Gemeinwesen schaffen wird. [...]«.
[FN 8: So der Titel einer Schrift des Siedlers und Politikers Edward Johnson (1654).] |
Das in der Diss. an dieser Stelle stehende, hier nicht wiedergegebene Zitat von Edwards kommt bei Bracher tatsächlich eine Seite später, allerdings dort in zwei Teilen. Die FNen verschleiern die Autorschaft Brachers. |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 83, Zeilen: 22-23 |
Quelle: Bracher 1964 Seite(n): 321, Zeilen: 14-22 |
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„The most glorious renovation of the world shall originate from the new continent. ... The latter day glory, is probably to begin in America" (Jonathan Edwards) -
[...][FN 39] [FN 39: Siehe K. D. Bracher: Demokratie als Sendung: das amerikanische Beispiel, a.a.O., S. 319-321; Edwards-Zitat S. 321); [...]] |
[...] Jonathan Edwards (1703 bis 1758) formulierte wenige Jahrzehnte später den puritanischen Glauben, Amerika sei berufen, die herrlichste Erneuerung der Welt zu bewirken: »The most glorious renovation of the world shall originate from the new continent.« Und in den religiösen Erweckungsbewegungen seiner Zeit sah er ein Zeichen dafür, daß die Herrlichkeit der letzten Tage, das himmlische Glück, wohl in Amerika beginne: »The latter day glory, is probably to begin in America.« |
Zur Demonstration, wie Mm das Original zusammenschneidet. Formal einigermaßen korrekt, obwohl auch nicht 100%ig (kamen die Zitatteile im Original auch in dieser Reihenfolge?). |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 83, Zeilen: 32-44 |
Quelle: Bracher 1964 Seite(n): 320, Zeilen: 8-22 |
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Um die Wende zum 18. Jahrhundert erschien das ebenfalls als zeitgeschichtlicher Überblick zu verstehende Werk des Bostoner Theologen Cotton Mather „Magnalia Christi Americana" (1702), in dem er die Wundertaten Christi in Amerika unter bewußter Einbeziehung der christlich-abendländischen Geschichte und ihrer Auswirkungen auf die amerikanische Gegenwart, die als entscheidender Fortschritt in der Erfüllung des göttlichen Heilsplans von der übrigen Welt abgehoben wurde, beschrieb.[FN 42] Erstaunlicherweise sind in Mathers Werk Reflexionen über die Antike nachzuweisen, die daher rühren, daß er sich als Vergil der Neuen Welt fühlte und wie viele seiner Zeitgenossen das Kommen eines neuen Goldenen Zeitalters in New England erwartete - „The God of Heaven had carried a nation into a wilderness upon the designs of a glorious reformation." Er belegte seine Thesen mit Zitaten des römischen Dichters und verglich die Mayflower-Überfahrt mit der Gründung Roms und der Flucht des Äneas aus [Troja.]
[FN 42: Vgl. K. Krakau, op. cit., S. 34; Max Lerner: America as a Civilization, New York 1957, S. 705; Erich Voegelin: Über die Form des amerikanischen Geistes, Tübingen 1928.] |
Und um die Jahrhundertwende hat der führende Kopf dieser Bestrebungen, der einflußreiche Bostoner Prediger Cotton Mather, seinem dicken Werk über die kurze Geschichte Neu-Englands (1702) den sprechenden Titel gegeben: »Magnalia Christi Americana« - Die Wundertaten Christi in Amerika, mit einem bewußten Bezug der ganzen christlich-abendländischen Geschichte auf die amerikanische Gegenwart, die als entscheidender Fortschritt in der Erfüllung des göttlichen Heilsplans von der übrigen Welt abgehoben wird. Mather fühlt sich geradezu als Vergil der neuen Welt, der wie viele seiner Zeitgenossen das Kommen eines neuen Goldenen Zeitalters in Neu-England erwartet. Er belegt dies mit Zitaten des römischen Dichters und vergleicht das Mayflower-Unternehmen geradezu mit der Gründung Roms und der Flucht des Äneas aus Troja. |
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