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Untersuchte Arbeit: Seite: 286, Zeilen: 1-28 |
Quelle: Pflüger 1983 Seite(n): 40-41, Zeilen: S.40,30 - S.41,1-4.7-12.14-20.24-31 |
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Außerdem widmete sich Kennedy verstärkt den Problemen der Dritten Welt, indem er durch seine „Alliance of Progress"-Strategie Armut und Menschenrechtsverletzungen in Lateinamerika bekämpfen wollte.[FN 84]
In seiner Inaugurationsrede 1961 bezog sich Kennedy auf die Fortschrittsideale und Grundwerte der Amerikanischen Revolution, die es zu bewahren und zu verteidigen gelte. Kennedy versprach „a grand and global alliance ... against the common enemies of man: tyranny, poverty, disease and war itself". An die Adresse der Sowjetunion richtete er die Botschaft, daß die Amerikaner nicht bereit seien, die Unterhöhlung von Demokratie, Freiheit und Menschenrechten hinzunehmen; vielmehr sollte jede Nation wissen, „that we shall pay any price, bear any bürden, meet any hardship, support any friend, oppose any foe to assure the survival and the success of liberty."[FN 85] Nachdem die Eindämmungspolitik und das damit einhergehende globale Engagement der Amerikaner schließlich im Vietnam-Krieg ihren Höhepunkt erreicht hatten und gleichzeitig auch ein partielles Scheitern dieser Strategie offenbar wurde,[FN 86] wuchs das Bedürfnis nach einer Neuorientierung, nach einem Wandel der amerikanischen Außenpolitik. Bei dem Versuch der USA, freiheitliche Wertvorstellungen gegen kommunistische Aggression zu verteidigen, wie es die Johnson-Administration in Vietnam praktiziert hatte, schienen die Vereinigten Staaten für einen Großteil der amerikanischen öffentlichen Meinung diese Werte im blutigen Dschungelkrieg selbst verleugnet zu haben.[FN 87] Der einst von Truman initiierte breite außenpolitische Konsens war mit einem Mal in Gefahr geraten. Als Richard Nixon 1969 das Präsidentenamt antrat und den erfahrenen Henry Kissinger zu seinem Sicherheitsberater ernannte, sollten sich schon bald neue Akzente in der amerikanischen Außenpolitik abzeichnen. Am 25. Juli 1969 verkündete Richard Nixon in Guam die sogenannte „Nixon-Doktrin", die einen Abbau des militärischen „over-commitment" der vergangenen Jahrzehnte vorsah, bei gleichzeitiger Stabilisierung und Stärkung regionaler Strukturen.[FN 88] [FN 84: Vgl. K. Krakau: Die Lateinamerika-Politik der USA, a.a.O., S. 32f.; A. Schlesinger: A Thousand Days: John F. Kennedy in the White House, New York 1965, S. 176 ff.] [FN 85: J. F. Kennedys Inaugurationsrede, abgedruckt in: Richard Hofstadter: Great Issues in American History: From Reconstruction to the Present Day, 1864-1969, New York 1969, S. 453.] [FN 86: Vgl. J. William Fulbright: The Arrogance of Power, New York 1966; Henry Kissinger: White House Years, Boston 1979, S. 63ff.; S. Hoffmann: Primacy or World Order, a.a.O. , S. 20ff.] [FN 87: Vgl. R. Aron, op. cit.] [FN 88: Vgl. zur Nixon-Doktrin: H. Kissinger, op. cit., S. 223f., 460, 519; Christian Hacke: Die Ära Nixon-Kissinger 1969-1974. Konservative Reform der Weltpolitik, Stuttgart 1983, S. 30ff.] |
Er widmete sich außerdem verstärkt den Problemen der Dritten Welt, insbesondere auch mit seiner Politik der «Alliance of Progress», mit der er in Lateinamerika Not und Menschenrechtsverletzungen bekämpfen wollte.[FN 39]
In seiner Rede zur Amtseinführung bezog sich Kennedy auf die Grundwerte der amerikanischen Revolution, die es als deren «Erbe» zu verteidigen gelte: [...][FN 40] Kennedy versprach einen Kampf gegen die «Feinde der Menschen», gegen «Tyrannei, Armut, Krankheit und Krieg». Eine neue Generation der Amerikaner sei nicht bereit, die langsame Unterhöhlung von «Menschenrechten» hinzunehmen, vielmehr solle jede Nation wissen, «daß wir jeden Preis bezahlen, jede Last tragen, jede Schwierigkeit auf uns nehmen, jeden Freund unterstützen, jeden Feind angreifen, um das Uberleben und den Erfolg der Freiheit zu sichern».[FN 41] [...] Nachdem die Politik der «Eindämmung» und des damit verbundenen globalen Engagements der Amerikaner schließlich im Vietnam-Krieg ihren Höhepunkt erreicht hatte und zugleich ihr tragisches Scheitern eingestehen mußte,[FN 42] wuchs das Bedürfnis nach einer Neuorientierung der amerikanischen Außenpolitik. Bei dem Versuch, freiheitliche Wertvorstellungen gegen kommunistische Aggression zu verteidigen, schienen die Vereinigten Staaten nach Meinung vieler diese Werte im blutigen Krieg selbst verleugnet zu haben. [...] Der breite außenpolitische Konsens, der die ersten zwanzig Jahre der Nachkriegszeit bestimmt hatte, war dahin. Nachdem Richard Nixon 1969 sein Amt als Präsident angetreten und Henry Kissinger zu seinem Sicherheitsberater bestimmt hatte, zeichnete sich deshalb schon bald eine Veränderung der amerikanischen Außenpolitik ab. Am 25. Juli 1969 verkündete Richard Nixon in Guam die sogenannte «Nixon-Doktrin», die einen Abbau des «overcommitments» der USA in der Welt bei gleichzeitiger Stabilisierung und Stärkung regionaler Strukturen vorsah.[FN 43] [FN 39: vgl. A. Schlesinger, A Thousand Days. John F. Kennedy in the White House, New York 1965, S. 176ff.] [FN 40: J. F. Kennedy, Rede zur Amtseinführung, 20.1.1961, in: R. Hofstadter, a.a.O., S.453.] [FN 41: ebenda.] [FN 42: zum Scheitern des Containment: H. Kissinger, White House Years, Boston 1979, S. 63ff.; S. Hoffmann, Primacy or World Order. American Foreign Policy Since the Cold War, New York 1980, bes. S. 20ff.] [FN 43: zur Nixon-Doktrin: H. Kissinger, White House Years, a.a.O., S.223f., 460, 519.] |
Wie auch auf in den diversen Stellen vorher erstzen Originalzitate die bei Pflüger zu findenden deutschen Übersetzungen. Weitere Textbearbeitungen sind Kürzungen oder Wortersetzungen durch Synonyme (damit verbunden – damit einhergehend) etc. |
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