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Untersuchte Arbeit: Seite: 281, Zeilen: 28-47 |
Quelle: Pflüger 1983 Seite(n): 35-36, Zeilen: S.35,11-28 + S.36,1-5 |
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Das für die Amerikaner typische, idealistisch-moralische Sendungsbewußtsein, das sich zu Beginn des 19. Jahrhunderts in der Frontier- und Manifest Destiny-Ideologie niederschlug, diente zunächst den USA als Motivation und Rechtfertigung für die Eroberung des nordamerikanischen Kontinents und die Ausweitung der Grenze nach Westen. Man sah die Besiedlung und Missionierung des nordamerikanischen Kontinents als das natürliche Recht der Amerikaner an, mit dem sich die göttliche Providenz erfüllte, Christentum, Freiheit, Demokratie und Fortschritt in die Welt zu tragen. In den 40er und 50er Jahren des 19. Jahrhunderts wurde Amerika von einer Welle des innerkontinentalen Expansionismus ergriffen, als deren Ergebnis Oregon und der Südwesten einschließlich der Staaten Texas und Kalifornien in die Nation eingegliedert wurden. Zu diesen Gebietserweiterungen hatte es zwar eines Krieges gegen Mexiko (1846-48) bedurft, was aber aufgrund der Manifest Destiny-Doktrin als gerechtfertigt galt. Neben wirtschaftlichen und sicherheitspolitischen Motiven blieb doch die treibende Antriebskraft der Glaube, durch Expansion eine Vorherbestimmung zum Wohle der Menschheit auszuführen.[FN 58]
Allerdings sollte es nicht bei einer auf den eigenen Kontinent beschränkten Expansion bleiben. Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts dehnten die Vereinigten Staaten ihren Einfluß nach Zentralamerika, in die Pazifikregion wie nach China und Japan aus, wobei Konflikte mit europäischen Mächten erstmals auch in Kauf [genommen wurden. [FN 59]] [FN 58: Vgl. Albert K. Weinberg: Manifest Destiny: A Study in Nationalist Expansionism in American History, New York 1963.] [FN 59: Vgl. Dan E. Clark: Manifest Destiny and the Pacific, Pacific Historical Review, vol. 1, March 1932, S. 1-17.] |
Das für die Amerikaner typische, idealistisch-moralische Missionsdenken war auch ein wesentliches Element des «Frontiergedankens»[FN 12] und der Idee der «Manifest Destiny,»[FN 13] die den Vereinigten Staaten als Motivation und Rechtfertigung für die Eroberung des nordamerikanischen Kontinents dienten. Seit den frühesten Pionierzeiten hatten sich die Bewohner der «Neuen Welt» daran gewöhnt, ihre Grenzen immer weiter nach Westen auszudehnen, um neue Gebiete für Landwirtschaft und Handel zu erschließen und die «Zivilisation» zu verbreiten. Man sah die Besiedlung des nordamerikanischen Kontinents als das natürliche Recht der Amerikaner an, mit dem sich die göttliche Vorhersehung erfüllte, Christentum, bürgerliche Freiheit und Fortschritt in die Welt zu tragen.
In den vierziger und fünfziger Jahren des 19. Jahrhunderts wurden die USA von einer neuen Welle des innerkontinentalen Expansionismus ergriffen, als deren Ergebnis Oregon und der Südwesten einschließlich der Staaten Texas und Kalifornien in die Nation eingegliedert wurden.[FN 14] Auch wenn es zu diesen Gebietserweiterungen eines Krieges gegen Mexiko (1846-48) bedurfte, so gab es in der amerikanischen Bevölkerung kaum jemanden, der das Recht der USA zur Eroberung der nördlichen Teile des Kontinents bestritten hätte. Neben wirtschaftlichen und sicherheitspoliüschen Gründen blieb auch damals die treibende Antriebskraft der Glaube, durch Expansion eine Vorherbestimmung zum Wohle der Menschheit auszuführen: [...] Es sollte jedoch nicht bei einer auf den eigenen Kontinent beschränkten Expansion bleiben. In der Mitte des 19. Jahrhunderts dehnten die USA ihren Einfluß - vor allem handelspolitisch - nach Zentralamerika, in die Pazifikregion und nach China und Japan aus, wobei immer wieder auch ernste Spannungen mit der konkurrierenden Seemacht Großbritannien in Kauf genommen wurden,[...][FN 16] [FN 12: vgl. dazu: K. D. Bracher, Der «Frontier-Gedanke»: Motiv des amerikanischen Fortschrittsbewußtseins. Ein ideologiekritischer Versuch, in: Zeitschrift für Politik, 2/1955, bes. S.231, 234f.; zudem: F. ]. Turner, The Frontier in American History, New York 1920.] [FN 13: vgl. z.B.: A. Divine, American Foreign Policy. A Documentary History, New York I960, S. 81 ff.; sowie: K. Weinberg, Manifest Destiny, Baltimore 1935.] [FN 14: vgl. N. Klose, American History, a.a.O., S.210ff.] [FN 15: J. L. O'Sullivan, zit. nach: D. M. Smith, The American Diplomatic Experience, Boston 1972, S. 114; O'Sullivan war Herausgeber des «Democratic Review» und gilt als Schöpfer des Begriffs «Manifest Destiny» (erstmals 1845).] [FN 16: vgl. D. M. Smith, a.a.O., S. 136ff.; sowie: S. S. Kaplan, The Use of Military Force Abroad by the United States since 1789, in: Journal of Conflict Resolution, Bd. 19, Dezember 1975, S. 708ff.] |
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