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Untersuchte Arbeit: Seite: 262, Zeilen: 22-42 |
Quelle: Guggisberg 1979a Seite(n): 151-152, Zeilen: S.151,28-43 - S.152,1-14 |
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Die progressive Reformwelle setzte 1900 im Mittelwesten ein, besonders in Wisconsin, wo der republikanische Gouverneur und radikale Progressive Robert M. LaFollette die Verwaltung seines Staates zu einem Muster an Effizienz und Organisation machte. Er räumte mit der korrupten Herrschaft der „Party Bosses" auf, etablierte eine enge Zusammenarbeit zwischen der Regierung und der renommierten Universität in Madison, setzte zahlreiche Expertenkommissionen ein, die ihm Gutachten und Ratschläge zur Lösung der ökonomischen und sozialen Probleme vorlegten, ließ seine Legislativbehörde Vorwahlen („direct primaries"), Initiative und Referendum einführen, beschnitt die Einflußmöglichkeiten des „Lobbyism" der Banken und Eisenbahngesellschaften und schuf das erste einzelstaatliche Einkommensteuergesetz. Wisconsin wurde nach den Worten Theodore Roosevelts zum „Laboratory of Democracy", das die gesamte Nation beeindruckte.
Ähnliche Regierungsprogramme wurden auch in anderen vorwiegend agrarischen Staaten wie Iowa, Minnesota, Oregon, Mississippi, Arkansas und South Carolina durchgeführt. Aber auch in den industrialisierten Staaten errang das „Progressive Movement" bedeutende Erfolge, wie z.B. in New Jersey, wo der Kampf gegen die Macht der großen privaten Geschäftsunternehmen und ihren Einfluß auf öffentliche Verwaltung und Politik mit großem Engagement von dem Reformpolitiker und Gouverneur dieses Staates Woodrow Wilson (1911/12) geführt wurde.[FN 94] [FN 94: Vgl. R. Hofstadter: The Age of Reform, a.a.O., S. 131 ff.; John D. Buenker: Urban Liberalism and Progressive Reform, a.a.O., S. 163-239.] |
Die Reformwelle setzte im agrarischen Mittelwesten ein. Von entscheidender Bedeutung war die Wahl des Republikaners Robert M. LaFollette zum Gouverneur von Wisconsin im Jahre 1900. In den sechs Jahren seiner Amtsführung - er ging bereits 1906 als Senator nach Washington - machte dieser fortschrittliche gesinnte Politiker die Verwaltung seines Staates zu einem Muster an Effizienz und Tüchtigkeit. Er räumte mit der korrupten Herrschaft der „Party Bosses" auf, etablierte eine enge Zusammenarbeit zwischen der Staatsregierung und der bereits sehr renommierten Staatsuniversität in Madison und setzte zahlreiche Expertenkommissionen ein, die ihm Gutachten und Ratschläge zur Lösung der ökonomischen und sozialen Probleme vorlegten. Mit außerordentlicher Energie trieb er die Legislativbehörde zu produktiver Arbeit an. Sie führte direkte Primärwahlen, Initiative und Referendum ein, setzte eine allgemeine Verfassungsreform durch, beschnitt die Einflußmöglichkeiten des »Lobbyism« der Banken und Eisenbahngesellschaften, förderte den Naturschutz und schuf das erste einzelstaatliche Einkommensteuergesetz. Wisconsin wurde nach den Worten Theodore Roosevelts zum »Laboratory of Democracy«, das die gesamte Nation beeindruckte.
Große Mehrheiten der Bevölkerung unterstützten ähnliche Regierungsprogramme auch in anderen Landwirtschafts-Staaten wie Iowa, Minnesota, Oregon, Mississippi, Arkansas und South Carolina. Aber auch in den industrialisierten Staaten errang das »Progressive Movement« mit der Zeit bedeutende Erfolge. Der Kampf gegen die Macht der großen privaten Geschäftsunternehmungen und ihren Einfluß auf öffentliche Verwaltung und Politik wurde zuerst und vor allem in New Jersey mit großem Einsatz geführt. Zu den wirkungsreichsten Reformpolitikern dieses Staates gehörte Woodrow Wilson, der 1911/12 ab Gouverneur amtierte [...] |
In den Amerikastudien Bd. 36 (1991) bereits mit aufgelistet. |
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