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Untersuchte Arbeit: Seite: 129, Zeilen: 35-47 |
Quelle: Levine 1984 Seite(n): 21, Zeilen: li.Spalte 45-54.101-102 - re.Spalte 1-12 |
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In Herbert G. Gutmans Worten ist eine neue Synthese nötig, eine, die die neue Geschichte in sich aufnimmt und dann über sie hinausweist. Semiologen und Historiker fangen an, die traditionellen Unterscheidungen zwischen Geschichtsschreibung und Literatur (fiction) in Frage zu stellen.[FN 288] Bereits Roland Barthes und Hayden White hatten den besonderen Status von Geschichte als Repräsentation von Wirklichkeit angegriffen, indem sie auf die Ähnlichkeit zwischen den Sprachstrukturen und den rhetorischen Strategien in historischen und fiktiven Texten hinwiesen. Eine privilegierte Sicht der Vergangenheit schien es für sie nicht zu geben, und somit auch keine „objektive" Geschichte. Ebenso waren Tatsachen nicht aus sich heraus eindeutig, sondern ausgewählt und gegliedert, entsprechend der spezifischen erzählerischen Vision, die der Historiker an seinen Gegenstand herantrug.[FN 289] Diese Auflösung der traditionellen Unterscheidung zwischen Historie und Literatur wurde von Schriftstel[lern registriert.]
[FN 288: Vgl. H. G. Gutman: Whatever Happened to History?, The Nation, Nov. 21,1981, S. 554. Ferner siehe hierzu: John Higham/Paul K. Conkin: New Directions in American Intellectual History, Baltimore, Md., 1980.] [FN 289: Vgl. P. Levine, op. cit., S. 21; Michael Kämmen (ed.): The Past before US: Contemporary Historical Writing in the United States, (Foreword by John Hope Franklin), Ithaca, N.Y., 1980.] |
Daher kam Gutman zu dem Schluß: „Eine neue Synthese ist nötig, eine, die die neue Geschichte in sich aufnimmt und dann über sie hinausweist."[FN 14]
Zur gleichen Zeit fingen Semiologen und Historiker an, die traditionellen Unterscheidungen zwischen Geschichtsschreibung und Literatur ("fiction") in Frage zu stellen. Auf verschiedene Weise griffen Roland Barthes und Hayden White den besonderen Status von Geschichte als Repräsentation von Wirklichkeit an, indem sie auf die Ähnlichkeit zwischen den Sprachstrukturen und den rhetorischen Strategien in historischen und fiktiven Texten hinwiesen. Eine privilegierte Sicht der Vergangenheit schien es nicht zu geben, somit keine „objektive" Geschichte. Tatsachen waren nicht aus sich heraus eindeutig, sondern ausgewählt und gegliedert, entsprechend der besonderen narrativen Vision, die der Historiker an seinen Gegenstand herantrug. Diese Auflösung der traditionellen Unterscheidung zwischen Historie und Literatur blieb von den Schriftstellern nicht unbeachtet. [FN 14: H. G. Gutman, ,Whatever Happened to History?', in: The Nation vom 21. November 1981, S. 554.] |
In den Amerikastudien Bd. 36 (1991) bereits mit aufgelistet. |
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