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Untersuchte Arbeit: Seite: 86, Zeilen: 23-28 |
Quelle: Bracher 1964 Seite(n): 329, Zeilen: 12-18 |
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Das liberal-puritanische Providence in Rhode Island, dem auch John Locke seine Bewunderung zollte, verkörperte par excellence den optimistischen Zukunftsglauben der experimentierfreudigen Amerikaner und bereitete gleichzeitig den Boden für die Säkularisierung des neuenglischen Sendungsbewußtseins und den Siegeszug des humanistisch-fortschrittsgläubigen Deismus wie demokratischen Rationalismus im 18. Jahrhundert vor.[FN 55]
[FN 55: Über Lockes Einfluß auf Williams, den man gelegentlich auch Lockes Vorläufer nannte, siehe James Ernst: Roger Williams, New York 1932, S. 205 ff.; R. B. Perry: Amerikanische Ideale, a.a.O., S. 233: „... wenn Locke der Vater der modernen Demokratie war, so war er nicht weniger ein Nachkomme Calvins. Durch direkte und indirekte Einflüsse - sowohl orthodoxer wie liberaler Art - wurde Locke ... ein Träger des Calvinismus von der Reformation bis zu den Revolutionen von 1688 und 1776". Siehe ferner: K. D. Bracher, op. cit., S. 329.] |
Hier, in Williams' Rhode Island, eben in Providence, tritt die Verbindung der beiden Elemente amerikanischen Zukunftsglaubens so deutlich wie nirgends zutage; im Säkularisationsprozeß des folgenden Jahrhunderts und im Siegeszug des humanistisch-fortschrittsgläubigen Deismus wird diese Begründung des demokratischen Glaubens dann neu aufgenommen und fortgeführt. |
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