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Untersuchte Arbeit: Seite: 116, Zeilen: 9-35 |
Quelle: Diaz-Bone 1997 Seite(n): 52, 53, Zeilen: 52: letzte zwei Zeilen; 53: 3 ff. |
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Nachdem das ego-zentrierte Netzwerk erhoben wurde, werden weitere Informationen zu den von "Ego" genannten Personen, den "Alteri", ermittelt.
„Die Fragen, die diese Informationen erheben, sind die Namensinterpretatoren" (Diaz-Bone 1997: 53). Beides zusammen - Netzwerkgeneratoren und Netzwerkinterpretatoren - wird als Netzwerk-Instrument bezeichnet. Die meist beachteten und angewendeten Instrumente sind das Burt-Instrument, das Fischer-Instrument und das Wellmann-Instrument. 4.4.2 Das Burt-Instrument Das Burt-Instrument wurde 1985 in einer nationalen Zufallsstichprobe in den USA, dem General Social Survey (GSS), verwendet (n = 1534). Burt hat für den GSS von 1985 einen Namensgenerator (Ql) und 14 Namensinterpretatoren (Q2 bis Q15) vorgeschlagen. Die Formulierung von Ql lautet: "Ql. From time to time, most people discuss important personal matters with other people. Looking back the last six month - that would be back to last august - who are the people with whom you discuss an important personal matter?" (Burt 1984: 331, Herv. i. Orig.). Hinsichtlich der Anzahl der Personen, die Ego nannte, gab es keine Beschränkung. Im weiteren werden aber nur für die ersten fünf genannten Personen die Namensinterpretatoren angewandt. Diese Beschränkung begründet Burt mit dem Zeitaufwand im Interview für die Erhebung der Beziehungen zwischen den Personen, da mit der Anzahl der Netzwerkpersonen die Anzahl der Beziehungen nichtlinear ansteigt (Burt 1984: 314f). Frage Q2 erfasst, ob Ego sich mit den Alteri eng vertraut fühlt und mit wem Ego sich besonders eng vertraut fühlt. Q3 fragt, ob die Alteri, wenn sie sich auf der Straße begegneten, füreinander Fremde wären und Q4 fragt, ob die Alteri sich untereinander als eng vertraut ansehen. Mit den nachfolgenden Namensinterpretatoren werden weitere Informationen zu den Alteri in Bezug [auf Geschlecht (Q5), Alter (Q12), Religion (Q13), Parteipräferenz (Q14), ethnische Zugehörigkeit (Q6), Bildung (Q7) und Einkommen (Q15) erhoben.] |
Im Anschluß an die Erhebung des Personenbestandes des egozentrierten Netzwerks erfolgt die Erhebung (1) weiterer Informationen zu den von ego ge-
[Seite 53] nannten Personen - den sogenannten alteri — und (2) von Informationen, die die ego-alter- Beziehung und - wenn das ego-zentrierte Netzwerk vollständig erhoben werden soll - die alter-alter-Beziehungen weiter spezifizieren. Die Fragen, die diese Informationen erheben, sind die Namensinterpretatoren. Die in Massenumfragen kombinierten Generatoren und Interpretatoren werden als "Instrument" bezeichnet. Die Instrumente, die - manchmal auch in leicht abgewandelter Form — die häufigste Anwendung und größte Beachtung erfahren haben, sind das Burt-Instrument, das Fischer-Instrument und das Wellman-Instrument, welche sich in ihrer Konzeption voneinander unterscheiden (Hoffmeyer-Zlotnik 1987; Bernard u. a. 1987; Marsden 1990; Campbell/Lee 1991; Schenk 1995). 2.5.2 Das Burt-Instrument Das Burt-Instrument ist in — einer leicht gekürzten Version - 1985 in einer nationalen Zufallsstichprobe in den USA, dem General Social Survey (GSS) verwendet worden (n = 1534). Burt hat für den GSS von 1985 insgesamt 15 Netzwerkfragen (Q1 bis Q15) vorgeschlagen, davon einen Namensgenerator (Q1) und 14 Namensinterpretatoren (Q2 bis Q15). Die Fragestellung von Q1 lautet: "Q1. From time to time, most people discuss important personal matters with other people. Looking back the last six month - that would be back to last august — who are the people with whom you discuss an important personal matter?" (Burt 1984:331, Herv. i. Orig.) Auf diese Frage hin kann ego so viele Personen nennen, wie ego möchte. Es werden aber im weiteren nur für die ersten fünf genannten Personen die Namensinterpretatoren angewandt. Burt begründet die Beschränkung auf fünf Personen mit dem Zeitaufwand im Interview für die Erhebung der Beziehungen zwischen ihnen, da mit der Anzahl der Netzwerkpersonen die Anzahl der Beziehungen nichtlinear ansteigt (Burt 1984:314f). Mit der Frage Q2 wird ego befragt, ob er/sie sich zu den alteri eng vertraut fühlt und mit wem ego sich besonders eng vertraut fühlt, mit den Fragen Q3 und Q4 wird ego über die Beziehungen zwischen den alteri befragt. Q3 fragt, ob die alteri füreinander Fremde wären, wenn sie sich auf der Straße begegneten. Q4 fragt, ob die alteri sich untereinander als eng vertraut ansehen. Mit den Fragen Q1 bis Q4 kann das Netzwerk aufgrund der formalen Daten bereits abgebildet werden. Die nachfolgenden Namensinterpretatoren erheben weitere Informationen zu den alteri in Bezug auf Geschlecht (Q5), Alter (Q12), Religion (Q13), Parteipräferenz (Q14), ethnische Zugehörigkeit (Q6), Bildung (Q7) und Einkommen (Q15). |
Die eigentliche Quelle wird gegen Ende des Kap. 4.4.1.3 genannt, jedoch nur für ein kurzes wörtliches Zitat. Dass der größte Teil des Seiteninhalts ebenfalls daraus übernommen wurde, bleibt ungekennzeichnet. Bei der Übernahme werden aus der Quelle auch zwei Referenzen und ein Zitat von Burt (1984) übernommen. Gegen eine Deutung des Inhalts als methodisches Standardwissen spricht, dass der Quellenverfasser seinerseits Burt und weitere Publikationen referenziert, seine Ausführungen also selbst für belegpflichtig hält. Der Hinweis "Herv.i.Orig." findet sich in der gesamten Arbeit nur an dieser einen Stelle (bei Diaz-Bone allerdings oft), obwohl auch anderweit Hervorhebungen in Zitaten sichtbar sind, etwa beim zweiten Habermas-Zitat auf S. 40. Fortsetzung auf der folgenden Seite. |
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