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Typus
BauernOpfer
Bearbeiter
Schumann
Gesichtet
Untersuchte Arbeit:
Seite: 74, Zeilen: (73: letzter Absatz), 74: 1-14
Quelle: Windeler 2001
Seite(n): 37, 38, Zeilen: 37: (23-29), 30 ff.; 38: 1 ff.
[ [Seite 73:] “Nevertheless there is no such thing as a theory of social networks; perhaps there will never be. The basic idea behind both the metaphorical and analytical uses of social networks - that the configurations [sic] of cross-cutting interpersonal bonds is in some unspecific way connected with the social institutions of their society - this remains a basic idea und [sic] nothing more" (Barnes 1972:2).]

Die soziale Netzwerkperspektive ist nicht vollständig theorielos, aber sie liefert nur eine sehr allgemeine Idee für die Untersuchung von Netzwerken bzw. sozialen Strukturen (vgl. Emirbayer & Goodwin 1994 : 1414).

Die Netzwerkperspektive sucht nach einer Theorie, die zum einen je nach dem Gegenstand der Untersuchung die „kreuzenden“ Verbindungen zwischen individuellen Akteuren, Organisationen und anderen Einheiten berücksichtigt und den Charakter der Beziehungsformen des Geflechts der Akteure für die Erklärung heranzieht. Zum anderen müssen die „kreuzenden“ Verbindungen die Netzwerke mit den Handlungsweisen der Personen derart miteinander verbinden, dass sie relativ unspezifisch Zusammenhängen, d.h. kein „Verhältnis der Determination vorliegt“ (Windeler 2001: 38). Diese Theorielücke wird in den Netzwerkstudien durch eine unverbundene Kombination von Ansätzen zu überbrücken versucht, (vgl. Burt 1982). Inwieweit diese Ansätze zu einer Netzwerktheorie führen können, wird im nächsten Schritt diskutiert.

[Die Netzwerkperspektive stellt (4.) eine Basisidee von Vernetzung bereit, aber keine Netzwerktheorie:

„Nevertheless there is no such thing as a theory of social networks; perhaps there will never be. The basic idea behind both the metaphorical and analytical uses of social networks – that the configuration of cross-cutting interpersonal bonds is in some unspecific way connected with the actions of these persons and with the social institutions of their society – this remains a basic idea and nothing more“ (Barnes, 1972, 2).]

Die Netzwerkperspektive auf Soziales ist zwar nicht vollständig theorielos, wie die Spezifität der relationalen Sichtweise belegt, sie liefert aber nur eine sehr allgemeine Idee für die Untersuchung von Netzwerken bzw. die sozialer Strukturen (s.a. Emirbayer/Goodwin, 1994, 1414). Wie Barnes im Zitat ausführt, verbleibt eine Theorielücke. Gesucht werden, anders formuliert, Konzepte und Theorien, die zwei Anforderungen genügen: Sie müssen erstens je nach untersuchtem Gegenstand die ‚kreuzenden‘ Bande zwischen Personen, Organisationen und anderen Einheiten aufnehmen und die Charakteristika des Beziehungssets, des

[Seite 38]

Geflechts der Akteure oder Einheiten bei der Erklärung berücksichtigen. Sie müssen zweitens die ‚kreuzenden‘ Bande, die Netzwerke, mit den Handlungsweisen der Personen – sowie im Fall interorganisationaler Netzwerke von Organisationen – sowie den sozialen Institutionen unter der Bedingung miteinander verbinden, daß sie in relativ unspezifischer Art kausal zusammenhängen, insbesondere also kein Verhältnis der Determination vorliegt. Die Theorielücke wird in Netzwerkstudien heute durch eine lose Föderation von Ansätzen (Burt, 1980a) vermeintlich oder tatsächlich überbrückt oder geschlossen. Ob sich unter diesen Ansätzen eine Netzwerktheorie verbirgt, wird zu diskutieren sein.

Anmerkungen

Klassisches Bauernopfer: Die eigentliche Quelle ist genannt, aber nur für ein kurzes wörtliches Zitat - dass aber auch der Diskurs davor und danach mitsamt Referenzen und dem (hier zur Veranschaulichung mitdokumentierten) Zitat auf der vorangehenden Seite daraus abgeschrieben wurde, bleibt dem Rezipienten verborgen. Auch hier zeigt sich ein großzügiger Umgang mit wörtlichen Zitaten: Die Auslassung im Zitat aus Barnes 1972 hätte gekennzeichnet werden müssen.

Bemerkenswert ist auch, dass bei Windeler keine Auflösung von "(Burt, 1980a)" erfolgt, die dadurch belegt werden sollende "lose Föderation von Ansätzen" von der Verf.in aber sinngemäß "Burt 1982" zugeschrieben wird.

Sichter
(Schumann), SleepyHollow02