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Typus
BauernOpfer
Bearbeiter
SleepyHollow02
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 63, Zeilen: 19-26
Quelle: Schenk 1984
Seite(n): 6, 7, Zeilen: 6: letzte vier Zeilen; 7: 1 ff.
Innerhalb der Sozialanthropologie wurde das Netzwerkkonzept bei weiteren Fallstudien benutzt. Oft wurde sich nur auf „Subsets“ von Relationen in einer gegebenen Population bezogen, die an einer Person, einem Ego, verankert war. Gerade diese „egozentrierten Netzwerke“ sind es, die Randbedingungen und Ressourcen für individuelles politisches und soziales Handeln setzen. Die Netzwerke fokussieren aber nicht das Individuum in der Interaktion, sondern folgen der Interaktion, wie sie sich durch den gesamten sozialen Kontext zieht. Damit überschreitet das Konzept die „dyadische Interaktion“ (Schenk 1984:7). Außer den Arbeiten von BARNES und BOTT wurde das Netzwerkkonzept innerhalb der Sozialanthropologie in weiteren Fallstudien verwendet, die sich vor allem durch besondere Anschaulichkeit auszeichnen, dafür aber - was von Netzwerkana-

[Seite 7]

lytikern anderer Disziplinen bisweilen als einigermaßen verwirrend empfunden wird - meist eine "egozentrische Verzerrung" aufweisen, indem sie sich nur auf Subsets von Relationen in einer gegebenen Population beziehen, die an einer einzelnen Person (Ego) verankert werden. Da diese "ego-zentrierten Netzwerke" jedoch Randbedingungen und Ressourcen für individuelles politisches und soziales Handeln setzen, sind sie für Anthropologen von theoretisch besonderem Interesse.19) Im übrigen fokussieren diese Netze nicht das Individuum in Interaktion, sondern folgen der Interaktion, wie sie sich durch den ganzen sozialen Kontext zieht: [...] Das Konzept des sozialen Netzwerkes Ubergreift damit die "dyadische Interaktion", wie sie z.B. von THIBAUT und KELLEY im Rahmen der Austauschtheorie vorgestellt wird21), [...]


19) Eine vorschnelle Kritik an egozentrierten Netzwerkanalysen sei unangebracht, da mehrere substantive Resultate erzielt worden seien. Vgl. POSTER, B.L.: 1978/79, S. 250.

21) Vgl. THIBAUT, J.W., H.H. KELLEY: The Social Psychology of Groups. New York usw. 1959. Auf die Austauschtheorien, auch von HOMANS, BLAU etc., werden wir später noch eingehen (Kapitel II. 2.1.).

Anmerkungen

Der Quellennachweis scheint sich auf ein wörtliches Zitat von zwei Wörtern („dyadische Interaktion“) zu beziehen, erfasst aber tatsächlich den ganzen Absatz. Die Quellenangabe im letzten Satz steht dabei vor dem Punkt, signalisiert damit also, sich nur auf diesen letzten Satz, nicht aber auf den gesamten Absatz zu beziehen.

Interessanterweise wird die "dyadische Interaktion" von der Verf.in Schenk zugeschrieben, während Schenk sie Thibaut und Kelley zuschreibt.

Sichter
(SleepyHollow02) Schumann