VroniPlag Wiki

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Typus
Verschleierung
Bearbeiter
SleepyHollow02
Gesichtet
Untersuchte Arbeit:
Seite: 32, Zeilen: 15-27, 31-32
Quelle: Kiss 1975
Seite(n): 160, 161, Zeilen: 160: 33 ff.; 161: 1 ff.
Die Orientierungstypen Affektivität, Diffusität, Partikularität, Kollektivorientierung und Handlung nach Zuschreibung scheinen die Handlungsstrukturen, die Tönnies mit dem Begriff der Gemeinschaft beschrieben hat, zu erfassen. Ebenso kann man in den Orientierungstypen affektive Neutralität, Selbstorientierung, Universalismus, Leistungsorientierung und spezifischem Verhalten in Anlehnung an Tönnies die gesellschaftlichen Beziehungen verstehen, die bei ihm durch „sachliche Verbindungen“ zwischen einzelnen Personen charakterisiert sind (vgl. Münch 1999: 37). Der dichotome Charakter in diesen variablen Orientierungsmustern findet sich also auch bei Parsons wieder. Jedoch unterscheidet sich sein Modell der „Pattern variables“ von der gemeinschafts-gesellschafts- Dichotomie [sic] bei Tönnies, vor allem durch die Interpenetration8, indem er versucht, die Aspekte der Wechselwirkung und Interdependenz trotz einer tendenziellen Polarisierung nicht aus dem Blickfeld zu verlieren. [...] Nach Parsons gibt es keine Entwicklung von Gemeinschaft zu Gesellschaft, sondern nur konstituierende Aspekte dieser Typen unter dem Einfluss [der wachsenden Differenzierung, d.h. andere vielschichtige Verteilungen und Verknüpfungen der Dichotomie von Gemeinschaft und Gesellschaft.] Die Orientierungstypen Emotionalität, diffuses Verhalten, Partikularität, Kollektivorientierung und Handlung nach »zugeschriebenen Eigenschaften«, scheinen jene Handlungsstrukturen zu erfassen, die Tönnies mit der Kategorie Vergemeinschaftung zu beschreiben versuchte (S. 57 ff). Ebenso können wir in Anlehnung an Tönnies in den Orientierungstypen der emotionalen Neutralität, des spezifischen Verhaltens, des Universalismus, der Selbstorientierung und der Orientierung nach Leistung - im Unterschied zu gemeinschaftlichen - gesellschaftliche Beziehungen verstehen, die durch »sachlihe Verbindungen« unter bestimmten Personen zu charakterisieren sind. Den dichotomen Charakter sieht auch Parsons in diesen variablen Orientierungsmustern: Er weiß, daß Familien- oder Freundschaftsbeziehungen einen eher emotionalen, Berufs-

[Seite 161]

oder Geschäftsbeziehungen eher einen sachbezogenen Aspekt aufweisen. Sein Modell der »pattern variables« unterscheidet sich von der Dichotomisierung gemeinschaftlicher und gesellschaftlicher Beziehungen von Tönnies vor allem dadurch, daß er (in Anlehnung an Weber) die gegenseitige Durchdringung dieser Mischformen (»penetration«) in den Griff zu bekommen versucht und folglich die Aspekte der Wechselwirkung und Interdependenz - trotz tendenzieller Polarisierung — nicht aus dem Auge verliert. Nach Parsons gibt es also keine Entwicklung von Gemeinschaft zu Gesellschaft, sondern nur konstituierende Aspekte dieser Typen unter den Bedingungen wachsender Differenzierung, d. h. andere, vielschichtige Verteilungen und Kombinationen der Gemeinschaft-Gesellschaft-Dichotomie.

Anmerkungen

Kein Hinweis auf die Quelle.

Die Auslassung enthält zwei Sätze, für den ersten siehe Fragment 032 27.

Sichter
(SleepyHollow02) Schumann