von Prof. Dr. Marina Hennig
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[1.] Mhg/Fragment 194 03 - Diskussion Zuletzt bearbeitet: 2016-12-13 20:26:21 Schumann | BauernOpfer, Fragment, Gesichtet, Mhg, Pfenning 1996, SMWFragment, Schutzlevel sysop |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 194, Zeilen: 3-19 |
Quelle: Pfenning 1996 Seite(n): 181, 182, Zeilen: 181: 28 ff.; 182: 1 ff. |
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Durch diese Zielsetzung erreicht das Netzwerkkonzept eine inhaltliche Eigenständigkeit, die sich von der eines partiellen Gesamtnetzwerkes unterscheidet. Die sozialen Netzwerke stehen in einer Wechselbeziehung zwischen den strukturellen Rahmenbedingen des individuellen Handelns und der gleichzeitigen Ausgestaltung dieser Strukturen durch die Individuen. Dabei stellen die Interaktionen wie z.B. das Verbringen von Freizeit, oder das Einkäufen ausgewählte spezifische Interaktionen dar, die ein unterschiedliches Ausmaß an Vertrauen erfordern. Zu Beginn des vierten Abschnittes wurden die Interaktionen für unterschiedliche Bereiche der sozialen Vernetzung, dem sozialen Netz und dem Kernnetz, unterschieden. Damit werden Interaktionen beschrieben, die sich von sporadischen bis hin zu täglichen Kontakten entlang einer Rangfolge von funktionalem Austausch zu emotionalen und intimen Beziehungen entwickeln können. Unter einer solchen Perspektive ist das Netzwerkkonzept kein mikrosoziologisches Konzept zur Beschreibung sozialer Beziehungen, sondern vielmehr ein Konzept der Meso-Ebene, indem es die Struktur interpersonaler Beziehungen mit den strukturellen Rahmenbedingen, welche die Kontakträume und die soziale Umgebung beschreiben, verknüpft. | [Seite 181]
Diese Zielsetzung gesellschaftlicher Zustandsbeschreibungen verleihen dem Netzwerkkonzept eine inhaltliche Eigenständigkeit und unterscheiden es vom Konzept partialer Gesamtnetzwerke. [...] Soziale Netzwerke sind an der theoretischen Schnittstelle der Wechselwirkung von strukturellen Rahmenbedingungen individuellen Handelns und dem gleichzeitigen Einfluß der Individuen auf die Ausgestaltung dieser Strukturen angesiedelt. [...] Politische Interaktionen stellen jedoch ebenso wie Einkaufen oder gesellige Unternehmungen ausgewählte spezifische Interaktionen dar, die [Seite 182] mit mehr oder weniger vertrauten Personen eingegangen werden können. [...] Zu Beginn dieser Arbeit wurde zur Generierung einer Interaktionstypologie die Bereiche der sozialen Vernetzung, des sozialen Netzes und des sozialen Kernnetzes unterschieden. Von sporadischen bis zu täglichen Kontakten werden damit Interaktionen beschrieben, die sich entlang einer Hierarchie vom funktionalem Austausch zu emotionalen und intimen Beziehungen entwickeln können. [...] Entsprechend ist das Netzwerkkonzept nicht als mikrosoziologisches Konzept zur Beschreibung sozialer Beziehungen zu interpretieren, sondern als meso-ökologisches Konzept zur Verbindung der Struktur interpersonaler Beziehungen mit externen strukturellen Rahmenbedingungen, die sich auf die Beschreibung von Kontakträumen und sozialen Umgebungen beziehen. |
Aus dem abschließenden Kapitel 6 (Schlussbetrachtung). Die Quelle wird zwar davor - für ein wörtliches Zitat - genannt; dass aber der folgende Inhalt (teilweise wörtlich) ebenfalls daraus stammt, bleibt dem Rezipienten verborgen. |
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[2.] Mhg/Fragment 194 20 - Diskussion Zuletzt bearbeitet: 2016-12-18 16:27:24 Schumann | Diaz-Bone 1997, Fragment, Gesichtet, Mhg, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Verschleierung |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 194, Zeilen: 20-30 |
Quelle: Diaz-Bone 1997 Seite(n): 210, 211, Zeilen: 210: 1 ff.; 211: letzte drei Zeilen |
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Die ego-zentrierte Netzwerkanalyse stellte eine von sechs Formen der Netzwerkanalyse dar und eignet sich besonders für die Erfassung der sozialen Einbindung von Personen in ihre unmittelbare soziale Kontaktumwelt mit Hilfe von Massenumfragen. Es wurden drei der gängigsten Standardinstrumente zur Erhebung ego-zentrierter Netzwerke vorgestellt und in Bezug auf ihre Eigenschaften miteinander verglichen und es wurden die Maße für eine differenzierte Analyse ego-zentrierter Netzwerke erläutert.
Im fünften Kapitel wurden die vorher erarbeiteten Grundlagen der ego-zentrierten Netzwerkanalyse auf aktuelle familiensoziologische Fragestellungen angewandt. |
Die ego-zentrierte Netzwerkanalyse ist eine von sechs Formen der Netzwerkanalyse und besonders gut geeignet, die typische soziale Einbindung von Personen in ihre unmittelbare soziale Umgebung in Massenumfragen zu erheben und zu analysieren. Die drei Standardinstrumente zur Erhebung ego-zentrierter Netzwerke wurden vorgestellt und Maße für die differenzierte Analyse ego-zentrierter Netzwerke sind eingeführt worden.
[Seite 211] In den Kapiteln fünf und sechs wurden die vorher erarbeiteten Grundlagen ego-zentrierter Netzwerkanalyse auf aktuelle familiensoziologische Problematisierungen angewandt. |
Aus dem abschließenden Kapitel 6 (Schlussbetrachtung). Kein Hinweis auf die Quelle, aus deren zusammenfassendem Kapitel 8 hier übernommen wird. |
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[3.] Mhg/Fragment 194 30 - Diskussion Zuletzt bearbeitet: 2019-06-20 07:41:54 Stratumlucidum | Barth 2001, Fragment, Gesichtet, Mhg, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Verschleierung |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 194, Zeilen: 30-39 |
Quelle: Barth 2001 Seite(n): online, Zeilen: – |
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Hierbei postuliert das Individualisierungstheorem gesellschaftliche Veränderungen, die Einfluss auf das Verständnis sozialer Beziehungen in der Moderne haben. In den Blickpunkt gerät dabei vor allem der Bereich der traditionellen Beziehungen, zu denen auch die Beziehungen im Wohnumfeld gehören. Es wird eine Abnahme solcher Beziehungen festgestellt. Jedoch ist die Bewertung dazu recht unterschiedlich. Für die Einen drückt sich darin ein Verlust aus, für die Anderen eine Liberalisierung der sozialen Beziehungen. Beiden Thesen ist jedoch eine ideologische Überfrachtung nicht abzusprechen:
Mayr-Kleffel, Verena (1991) Frauen und ihre [sic] Netzwerke. Auf der Suche nach einer verlorenen Ressource. Opladen. |
4. Zusammenfassung und Diskussion
Das Individualisierungstheorem postuliert gesellschaftliche Veränderungen, die von Einfluss auf das Verständnis sozialer Beziehungen in der Moderne sind. Explizit gerät dabei auch der Bereich traditionaler Sozialkontakte ins Blickfeld, zu denen auch Netzwerke im Wohnquartier gehören. Konstatiert wird eine Abnahme der Bedeutung solcher Kontakte, die allerdings unterschiedlich bewertet wird. Für die einen ist sie Ausdruck des Verlustes, für die anderen Chance einer Liberalisierung sozialer Beziehungen. In meinen Augen stehen sich diese Thesen nicht unversöhnlich gegenüber. Beiden gemeinsam ist aber eine gewisse ideologische Überfrachtung: "Die These von dem Zerfall der Gemeinschaft ist stark kulturpessimistisch eingefärbt, die These von der 'befreiten' Gemeinschaft dagegen birgt eine zu große Verheißung; auf der einen Seite das entwurzelte, atomisierte Individuum in der Großstadt, auf der anderen das frei seine Sozialbeziehungen auswählende Individuum, das die kontrollierenden Bürden der traditionellen Gemeinschaft abgestreift hat".56 56Mayr-Kleffel 1991, S. 139. MAYR-KLEFFEL, V. (1991): Frauen und ihre sozialen Netzwerke. Auf der Suche nach einer verlorenen Ressource. Opladen. |
Die Passage findet sich im abschließenden Kapitel 6 ("Schlussbetrachtung"). Kein Hinweis auf die eigentliche Quelle, die in der gesamten untersuchten Arbeit nirgends genannt wird. Da erkennbar auch das wörtliche Zitat – bei einer Abweichung im Wortlaut – aus der Quelle übernommen wurde, geht es in die Zeilenzählung mit ein. Die Verf.in gibt den Titel des Werkes von Mayr-Kleffel (1991) fehlerhaft wieder, vgl. [1]. Fortsetzung auf der Folgeseite in Fragment 195 05. |
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