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Individuen und ihre sozialen Beziehungen

von Prof. Dr. Marina Hennig

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[1.] Mhg/Fragment 133 14 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2019-06-20 11:19:00 Stratumlucidum
Barth 2001, Fragment, Gesichtet, Mhg, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Verschleierung

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
SleepyHollow02
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 133, Zeilen: 14-34
Quelle: Barth 2001
Seite(n): online, Zeilen: –
5.1 Individualisierung und soziale Beziehungen

Zentraler Ausgangspunkt [für die Diskussion um Verlust oder Liberalisierung von Gemeinschaften] ist die Individualisierung, da durch sie "die Menschen aus den Sozialformen der industriellen Gesellschaft - Klasse, Schicht, Familie, Geschlechtslagen von Männern und Frauen - freigesetzt werden, ähnlich wie sie im Laufe der Reformation aus der weltlichen Herrschaft der Kirche in die Gesellschaft 'entlassen' wurden." (Beck 1986, S.115). In seinem Buch "Die Risikogesellschaft" [sic] beschreibt Ulrich Beck (1986) drei analytische Dimensionen der Individualisierung:

"Herauslösung aus historisch vorgegebenen Sozialformen und -bindungen im Sinne traditionaler Herrschafts- und Versorgungszusammenhänge ('Freisetzungsdimension'), Verlust von traditionalen Sicherheiten im Hinblick auf Handlungswissen, Glauben und leitende Normen ('Entzauberungsdimension') und - womit die Bedeutung des Begriffes gleichsam in ihr Gegenteil verkehrt wird - eine neue Art der sozialen Einbindung ('Kontroll- bzw. Reintegrationsdimension')" (Beck 1986: 206).

Der Ausgangspunkt für die Individualisierung liegt bei Heiner Keupp (1987b) in der industriellen Revolution und der Durchsetzung der kapitalistischen Produktionsweise.

"Die gesellschaftliche Herstellung der 'freien Lohnarbeiterexistenz' hat Menschen aus traditionellen Lebenszusammenhängen herausgerissen, hat sie von ihrem Grund und Boden und aus ihren Herkunftsregionen getrennt, hat gewaltige Bevölkerungs-[wanderungen in die neuen Industriezentren in Bewegung gesetzt" (Keupp 1987a: 36.).]

Beck, Ulrich (1986) Risikogesellschaft. Auf dem Weg in eine andere
Moderne. Frankfurt/Main.

Keupp, Heiner (1987a) Soziale Netzwerke. Eine Metapher des gesellschaftlichen Umbruch? [sic] In: Keupp, Heiner / Röhrle, Bernd (Hg.) Soziale Netzwerke, Frankfurt/Main u. New York, 11-53.

Keupp, Heiner (1987b) Psychosoziale Praxis im gesellschaftlichen Umbruch. (Hg.) [sic] Sieben Essays, Place, [sic]

Individualisierung und soziale Beziehungen

[...]

Nach BECK (1986), dem gegenwärtig exponiertesten Vertreter des Theorems, ist unter Individualisierung zu verstehen, dass "die Menschen aus den Sozialformen der industriellen Gesellschaft - Klasse, Schicht, Familie, Geschlechtslagen von Männern und Frauen - freigesetzt werden, ähnlich wie sie im Laufe der Reformation aus der weltlichen Herrschaft der Kirche in die Gesellschaft 'entlassen' wurden."2
Er beschreibt in seiner Abhandlung über die "Risikogesellschaft" die "dreifache Individualisierung", drei analytische Dimensionen, die ein "allgemeines, ahistorisches Modell der Individualisierung" bilden: "Herauslösung aus historisch vorgegebenen Sozialformen und -bindungen im Sinne traditionaler Herrschafts- und Versorgungszusammenhänge ('Freisetzungsdimension'), Verlust von traditionalen Sicherheiten im Hinblick auf Handlungswissen, Glauben und leitende Normen ('Entzauberungsdimension') und - womit die Bedeutung des Begriffes gleichsam in ihr Gegenteil verkehrt wird - eine neue Art der sozialen Einbindung ('Kontroll- bzw. Reintegrationsdimension')."3

[...]

Ihren Ursprung findet die Individualisierung nach KEUPP (1987a) in der industriellen Revolution und der Durchsetzung der kapitalistischen Produktionsweise, die eine Auflösung der feudalen Abhängigkeitsverhältnisse bedeutete: "Die gesellschaftliche Herstellung der 'freien Lohnarbeiterexistenz' hat Menschen aus traditionellen Lebenszusammenhängen herausgerissen, hat sie von ihrem Grund und Boden und aus ihren Herkunftsregionen getrennt, hat gewaltige Bevölkerungswanderungen in die neuen Industriezentren in Bewegung gesetzt."6


2Beck 1986, S.115; Hervorhebung im Original.

3Beck 1986, S.206; Hervorhebungen im Original.

6Keupp 1987a, S.36.


BECK, U. (1986): Risikogesellschaft. Auf dem Weg in eine andere Moderne. Frankfurt/M.

KEUPP, H. (1987a): Soziale Netzwerke. Eine Metapher des gesellschaftlichen Umbruchs?
In: KEUPP, H.; RÖHRLE, B. (HRSG.): Soziale Netzwerke. Frankfurt/M. / New York, S. 11 - 53.

Anmerkungen

Kein Hinweis auf die eigentliche Quelle, die in der Habilitationsschrift an keiner Stelle genannt wird.

Der Einleitung des ersten Zitats stammt größtenteils von der Verf.in selbst; da aber erkennbar die wörtlichen Zitate aus der Quelle übernommen wurden, lässt sich vertreten, dass hier – auch in Anbetracht der übrigen Übernahmen aus der Quelle – ein Plagiat vorliegt; die Zitate gehen in die Zeilenzählung mit ein.

Die beiden Titel Keupp (1987a und b) werden von der Verf.in fehlerhaft wiedergegeben, vgl. [1] bzw. [2]. Die Nennung von letzterem scheint hier irrtümlich zu erfolgen, da im Anschluss wörtlich aus ersterem – bzw. aus der ungenannt bleibenden Quelle Barth – zitiert wird. Keupp (1987b) wird in der Habilitationsschrift lediglich an dieser Stelle referenziert.

Sichter
(WiseWoman, SleepyHollow02), Stratumlucidum



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