von Prof. Dr. Marina Hennig
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[1.] Mhg/Fragment 104 13 - Diskussion Zuletzt bearbeitet: 2017-03-20 13:40:04 Schumann | BauernOpfer, Fragment, Gesichtet, Mhg, Pfenning 1996, SMWFragment, Schutzlevel sysop |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 104, Zeilen: 13-34 |
Quelle: Pfenning 1996 Seite(n): 6, 7, Zeilen: 6: letzte Zeile; 7: 1 ff., 20 ff. |
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Bei Mark Granovetter findet sich der Begriff der „Embeddedness“ (vgl. Granovetter 1985), mit dem die Einbindung des Individuums in die komplexe Struktur gesellschaftlicher Institutionalisierung beschrieben wird. Diese setzt an bei der Integration des Individuums in seine unmittelbare interpersonale Kontaktumwelt. Die interpersonale Kontaktumwelt besteht aus persönlichen, affektiven und eher strikt funktionalen Kontakten. Nimmt man die Definition sozialer Beziehungen von Max Weber, nämlich
dann impliziert diese Definition eine Vorwegnahme im Denken und Handeln von Personen, da das Verhalten eventueller Interaktionspartner in Abhängigkeit von einem sinngebenden, die Interaktion bestimmenden Interesse berücksichtigt wird. Auch bei Luhmann findet sich dieses Verständnis von sozialen Beziehungen, indem er darauf verweist, dass nicht die sozialen Beziehungen und sozialen Rollen das letzte analytische Glied sind, sondern die den sozialen Beziehungen zugrundeliegenden Handlungen und kognitiven Auswahlprozesse (vgl. Luhmann 1970). Die folgende Abbildung veranschaulicht die kognitiv-antizipativen Elemente eines sozialen Netzwerks. |
Mark Granovetter hat hierfür dem [sic] Begriff „embeddedness“ geprägt, der diese Einbindung des
[Seite 7] Individuums in die komplexe Struktur gesellschaftlicher Institutionalisierung und gesellschaftlicher Organisation beschreibt. Ausgangspunkt dieser gesellschaftlichen Einbindung ist die Integration des Individuums in seine unmittelbare interpersonale Kontaktumwelt, bestehend aus sehr persönlichen, affektiven und eher „schwachen“, strikt funktionalen Kontakten. [...] 2.2.2) Zur Definition sozialer Beziehungen "Soziales Handeln (...) kann orientiert werden am vergangenen, gegenwärtigen oder künftig erwarteten Verhalten anderer (...) Soziale Beziehung soll ein seinem Sinngehalt nach aufeinander gegenseitig eingestelltes und dadurch orientiertes Sichverhalten mehrerer heißen." (Weber 1980:11,13; erstmals 1922). Diese Definition des Begriffes der sozialen Beziehung durch Max Weber hat ihre Gültigkeit nicht verloren. Sie beinhaltet eine antizipative Komponente im Denken und Handeln einer Person zur Berücksichtigung des Verhaltens eventueller Interaktionspartner in Abhängigkeit von einem sinngebenden, die Interaktion bestimmenden Interesse. Diese Definition sozialer Beziehungen geht über das in der Netzwerkliteratur vorherrschende deskriptive Beschreiben von bestehenden Verbindungen hinaus, weil sie die Frage der inhaltlichen Ausgestaltung und der Intensität der Beziehung ebenfalls beinhaltet. Niklas Luhmann greift dieses Verständnis von sozialen Beziehungen auf, wenn er die Aussage trifft, daß nicht soziale Beziehungen und soziale Rollen das letzte analytische Glied darstellen, sondern die diese sozialen Beziehungen konstituierenden Handlungen und kognitiven Auswahlprozesse (Luhmann 1971a, 1971b, 1975:5-19, 1989:291-293). Abbildung 2 veranschaulicht diese kognitiv-antizipativen Komponenten eines sozialen Netzwerks. |
Kein Hinweis auf die Quelle. Erst die dem Text nachfolgende Abbildung 6 auf der nächsten Seite wird der Quelle zugeschrieben; daher Kategorisierung als Bauernopfer. (Alternativ wäre auch eine Einordnung als Verschleierung möglich.) Da erkennbar auch das wörtliche Weber-Zitat aus der Quelle übernommen wurde, geht es in die Zeilenzählung mit ein. Fortsetzung auf der Folgeseite, siehe 105 01. |
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