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Individuen und ihre sozialen Beziehungen

von Prof. Dr. Marina Hennig

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[1.] Mhg/Fragment 077 17 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2017-02-13 22:13:54 Schumann
Fragment, Gesichtet, Mhg, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Schweizer 1996, Verschleierung

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
162.220.59.66
Gesichtet
Untersuchte Arbeit:
Seite: 77, Zeilen: 17-37
Quelle: Schweizer 1996
Seite(n): 121, 122, Zeilen: 121: 8 ff.; 122: 1 ff.
Ronald Burt greift 1992 Granovetters Argumente auf und erarbeitet eine neue Systematisierung. Seine Überlegungen setzten [sic] beim Wettbewerb von Unternehmen an, die mit Finanz- und Humankapital ausgestattet sind , Kompetenzen, welche die Unternehmensangehörigen erlangt haben, und die sich im wesentlichen in ihrem sozialen Kapital unterscheiden. Dabei umfasst das soziale Kapital vor allem die geschäftlichen Kontakte, aber auch alle übrigen sozialen Beziehungen, welche die Angehörigen der Unternehmen zur Außenwelt unterhalten und die ihnen ökonomische Vorteile bringen. Burt versucht nun herauszufinden, welche Bedingungen die Schöpfung und den Einsatz des sozialen Kapitals begünstigen. Bei seinen Überlegungen geht er davon aus, dass die „Players“ (Akteure) in ein soziales Netz eingebettet sind und dass dieses soziale Netz die eigentliche Ressource im Sinne des sozialen Kapitals darstellt (Burt 1992:13).

Das Ausmaß der sozialen Beziehungen als Ressource wird jedoch nicht allein aus den direkten (primären) Beziehungen bestimmt, sondern auch aus den indirekten (sekundären) Beziehungen, die unmittelbar von kontaktierenden Dritten ausgehen.

Die wichtigste Ressource, die den Geschäftserfolg bestimmt, ist die Information, d.h. der Zugang zur Information, die Schnelligkeit des Informationsflusses und die Vertrauenswürdigkeit (Referenz) der Information. Dafür sind große, weniger dichte sowie heterogene Netzwerke vorteilhafter als kleine, dichte und [homogene Netzwerke, in denen dieselbe Information nur multipliziert wird, da kaum neue Informationen hinzukommen (vgl. Burt 1992: 17).]


Burt, Ronald (1992) Structural Holes: The Social Structure of Competition. Cambridge.

[Seite 121]

In einer neuen theoretischen Arbeit greift R. Burt (1992) Granovetters Argumente auf und erarbeitet eine neue Systematisierung. Er entwickelt seine Überlegungen im Rahmen einer Theorie des Wettbewerbs von Unternehmen, die mit Finanzkapital und Humankapital (also Kompetenzen, die sich die Angehörigen eines Unternehmens erworben haben) ausgestattet sind und sich wesentlich im sozialen Kapital unterscheiden. Das soziale Kapital umfaßt vor allem die geschäftlichen Kontakte, aber auch alle übrigen sozialen Beziehungen, die die Angehörigen einer Firma zur Außenwelt unterhalten, und aus der sie ökonomische Vorteile gewinnen können. Burt versucht nun die Bedingungen zu ermitteln, die die Schöpfung und den Einsatz des sozialen Kapitals begünstigen, so daß ein Unternehmen, das ein gutes Produkt anbietet (wofür die finanzielle Ausstattung und das Humankapital entscheidend sind) im Wettbewerb günstig abschneidet und Kunden findet — was vom sozialen Kapital abhängt. [...] Hintergrund seiner Überlegungen ist zunächst einmal, daß die Akteure (von ihm „players“ genannt) in ein soziales Netz eingebettet sind und daß dieses Netz eine Ressource im Sinne sozialen Kapitals darstellt (Burt 1992: 13): [...] Für das Ausmaß der sozialen Beziehungen als Ressource sind nicht allein die direkten („primären“) Kontakte eines Akteurs entscheidend, sondern auch die indirekten („sekundären“) Beziehungen, die von unmittelbar kontaktierten Dritten ausgehen. [...] Die wichtigste Ressource, auf die es im Geschäftsleben ankommt, ist Information. Zugang zu Informationen (überhaupt zu wissen, welche Entscheidungen und Projekte anstehen), Schnelligkeit des In-

[Seite 122]

formationsflusses (früher davon zu erfahren als Konkurrenten) und Vertrauenswürdigkeit der Information (wie verläßlich ist die Informationsquelle?) bestimmen den Geschäftserfolg. Unter diesem Informationsaspekt sind große und dadurch automatisch weniger dichte sowie heterogene („diverse“) Netzwerke vorteilhafter als kleine, dichte und dadurch homogene Netzwerke, weil in letzteren dieselbe Information lediglich multipliziert wird, ohne daß neue Information hinzutritt, wie das in großen und heterogenen Netzwerken der Fall sein wird (Burt 1992: 17): [...]


Burt, R.S.
[...]
1992 Structural holes: The social structure of competition. Cambridge, MA: Harvard U.P.

Anmerkungen

Kein Hinweis auf die eigentliche Quelle.

Die in beiden Texten referenzierte Quelle Burt (1992) ist ein englischsprachiger Text. Es fällt auf, dass die Übersetzung ins Deutsche teilweise wörtlich gleich ist.

Starke Parallelen gibt es auch mit Barth et al (2003), siehe Fragment 077 18. Es kann zwar nicht ausgeschlossen werden, dass diese Quelle hier als Vorlage diente; da sich die Parallelen mit Schweizer aber auch auf der folgenden Seite sehr umfangreich fortsetzen, wird Schweizer als eigentliche Quelle angenommen.

Fortsetzung in Fragment 078 01.

Sichter
(162.220.59.66) Schumann



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Letzte Bearbeitung dieser Seite: durch Benutzer:Schumann, Zeitstempel: 20161204152958