von Prof. Dr. Marina Hennig
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[1.] Mhg/Fragment 063 06 - Diskussion Zuletzt bearbeitet: 2017-04-15 19:30:11 Schumann | BauernOpfer, Fragment, Gesichtet, Mhg, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Scott 1991 |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 63, Zeilen: 6-10 |
Quelle: Scott 1991 Seite(n): 29, Zeilen: 2 ff. |
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Barnes behauptet, dass „the whole of social life“ gesehen werden kann als „a set of points some of which are joined by lines“ und ein „total network of relations“ formt. (Barnes 1954: 43). „The informal sphere of interpersonal relations was to be seen as one part, a partial network, of this totale [sic] network“ (Barnes 1954: 43).
Barnes, John. [sic] A. (1954) Class an [sic] Committee in a Norwegian Island Parish. In: Human Relations, Nr. 7, 39-59 [sic]. |
Barnes claimed that ‘the whole of social life’ could be seen as ‘a set of points some of which are joined by lines’ to form a ‘total network’ of relations. The informal sphere of interpersonal relations was to be seen as one part, a ‘partial network’, of this total network (Barnes, 1954: 43).
Barnes, J.A. (1954) ‘Class and Committee in a Norwegian Island Parish’, Human Relations, 7. |
Scott (1991) wird unmittelbar zuvor in einem eingerückten separaten Absatz wörtlich mit Bezug auf Barnes (1954) zitiert; andere als vorliegende Zitate aus der letzteren Publikation finden sich in der untersuchten Arbeit nicht. Ein Abgleich dieser Zitate mit Barnes’ Aufsatz ergibt, dass Deren Seitenangabe bzgl. Barnes (1954) ist ebenfalls nicht ganz zutreffend, da der Aufsatz nur S. 39-58 umfasst. |
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[2.] Mhg/Fragment 063 17 - Diskussion Zuletzt bearbeitet: 2017-02-06 14:47:47 Schumann | BauernOpfer, Fragment, Gesichtet, Jansen 1999, Mhg, SMWFragment, Schutzlevel sysop |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 63, Zeilen: 17-19, 28-32, 36-37 |
Quelle: Jansen 1999 Seite(n): 37, Zeilen: 26 ff. |
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Dazu befragte sie erstmals Ehepartner nach ihren persönlichen Beziehungen und schuf damit die ego-zentrierte Netzwerkanalyse (vgl. Wellman 1993:432).
[...] John Barnes und Clyde Mitchell formulierten Ende der 60er Jahre den Netzwerkbegriff noch weiter aus und entwickelten unter Rekurs auf die Graphentheorie ein Instrument zur Beschreibung von Netzwerkstrukturen. Barnes, Bott und Mitchell ging es im Wesentlichen um die Möglichkeit einer Erfassung der sogenannten „personal order“ (Mitchell 1969: 10).
Indirekte Beziehungen und Gesamtstrukturen spielten bei ihnen noch keine Rolle (vgl. Jansen 1999: 37). |
Hierzu befragte sie die Ehepartner nach ihren persönlichen, deshalb ego-zentrierten, Netzwerken. Wellman (1993: 432) würdigt sie als deren Erfinderin:
[...] Barnes (1972) und J. Clyde Mitchell (1969) formulierten in Arbeiten Ende der 60er und zu Beginn der 70er Jahre den Netzwerkbegriff weiter aus und entwickelten unter Nutzung der Graphentheorie ein Instrumentarium zur Beschreibung von Netzwerkstrukturen (vgl. Kapitel 4.2 und 5.1). [...] [...] Barnes, Bett und Mitchell ging es vor allem um die Erfassung der sogenannten „personal order“, der persönlichen, durch direkte Kontakte geprägten Lebenswelt von Individuen. Indirekte Beziehungen und Gesamtstrukturen fanden wenig Interesse. |
Die eigentliche Quelle wird ganz am Ende genannt, doch zeigt der Vergleich, dass auch mehrere Sätze davor ebenfalls daraus stammen. In der Auslassung befindet sich Fragment 063 19, dessen Inhalt aus Schenk (1984) übernommen wurde. |
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[3.] Mhg/Fragment 063 19 - Diskussion Zuletzt bearbeitet: 2017-02-05 17:08:01 Schumann | BauernOpfer, Fragment, Gesichtet, Mhg, SMWFragment, Schenk 1984, Schutzlevel sysop |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 63, Zeilen: 19-26 |
Quelle: Schenk 1984 Seite(n): 6, 7, Zeilen: 6: letzte vier Zeilen; 7: 1 ff. |
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Innerhalb der Sozialanthropologie wurde das Netzwerkkonzept bei weiteren Fallstudien benutzt. Oft wurde sich nur auf „Subsets“ von Relationen in einer gegebenen Population bezogen, die an einer Person, einem Ego, verankert war. Gerade diese „egozentrierten Netzwerke“ sind es, die Randbedingungen und Ressourcen für individuelles politisches und soziales Handeln setzen. Die Netzwerke fokussieren aber nicht das Individuum in der Interaktion, sondern folgen der Interaktion, wie sie sich durch den gesamten sozialen Kontext zieht. Damit überschreitet das Konzept die „dyadische Interaktion“ (Schenk 1984:7). | Außer den Arbeiten von BARNES und BOTT wurde das Netzwerkkonzept innerhalb der Sozialanthropologie in weiteren Fallstudien verwendet, die sich vor allem durch besondere Anschaulichkeit auszeichnen, dafür aber - was von Netzwerkana-
[Seite 7] lytikern anderer Disziplinen bisweilen als einigermaßen verwirrend empfunden wird - meist eine "egozentrische Verzerrung" aufweisen, indem sie sich nur auf Subsets von Relationen in einer gegebenen Population beziehen, die an einer einzelnen Person (Ego) verankert werden. Da diese "ego-zentrierten Netzwerke" jedoch Randbedingungen und Ressourcen für individuelles politisches und soziales Handeln setzen, sind sie für Anthropologen von theoretisch besonderem Interesse.19) Im übrigen fokussieren diese Netze nicht das Individuum in Interaktion, sondern folgen der Interaktion, wie sie sich durch den ganzen sozialen Kontext zieht: [...] Das Konzept des sozialen Netzwerkes Ubergreift damit die "dyadische Interaktion", wie sie z.B. von THIBAUT und KELLEY im Rahmen der Austauschtheorie vorgestellt wird21), [...] 19) Eine vorschnelle Kritik an egozentrierten Netzwerkanalysen sei unangebracht, da mehrere substantive Resultate erzielt worden seien. Vgl. POSTER, B.L.: 1978/79, S. 250. 21) Vgl. THIBAUT, J.W., H.H. KELLEY: The Social Psychology of Groups. New York usw. 1959. Auf die Austauschtheorien, auch von HOMANS, BLAU etc., werden wir später noch eingehen (Kapitel II. 2.1.). |
Der Quellennachweis scheint sich auf ein wörtliches Zitat von zwei Wörtern („dyadische Interaktion“) zu beziehen, erfasst aber tatsächlich den ganzen Absatz. Die Quellenangabe im letzten Satz steht dabei vor dem Punkt, signalisiert damit also, sich nur auf diesen letzten Satz, nicht aber auf den gesamten Absatz zu beziehen. Interessanterweise wird die "dyadische Interaktion" von der Verf.in Schenk zugeschrieben, während Schenk sie Thibaut und Kelley zuschreibt. |
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