von Prof. Dr. Marina Hennig
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[1.] Mhg/Fragment 043 01 - Diskussion Zuletzt bearbeitet: 2017-04-12 21:14:10 Schumann | Fragment, Gesichtet, Mhg, Preglau 2001, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Verschleierung |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 43, Zeilen: 1-2 |
Quelle: Preglau 2001 Seite(n): 257, Zeilen: 9 ff. |
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[Wissenschaft, Recht, Moral und Kunst ü-]berwinden die ihnen durch die theologischen und metaphysischen Denkmuster auferlegten Denk-, Handlungs- und Darstellungsverbote und werden autonom. | [Unter „Rationalisierung der Lebenswelt“ versteht Habermas in Anschluß an M. Weber zunächst den kulturellen Prozeß der „Entzauberung der Welt“. Dieser umfaßt die kognitiv-instrumentelle ebenso wie die moralisch-praktische und ästhetisch-praktische Dimension:] Wissenschaft, Recht und Moral sowie Kunst überwinden die ihnen von den theologischen oder metaphysischen Weltbildern auferlegten Denk-, Handlungs- und Darstellungsverbote und werden autonom. |
Kein Hinweis auf die Quelle, die in der untersuchten Arbeit nirgends genannt wird. Der Begriff „Entzauberung der Welt“, der auf der Vorseite in Fragment 042 23 – das der Quelle Kneer (1996) zugeschrieben wird und der dort auf S. 139 so nicht vorkommt – verwandt wird, könnte aus Preglau (2001) entlehnt worden sein. |
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[2.] Mhg/Fragment 043 03 - Diskussion Zuletzt bearbeitet: 2017-04-11 14:42:31 Schumann | Fragment, Gesichtet, Mhg, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Treibel 2000, Verschleierung |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 43, Zeilen: 3-14 |
Quelle: Treibel 2000 Seite(n): 169, 172, Zeilen: 169: 1 ff.; 172: 18 ff., 28 ff. |
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Zwar entkoppeln sich System und Lebenswelt, aber die Macht der Systeme ist immer noch so groß, dass die Bereiche der Lebenswelt davon beeinträchtigt werden. Auch das Privatleben wird immer mehr von rationalistischen marktkonformen Erwägungen und Kalkülen bestimmt. Dadurch wird das Alltagsbewusstsein fragmentiert und es findet eine kulturelle Verarmung statt. Im Laufe der Entwicklung schlagen einseitige Rationalisierungen der Alltagskommunikation auf die Lebenswelt zurück und zweckrationale Handlungsorientierungen verselbständigen sich. Die kommunikativen, verständigungsorientierten Potentiale der Lebenswelt drängen immer mehr in den Hintergrund, so dass die kommunikative Kompetenz der Individuen verkümmert und eine „pathologische Verformung von kommunikativen Infrastrukturen der Lebenswelt“ bzw. Verdinglichung (Habermas, 1981 II:549) stattfindet.
Habermas, Jürgen (1981) Theorie kommunikativen [sic] Handelns. Bd.2. Zur Kritik der funktionalistsichen [sic] Vernunft. Frankfurt/Main. |
[Seite 169]
Zwar entkoppeln sich System und Lebenswelt, aber die Macht der Systeme ist immer noch so groß‚ daß die Bereiche der Lebenswelt davon beeinträchtigt werden. Auch das Privatleben wird immer mehr von rationalistischen, marktkonformen Erwägungen und Kalkülen bestimmt. Das Alltagsbewußtsein wird fragmentiert, eine kulturelle Verarmung findet statt – eine Diagnose, die in ähnlicher Form auch schon Theodor W. Adorno und vor allem Herbert Marcuse abgegeben hatten (siehe Bd. 2, Lektion XII.5). [Seite 172] Im weiteren Modernisierungs- und Kapitalisierungsprozeß schlagen einseitige Rationalisierungen der Alltagskommunikation auf die bis dahin ‚positiv rationalisierte‘ Lebenswelt zurück: zweckrationale Handlungsorientierungen verselbständigen sich. [...] Die kommunikativen, verständigungsorientierten Potentiale der Lebenswelt werden immer mehr zurückgedrängt; die kommunikative Kompetenz der Individuen verkümmert, es findet eine Verdinglichung statt. Unter Verdinglichung versteht Habermas die „pathologische Verformung von kommunikativen Infrastrukturen der Lebenswelt“ (Habermas, 1981b: 549); sie ist eine Folge einseitiger Rationalisierung. Jürgen Habermas: [...] |
Kein Hinweis auf die Quelle, die in der Arbeit nirgends erwähnt wird. Der erste Fehler im Obertitel – Habermas’ Werk heißt bekanntlich Theorie des kommunikativen Handelns – wird von der Verf.in anscheinend aus Treibel (2000) in ihr Literaturverzeichnis übernommen. |
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[3.] Mhg/Fragment 043 27 - Diskussion Zuletzt bearbeitet: 2017-04-02 13:09:45 Schumann | BauernOpfer, Fragment, Gesichtet, Horster 1999, Mhg, SMWFragment, Schutzlevel sysop |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 43, Zeilen: 27-36 |
Quelle: Horster 1999 Seite(n): 82, (84), Zeilen: 82: 11 ff.; (84: 15 ff.) |
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[ [...] (vgl. Horster 1999: 83ff).] Steuerungsmedien sind im Luhmannschen Sinne autopoietische Systeme. Habermas versucht so die Systemtheorie in seine Gesellschaftstheorie, die vom kommunikativen Handeln ausgeht, zu integrieren. Er kommt zu dem Ergebnis, dass die Gesellschaft mit steigender Komplexität - in einem historisch nachvollziehbaren Entkopplungsprozess - Systeme zur eigenen Entlastung aus sich entlässt, die sich dann verselbständigen und in die Lebenswelt zurückwirken. Er bezeichnet diesen Prozess als „Kolonialisierung der Lebenswelt“, in dessen Ergebnis sich eine neu durchsetzende „Gewaltenteilung zwischen Markt, administrativer Macht und öffentlicher Kommunikation“ (Habermas 1990: 165) formiert. [Verdinglichung und kulturelle Verarmung, die Fragmentierung traditionaler Wissensbestände und Lebenswelten sind nach Habermas die Indikatoren einer Kolonialisierung der Lebenswelt (vgl. Horster 1999: 84ff).]
Habermas, Jürgen (1990) Die nachholende Revolution. Frankfurt/Main. Horster, Detlef (1999) Jürgen Habermas. Zur [sic] Einführung. Hamburg. |
[Seite 82]
Sie [die Steuerungsmedien] regulieren sich ganz im Luhmannschen Sinne selbst. Habermas will auf diese Weise die Systemtheorie in seine vom kommunikativen Handeln ausgehende Gesellschaftstheorie integrieren und sieht als Ergebnis eine Gesellschaft, die bei steigender Komplexität in einem historisch zu verfolgenden Entkoppelungsprozeß zu ihrer eigenen Entlastung Systeme aus sich entläßt, die sich verselbständigen und – wie in der anschließenden Schlußbetrachtung gezeigt wird – in die Lebenswelt zurückwirken. Das nennt er, wie schon gesagt, »Kolonialisierung der Lebenswelt«. Zur Konsequenz hat diese Formation eine real sich durchsetzende neue »Gewaltenteilung zwischen Markt, administrativer Macht und öffentlicher Kommunikation« (DNR 165). [ [Seite 84] Dieses zweite Phänomen, die kulturelle Verarmung, tritt neben das schon erwähnte, die Verdinglichung, die durch das Eindringen von administrativer und ökonomischer Rationalität in immer mehr Handlungsbereiche erzeugt wird.] DNR Die nachholende Revolution, Frankfurt/M. 1990. |
Vor Beginn des Fragments ist zwar die Quelle genannt, doch ist nicht erkennbar, dass sich die Übernahme auch danach fortsetzt, wobei auch ein Habermas-Zitat mitübernommen wird. Habermas (1990) wird – abgesehen vom Literaturverzeichnis – in der vorliegenden Arbeit lediglich an dieser Stelle erwähnt. Der direkt über dem Fragment befindliche, hier undokumentiert bleibende Text folgt ab Beginn des Absatzes zwar inhaltlich völlig und teilweise wörtlich der Quelle, auf die lediglich zum Vergleich (und mit falscher Seitenangabe "83ff" statt korrekt "81 f.") verwiesen wird, so dass es nichts zu vergleichen gibt, geht aber konservativerweise nicht mit in die Zeilenzählung ein – ebensowenig wie der letzte Satz. |
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[4.] Mhg/Fragment 043 39 - Diskussion Zuletzt bearbeitet: 2016-12-08 13:47:42 Schumann | Dederichs 1999, Fragment, Gesichtet, Mhg, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Verschleierung |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 43, Zeilen: 39-40 |
Quelle: Dederichs 1999 Seite(n): 35, Zeilen: 12 ff. |
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Mit dem dualen Konzept der Integrationsdimensionen bei Habermas, [sic] ist auch eine indirekte Kritik an Parsons verbunden. Da Parsons die Handlungssys-[teme als entscheidende kulturelle Träger ansieht, ist er gezwungen, beim Umbau seiner Handlungstheorie zur Systemtheorie die Integrationsleistungen zu funktionalisieren, denn die Gemeinschaft ist immer noch das integrative Subsystem.] | Eine duale Konzeption der Integrationsdimensionen, wie Habermas sie vorbringt, enthält indirekt eine Kritik an Parsons. Dieser ist beim Umbau seiner Handlungstheorie zu einer Systemtheorie (vgl. Staubmann 1995 a/b), die Handlungssysteme als die maßgeblichen kulturellen Träger begreift, vor das Problem gestellt, die Integrationsleistungen zu funktionalisieren. Die Gemeinschaft wird nämlich nach wie vor als das integrative Subsystem angesehen. |
Kein Hinweis auf die Quelle. Fortsetzung auf der folgenden Seite. |
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