von Prof. Dr. Marina Hennig
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[1.] Mhg/Fragment 024 05 - Diskussion Zuletzt bearbeitet: 2016-12-17 17:16:44 Schumann | Dederichs 1999, Fragment, Gesichtet, Mhg, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Verschleierung |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 24, Zeilen: 5-8, 10-11 |
Quelle: Dederichs 1999 Seite(n): 26, Zeilen: 27 ff. |
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Mit dem Begriff der Gesellschaft konstruiert Tönnies ein Kollektiv auf der Basis der Dimensionen Handel, Tausch und Konventionen, die einer gewissen ökonomischen Arbeitsteilung entsprechen und durch die soziale Ungleichheiten erzeugt werden. Während Tönnies bei der Gemeinschaft noch von einem „ursprünglichen (einfachen, familienhaften) Kommunismus“ (Tönnies [ 1887] 1991: 219) spricht, ist die Gesellschaft egoistisch, da die Individuen nur noch für sich arbeiten und damit die Arbeit ihren naturgemäß gemeinschaftlichen Charakter verliert (siehe Tönnies [1887] 1991: 137ff). | Die Gesellschaft ist ein konstruiertes Kollektiv, das durch die Dimensionen Tausch, Sozietät (=Konvention) und Handel konstituiert wird und eine ökonomisch bestimmte Arbeitsteilung sowie dementsprechende Ungleichheiten erzeugt. Während die Gemeinschaft urkommunistisch war6, ist die Gesellschaft egoistisch, in der die Mitglieder vor allem für sich arbeiten.
6 [...] |
Der dritte Satz wird konkretisierend um ein kurzes wörtliches Tönnies-Zitat sowie am Ende um eine weitere Tönnies-Referenz ergänzt (und geht daher nur teilweise in die Zeilenzählung ein), ein Hinweis auf die als Schreibvorlage dienende "Leitquelle" fehlt freilich. |
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[2.] Mhg/Fragment 024 18 - Diskussion Zuletzt bearbeitet: 2016-12-17 17:19:33 Schumann | Fragment, Gesichtet, Hansen 2002, Mhg, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Verschleierung |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 24, Zeilen: 18-37 |
Quelle: Hansen 2002 Seite(n): online, Zeilen: - |
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Freie Entscheidungen und freie Handlungen sind nach Tönnies jedoch immer rational nachvollziehbar. Sie entspringen der Notwendigkeit menschlichen Handelns. Menschliches Handeln unterliegt nicht nur Naturgesetzen, sondern auch Gesetzen, die menschlich verursacht sind. Sie schaffen somit in der Gesellschaft soziale Tatsachen und sind daher wie die Naturgesetze messbar. Jedoch ist alles, was nicht in die bejahenden positiven Beziehungen der Menschen eingeht, z. B. die destruktiven oder irrationalen Verhaltensweisen, auch nicht messbar. Als etwas Negatives können sie lediglich in der Abweichung vom Normalen festgestellt werden.
Tönnies vertritt damit einen sozialpsychologischen Voluntarismus. Es gibt einen Willen, [sic] im Denken und ein Denken, das einen Willen enthält. Das mit dem Willen verbundene Denken liefert die Impulse zur Vergesellschaftung der Individuen. Es entspringt innerlich und nicht äußerlich gesteuerten Ursachen. Mit dem Denken gestaltete sich in zunehmender Weise das Handeln der Menschen. Für Tönnies ist das Denken oder auch die Vernunft ein dynamisches Element. Es begünstigt die geistige Entwicklung des einzelnen Menschen, aber auch jede Kulturentwicklung. Mit dem Denken verliert der Mensch die Unschuld des Paradieses. Einen Weg zurück gibt es nicht, da die Einheit von Emotion und Überlegung aufgegeben wird. Durch die Macht des Denkens über das Handeln vollendet sich die Entfremdung des Menschen von sich selbst. |
Der Faktor des Denkens, der Vernunft also, gestaltet als dynamisches Element in zunehmender Weise das Handeln der Menschen. Es fördert sowohl die geistige Entwicklung des einzelnen Menschen wie auch jede Kulturentwicklung. Mit dem Denken verliert der Mensch die paradiesische Unschuld. Es gibt keinen Weg zurück, die Einheit von Emotion und Überlegung wird aufgegeben. Die Macht des Denkens über das Handeln vollendet sich in der Entfremdung des Menschen von sich selbst. [...]
[...] Freie Entscheidungen und freie Handlungen lassen sich Tönnies zufolge jedoch immer rational nachvollziehen. Sie entspringen der Notwendigkeit menschlichen Handelns, wenn diese sich auch letzten Ursachen und oft jeder Erklärung entziehen. Menschliches Handeln unterliegt nicht nur Naturgesetzen, sondern auch Gesetzen, die menschlich verursacht sind. Sie schaffen in der Gesellschaft somit soziale Tatsachen und sind daher wie die Naturgesetze meßbar. Nicht meßbar ist lediglich alles, was nicht in die bejahenden positiven Beziehungen der Menschen eingeht z. B. die destruktiven oder irrationalen Verhaltensweisen. Als Negatives können sie lediglich in der Abweichung vom Normalen festgestellt werden. Tönnies vertritt somit einen sozialpsychologischen Voluntarismus, den zwei anderen Denkern aus dem nordfriesischen Raum mit ihm teilen: Friedrich Paulsen und Julius Bahnsen. Es gibt ein Wille [sic], in dem Denken [sic] und ein Denken, in dem Wille enthalten ist. Das mit dem Willen verbundene Denken gibt die Anstöße zur Vergesellschaftung der Menschen bis hin zur Staatsgründung. |
Kein Hinweis auf die Quelle, die nirgends in der Arbeit erwähnt ist. |
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