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Individuen und ihre sozialen Beziehungen

von Prof. Dr. Marina Hennig

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[1.] Mhg/Fragment 015 11 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2016-12-05 10:42:54 Schumann
Dederichs 1999, Fragment, Gesichtet, Mhg, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Verschleierung

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Schumann
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 15, Zeilen: 11-29
Quelle: Dederichs 1999
Seite(n): 13, Zeilen: 13 ff.
Mit der Individualisierung verbunden ist die Vorstellung, dass die solidarischen Vermittlungsleistungen der Gesellschaftsmitglieder brüchiger werden, dass Eigenvorteil und Rationalität in modernen Lebensformen im Vordergrund stehen. Parallel dazu werden aber traditionelle, gemeinschaftliche Lebensformen mehr denn je gewünscht und es kommt zu einer "Renaissance der Gemeinschaft" (Rehberg 1993).

Dies ist der Widerspruch des Lebens in der Moderne: Auf der einen Seite gibt es eine zunehmende Tendenz der Selbstverwirklichung und des Egoismus und auf der anderen Seite wünschen sich die Menschen Nähe und emotionale Verbundenheit. Die sozialen Beziehungen müssen diese Kluft überbrücken. Starke und enge Beziehungen schaffen in der individualisierten Gesellschaft solidarische Oasen, wie sie z.B. in Freundschaften zum Tragen kommen. Im Berufsleben sind die sozialen Beziehungen immer stärker mit der Berufsbiographie verbunden [sic] vor allem spielen die Kontakte beim Zugang zu neuen Arbeitsstellen oder bei Entscheidungen zur zukünftigen beruflichen Entwicklung eine große Rolle. Vor allem in Zeiten wirtschaftlicher Stagnation erlangt der informelle Arbeitsmarkt eine immer größere Bedeutung, d.h., dass Kontakte und schwache Beziehungen für den beruflichen Ein- und Aufstieg immer wichtiger werden (vgl. Granovetter 1982).

Die Vermittlungsleistungen von Gesellschaftsmitgliedern, die im Gewand solidarischer Beziehungen auftreten, werden als brüchig empfunden, wofür Individualisierungstendenzen verantwortlich gemacht werden: Moderne Lebensformen - so scheint es - sind verstärkt durch Eigennutz und Rationalität gekennzeichnet. Die Ideale der Leistungsgesellschaft kommen zunehmend in Verruf und werden als krisenfördernd entlarvt. Parallel findet eine „Renaissance der Gemeinschaft“ statt (Rehberg 1993), scheinbar traditionelle Lebensformen sind wieder gewünscht (vgl. Stern 11/95: „Das Ende der wilden Jahre“; Focus 52/1994: „Sehnsucht nach Gefühl“; Focus 12/97: „Sehnsucht nach Werten“).

Dies scheint die Paradoxie des modernen Menschen zu sein: Einer zunehmenden Selbstverwirklichungssucht und narzißtischen Selbstthematisierung steht der Wunsch nach Nähe und Emotionalität gegenüber. Zwischenmenschliche Kontakte haben demzufolge einen Spagat zwischen wahrer Beziehung und der Ware Beziehung auszuhalten, wodurch sie anspruchsvoll und voraussetzungsreich sind wie nie zuvor. Enge Beziehungen, wie z.B. die Freundschaft, bilden in der individualisierten Gesellschaft kleine Inseln möglicher Solidarität, die Identität bis zur „Tyrannei der Intimität“ (Sennett 1986) vermitteln. [...]

Über diesen privaten Rahmen hinaus sind soziale Beziehungen immer häufiger mit beruflichen Biographien verflochten, besonders durch Kontakte, die Berufsentscheidungen anregen oder Stellenzugänge erst ermöglichen. Gerade der informelle Arbeitsmarkt wird in Zeiten wirtschaftlicher Stagnation bedeutender, d.h. Kontakte und die »richtigen« Beziehungen werden für Aufstiege immer notwendiger.

Anmerkungen

Kein Hinweis auf die eigentliche Quelle.

Trotz eines hohen Umformulierungsaufwands (insbesonders mittels Wortersetzungen und Textumstellungen) bleiben die inhaltlichen wie textstrukturellen Parallelen erkennbar.

Rehberg (1993) wird hier das einzige Mal in der Arbeit genannt.

Die Quelle wird in der Arbeit einmal referenziert (S. 198).

Der erste Satz des letzten Absatzes wird in einem Beitrag der Verfasserin (Soziale Beziehungen. Die Entwicklung sozialer Netzwerke und die Bedeutung von Gemeinschaft in Deutschland, S. 37 ff.) in dem 2016 von der Bertelsmann-Stiftung herausgegeben Sammelband Der Kitt der Gesellschaft: Perspektiven auf den sozialen Zusammenhalt in Deutschland wiederverwertet (siehe [1]).

Sichter
(Schumann), SleepyHollow02


[2.] Mhg/Fragment 015 29 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2017-04-21 20:32:44 Stratumlucidum
Fragment, Gesichtet, Hagenberg et al 2003, KomplettPlagiat, Mhg, SMWFragment, Schutzlevel sysop

Typus
KomplettPlagiat
Bearbeiter
SleepyHollow02
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 15, Zeilen: 29-40
Quelle: Hagenberg et al 2003
Seite(n): 4, Zeilen: 8 ff.
Angesichts offensichtlicher Überfüllung des Arbeitsmarktes bei gleichzeitigen Diskussionen um die Kompetenz der staatlichen Arbeitsplatzvermittlung sehen immer weniger Menschen in den formellen Strategien der Arbeitsplatzsuche, vor allem in der herkömmlichen Bewerbung auf Anzeigen, die beste Möglichkeit, sich über den Arbeitsmarkt zu informieren und eine neue Stelle zu finden. Vielmehr scheint es vor allem ein verstärktes informelles Engagement zu sein, welches die Chancen erhöht, ein neues Beschäftigungsverhältnis zu finden.

Die stärker eigenverantwortliche Haltung des oder der Einzelnen entspricht zudem sowohl der Idee vom „flexiblen Menschen“ (Richard Sennett 1988) als auch den Vorstellungen der Politik über zukünftige Formen des Wohlfahrtsstaates. Der „aktivierende Sozialstaat“ will seine Bürger zu größerer Selbstständig-[keit ermuntern und erreichen, dass sie nicht länger vom Sozialstaat bevormundet werden müssen.]

Angesichts offensichtlicher Überfüllung des Arbeitsmarktes bei gleichzeitigen Diskussionen um die Kompetenz der staatlichen Arbeitsplatzvermittlung sehen weniger Menschen in den formellen Strategien der Arbeitsplatzsuche, vor allem in der herkömmlichen Bewerbung auf Anzeigen, die beste Möglichkeit, sich über den Arbeitsmarkt zu informieren und eine neue Stelle zu finden. Vielmehr scheint es vor allem ein verstärktes informelles Engagement zu sein, welches Chancen auf ein neues Beschäftigungsverhältnis verspricht.

Die stärker eigenverantwortliche Haltung des oder der Einzelnen entspricht zudem sowohl der Idee vom flexiblen Menschen (Richard Sennett) als auch den Vorstellungen der Politik über zukünftige Formen des Wohlfahrtsstaates. Der aktivierende Sozialstaat will seine Bürger zu größerer Selbstständigkeit ermuntern und erreichen, dass sie nicht länger vom Sozialstaat bevormundet werden müssen.

Anmerkungen

Die Quelle ist eine in der gesamten Arbeit nirgends erwähnte Seminararbeit, die im Seminar der damaligen Habilitandin Hennig im Sommersemester 2003 vorgelegt wurde und in der Vergangenheit über deren Homepage zugänglich war.

Sichter
(SleepyHollow02) Schumann



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