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Typus
Verschleierung
Bearbeiter
103.7.43.173
Gesichtet
Untersuchte Arbeit:
Seite: 48, Zeilen: 20-33
Quelle: Steinkamp 1991
Seite(n): 256, Zeilen: li. Sp. 44 ff., re. Sp. 1 ff.
Durch das starre Festhalten der schichtspezifischen Sozialisationsforschung an den alten vertikalen Dimensionen sozialer Ungleichheit werden die durch sozialstrukturelle Wandlungsprozesse entstehenden „neuen“ Ungleichheiten (Hradil 1987, S.47) weitestgehend vernachlässigt. Die Konzentration auf Ungleichheiten, die auf Leistungsqualifikationen zurückzuführen sind, wie Bildung, Beruf und Einkommen, führen dazu, daß jene Bevölkerungsgruppen, die Versorgungsansprüche aus öffentlichen Leistungen (z.B. aus dem Sozialversicherungssystem) beziehen, aus der Analyse sozialer Ungleichheit ausgeklammert werden. Sozialstaatliche Leistungen, so im Bereich der Bildung, der im Wohnumfeld bezogenen Infrastruktur und der Sozialpolitik [sic] relativieren jedoch die Bedeutung der ökonomischen Stellung immer mehr. (vgl. Hradil 1987). Soziale Beziehungen, Bevorzugungen und Benachteiligungen, die mit Merkmalen wie Geschlecht, Alter, Generation, Region [sic] und Rasse zusammenhängen und „weitgehend soziokulturell bedingte Erscheinungen“ (Hradil 1987, S.88) sind, werden mit dem Schichtenkonzept nicht erfaßt.

[Literaturverzeichnis S. 182]

Hradil, S. (1987),Sozialstrukturanalyse in einer fortgeschrittenen Gesellschaft. Von Klassen und Schichten zu Lagen und Milieus., Opladen,

b) Die in der Theoriediskussion sozialer Ungleichheit zu beachtende Stagnation, ihr unflexibles Beharren auf dem schon von Max Weber entwickelten Konzept [sic] hat wohl auch die Entwicklung eines zeitgemäßen, realitätsangemessenen Modells sozialer Schichtung in der Sozialisationsforschung blockiert. Das ihr zugrundeliegende Schichtenmodell vernachlässigt durch seine Fixierung auf traditionelle vertikale Dimensionen sozialer Ungleichheit „neue“ Ungleichheiten, die durch sozialstrukturelle Wandlungsprozesse und/oder durch die Verlagerung des Problembewußtseins zunehmend an Bedeutung gewinnen (Beck 1983, 1986; Kreckel 1983, 1987; Hradil 1983, 1987; Steinkamp 1983, 1986; Geißler 1987).

Mit der Konzentration auf „alte“ Ungleichheiten und deren Reduktion auf die „meritokratische Triade von Bildung, Beruf und Einkommen“ (Kreckel 1987, 102) werden alle die Ungleichheiten ausgeklammert, die nicht auf Leistungsqualifikationen zurückzuführen sind. [...] Im Hinblick auf den materiellen Aspekt von Ungleichheitslagen müssen Bevölkerungsgruppen Berücksichtigung finden, die sich durch unterschiedliche Versorgungsansprüche gegenüber dem Sozialversicherungssystem und durch Versorgungschancen über öffentliche Güter bestimmen lassen. [...] Sozialstaatliche Leistungen z.B. im Bereich Bildung, Wohnumfeld und der Sozialpolitik relativieren die Relevanz der ökonomischen Position immer mehr (Beck 1983, 38; Hradil 1989, 47). Insgesamt handelt es sich bei den „neuen“ sozialen Ungleichheiten weitgehend um politisch-administrativ ausgehandelte und sozio-kulturell geprägte Ungleichheiten (Hradil 1987, 118), die die Lebenslage von immer mehr Menschen in zunehmenden Maße beeinflussen. Neben den erwähnten Ungleichheiten der Wohlfahrtsteilhabe und der sozialen Absicherung handelt es sich hier um Ungleichheiten der Infrastrukturversorgung, der Integration in soziale Netzwerke, der Freizeitbedingungen‚ aber auch um die mit askriptiven Merkmalen wie Geschlecht, Alter, Generation, Region [sic], ethnische Zugehörigkeit etc. zusammenhängenden Bevorzugungen und Benachteiligungen, die oft „quer“ zu den durch das Erwerbsleben erzeugten liegen.


[Literaturverzeichnis S. 661]

Hradil, S. (1987). Sozialstrukturanalyse in einer fortgeschrittenen Gesellschaft. Opladen: Leske & Budrich.

Hradil, S. (1989). Sozialisationsmilieus. Neue theoretische Konzepte und empirische Vorgehensweisen jenseits sozialstruktureller und sozialökologischer Sozialisationsforschung. Referat auf der Frühjahrstagung der DGS-Sektion „Familien und Jugendsoziologie“ am 14./15.04.1989 in Bamberg.

Anmerkungen

Die Quelle, die der Verf.in als Vorlage dient, wird nicht genannt.

Zwei Hradil-Zitate schlägt sie zwar selbstständig in seiner 1987 erschienenen Monografie nach, dennoch überwiegt hier der Anteil des unter einigem Umformulierungsaufwand übernommenen Gedankenguts deutlich.
Den spezifischen Verweis Steinkamps (1991) u.a. auf ein Referat von Hradil (1989) ersetzt sie durch einen unspezifischen Verweis auf Hradil (1987).

Der letzte Satz weicht inhaltlich zwar von der Vorlage ab, wird aber wegen der signifikanten wörtlichen Übereinstimmungen trotzdem als Plagiat gewertet. Bei dem dort von der Verf.in aus der Quelle kopierten Begriff "Region" dürfte es sich in diesem Zusammenhang um eine Fehlschreibung von Religion handeln.

Sichter
(103.7.43.173) Schumann