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Typus
BauernOpfer
Bearbeiter
Schumann
Gesichtet
Untersuchte Arbeit:
Seite: 43, Zeilen: 6-15
Quelle: Bertram 1981
Seite(n): 10, 11, Zeilen: 10: 14 ff., 32 ff., 37 ff.; 11: 6 ff.
Der Focus in der Beantwortung der Frage nach der Reproduktion sozialer Ungleichheit wird in der schichtspezifischen Sozialisationsforschung auf die Stellung des Einzelnen in der Erwerbsstruktur gerichtet. So werden sozialstrukturelle Einflüsse auf das Erziehungshandeln der Eltern nur im Zusammenhang mit beruflichen Erfahrungen angenommen. Es entsteht der Eindruck, daß Eltern und Kinder durch die Umwelt geprägt werden und sie dieser mehr oder weniger passiv gegenüberstehen. In der Konsequenz bedeutet dies, daß zwar der Beruf die Eltern prägt, sie aber nicht ihre berufliche Situation beeinflussen. Die These, daß die in der Familie entwickelten Verhaltensweisen dazu führen, daß die Kinder die gleichen Berufspositionen wie ihre Eltern erreichen, setzt eine relative Stabilität in den beruflichen Anforderungen voraus. • [...] Die Konzentration der Sozialisationsforschung auf die Auswirkungen der Schichtzugehörigkeit auf den Sozialisationsprozeß leitet sich aus Thesen über die Sozialstruktur moderner Industriegesellschaften ab. Danach entscheiden nicht mehr Besitz oder Stand über die ungleiche Verteilung gesellschaftlich knapper Güter, sondern vor allem die Stellung des Einzelnen in der Erwerbsstruktur. [...]

• Die Dominanz, die der Erwerbsstruktur als Basis des gesamtgesellschaftlichen Systems sozialer Ungleichheit zugemessen wird, kommt auf der kommunikativen (Gruppen-) Ebene auch darin zum Ausdruck, daß sozialstrukturelle Einflüsse auf das erzieherische Handeln der Eltern und auf die Eltern-Kind-Interaktion nur in Zusammenhang mit den beruflichen Erfahrungen vermutet werden.

• Die Vorstellung von der Einflußrichtung von der Sozialstruktur auf die Interaktionsbeziehungen und das individuelle Handeln legt die Annahme nahe, daß die Umwelt Eltern und Kinder prägt und diese den Umwelteffekten mehr oder weniger passiv ausgesetzt sind. Nicht die Eltern als Handelnde beeinflussen die berufliche Situation, sondern der Beruf prägt die Eltern. [...]

[Seite 11]

• Die These, daß vor allem die im Elternhaus entwickelten Verhaltenszüge späteres berufliches Verhalten so beeinflussen, daß die Kinder ähnliche Berufspositionen wie die Eltern erreichen, impliziert die Vorstellung relativ stabiler Anforderungen an berufliches Handeln.

Anmerkungen

Die Quelle wird im nächsten Absatz (für ein wörtliches Zitat) genannt.

Der Inhalt des Fragments ist zwar erheblich umformuliert, aber strukturell und auch inhaltlich identisch aus einer von Bertram zusammengestellten Liste von Gemeinsamkeiten verschiedener Modelle kompiliert, die den Zusammenhang zwischen dem Schichtungssystem und dem individuellen Handeln erklären wollen.

Sichter
(Schumann), SleepyHollow02