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Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Schumann
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 34, Zeilen: 1-3, 15-21
Quelle: Oesterreich 1996
Seite(n): 31, 64, Zeilen: 31: 7 ff.; 64: 6 ff.
Er [Reich] geht davon aus, daß die bestehende Ordnung die psychischen Strukturen sämtlicher Gesellschaftsmitglieder formt und somit auch in den Menschen reproduziert wird, um sich so in ihnen affektiv zu verankern.

[...] „[...] Die charakterliche Struktur ist erstarrter soziologischer Prozeß einer bestimmten Epoche.“ (Reich 1971, S.18).

[...]

Die Sozialisation in der kleinbürgerlichen Familie, nach Reich das Spiegelbild gesellschaftlicher Autoritätsverhältnisse, unterdrückt die Bedürfnisse des Kindes und erzeugt somit ängstliche Menschen, die sich in Unterordnung und Anpassung flüchten. Im Zentrum des autoritären Verhaltens steht die Unterwerfungsbereitschaft. Sie ist als Produkt des Sozialisationsprozesses in jedem Individuum mehr oder weniger vorhanden, je nach Art der Sozialisation. Für Reich ist diese Unterwerfungsbereitschaft ein allgemein menschliches Bedürfnis.

[Seite 64]

Er [Reich] geht davon aus, ".. daß bestimmten gesellschaftlichen Ordnungen bestimmte durchschnittliche Strukturen der Menschen zugeordnet sind, oder anders ausgedrückt, daß jede Gesellschaftsordnung sich diejenigen Charaktere schafft, die sie zu ihrem Bestände benötigt" (Reich 1933b, 12). Oder: "Indem aber diese Ordnung die psychischen Strukturen sämtlicher Gesellschaftsmitglieder zu formen beginnt, reproduziert sie sich in den Menschen. " (Reich 1933b, 13) Und schließlich: "Die charakterliche Struktur ist erstarrter soziologischer Prozeß einer bestimmten Epoche. " (Reich 1933b, 16)

[Seite 31]

Die Sozialisation in der kleinbürgerlichen Familie, die nach Reich ein Spiegelbild gesellschaftlicher Autoritätsverhältnisse ist, unterdrückt die Bedürfnisse des Kindes massiv und erzeugt dadurch ängstliche Menschen, die sich zur Abwehr dieser Angst in Anpassung und Unterordnung flüchten. Das Vorhandensein eines starken Führers erleichtert diesen Unterordnungsprozeß sicherlich, im Zentrum des autoritären Verhaltens steht jedoch die Unterwerfungsbereitschaft. Diese ist als Produkt des Sozialisationsprozesses in jedem Individuum vorhanden, allerdings je nach Art des Sozialisationsprozesses mehr oder minder stark ausgeprägt. Unterwerfungsbereitschaft entsteht von daher nicht nur in einer Massensituation, sondern sie ist ein allgemeines menschliches Bedürfnis.

Anmerkungen

Kein Hinweis auf die eigentliche Quelle.

Zu Beginn des Fragments wird auch eine Aussage vereinnahmt, die bei Oesterreich noch klar als wörtliches Zitat aus Reich (1933) ausgewiesen ist.

Im darauf folgenden Absatz findet sich auch ein ausgewiesenes wörtliches Reich-Zitat (das hier bei der Zeilenzählung unberücksichtigt bleibt), das in der Quelle direkt an die obigen Ausführungen anschließt. Die Änderung von Jahr und Seitenzahl nährt die Hoffnung, dass hier kein Blindzitat vorliegt, sondern das Zitat in einer anderen Ausgabe (1971) noch einmal nachgeschlagen wurde. (Zu dieser Vermutung passt auch der – in der Arbeit sehr seltene – Umstand, dass der Inhalt wortlautkorrekt übernommen wurde.)

Sichter
(Schumann), SleepyHollow02