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Untersuchte Arbeit: Seite: 21, Zeilen: 13-21 |
Quelle: Preuss-Lausitz Zeiher Geulen 1995 Seite(n): 17, Zeilen: 25 ff. |
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Die Städte gewinnen zunehmend an Attraktivität, auch die Flüchtlinge siedeln sich vorwiegend in den Stadträumen an. Der Anteil der Landbevölkerung, vor allem derjenigen, die im agrarischen Sektor tätig sind, sinkt. Zugleich verstärkten sich die „neuen Mittelschichten“ durch das Anwachsen der Angestelltentätigkeiten und des Dienstleistungssektors. Deren Orientierung ist auf sozialen Aufstieg, technischen Fortschritt, moralische Flexibilität und Wachstum gerichtet. Die Zeit des Wirtschaftswunders, die Adenauer-Ära des risikolosen Wachstums, führt dazu, daß die Phase der nahezu ausschließlichen Akkumulation der Nachkriegszeit abgelöst wird von einer Phase des extensiven Konsums. Nicht Sparen sondern Verbrauchen ist die Devise. | Die Städte gewannen zunehmend an Attraktivität, auch die Flüchtlinge siedelten sich vorwiegend in Stadträumen an. Der Anteil der Landbevölkerung, vor allem der agrarisch tätigen, sank. Zugleich verstärkten sich die „neuen Mittelschichten“ durch das Anwachsen der Angestelltentätigkeiten, des Dienstleistungs- und Zirkulationssektors. Deren Orientierung war auf sozialen Aufstieg, technischen Fortschritt, moralische Flexibilität und Wachstum gerichtet — Werte der späteren sozialliberalen Politik.
Ironischerweise endet zu der Zeit, als kein grundsätzlicher Widerpart zur herrschenden Politik mehr existiert (d.h. als die Sozialdemokratie ihren Frieden mit der sozialen Marktwirtschaft, der Westorientierung und der herrschenden politischen Kultur gemacht hatten), die Zeit des "Wirtschaftswunders", die Adenauer-Ära des risikolosen Wachstums. Anfang der 60er Jahre mehrten sich die Zeichen, daß modifizierte Formen des Wirtschaftens notwendig wurden: die Phase der nahezu ausschließlichen Akkumulation weicht der Phase extensiven Konsums. Nicht Sparen, sondern Verbrauchen ist die Existenzgrundlage sowohl der staatlichen Finanz- und Wirtschaftspolitik als auch die Philosophie der Individuen. |
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