von Prof. Dr. Marina Hennig
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[1.] Mhe/Fragment 043 06 - Diskussion Zuletzt bearbeitet: 2016-08-30 05:32:56 SleepyHollow02 | BauernOpfer, Bertram 1981, Fragment, Gesichtet, Mhe, SMWFragment, Schutzlevel sysop |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 43, Zeilen: 6-15 |
Quelle: Bertram 1981 Seite(n): 10, 11, Zeilen: 10: 14 ff., 32 ff., 37 ff.; 11: 6 ff. |
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Der Focus in der Beantwortung der Frage nach der Reproduktion sozialer Ungleichheit wird in der schichtspezifischen Sozialisationsforschung auf die Stellung des Einzelnen in der Erwerbsstruktur gerichtet. So werden sozialstrukturelle Einflüsse auf das Erziehungshandeln der Eltern nur im Zusammenhang mit beruflichen Erfahrungen angenommen. Es entsteht der Eindruck, daß Eltern und Kinder durch die Umwelt geprägt werden und sie dieser mehr oder weniger passiv gegenüberstehen. In der Konsequenz bedeutet dies, daß zwar der Beruf die Eltern prägt, sie aber nicht ihre berufliche Situation beeinflussen. Die These, daß die in der Familie entwickelten Verhaltensweisen dazu führen, daß die Kinder die gleichen Berufspositionen wie ihre Eltern erreichen, setzt eine relative Stabilität in den beruflichen Anforderungen voraus. | • [...] Die Konzentration der Sozialisationsforschung auf die Auswirkungen der Schichtzugehörigkeit auf den Sozialisationsprozeß leitet sich aus Thesen über die Sozialstruktur moderner Industriegesellschaften ab. Danach entscheiden nicht mehr Besitz oder Stand über die ungleiche Verteilung gesellschaftlich knapper Güter, sondern vor allem die Stellung des Einzelnen in der Erwerbsstruktur. [...]
• Die Dominanz, die der Erwerbsstruktur als Basis des gesamtgesellschaftlichen Systems sozialer Ungleichheit zugemessen wird, kommt auf der kommunikativen (Gruppen-) Ebene auch darin zum Ausdruck, daß sozialstrukturelle Einflüsse auf das erzieherische Handeln der Eltern und auf die Eltern-Kind-Interaktion nur in Zusammenhang mit den beruflichen Erfahrungen vermutet werden. • Die Vorstellung von der Einflußrichtung von der Sozialstruktur auf die Interaktionsbeziehungen und das individuelle Handeln legt die Annahme nahe, daß die Umwelt Eltern und Kinder prägt und diese den Umwelteffekten mehr oder weniger passiv ausgesetzt sind. Nicht die Eltern als Handelnde beeinflussen die berufliche Situation, sondern der Beruf prägt die Eltern. [...] [Seite 11] • Die These, daß vor allem die im Elternhaus entwickelten Verhaltenszüge späteres berufliches Verhalten so beeinflussen, daß die Kinder ähnliche Berufspositionen wie die Eltern erreichen, impliziert die Vorstellung relativ stabiler Anforderungen an berufliches Handeln. |
Die Quelle wird im nächsten Absatz (für ein wörtliches Zitat) genannt. Der Inhalt des Fragments ist zwar erheblich umformuliert, aber strukturell und auch inhaltlich identisch aus einer von Bertram zusammengestellten Liste von Gemeinsamkeiten verschiedener Modelle kompiliert, die den Zusammenhang zwischen dem Schichtungssystem und dem individuellen Handeln erklären wollen. |
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[2.] Mhe/Fragment 043 23 - Diskussion Zuletzt bearbeitet: 2016-09-04 12:09:00 Schumann | Fragment, Gesichtet, Mhe, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Soziologie-Lexikon 1992, Verschleierung |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 43, Zeilen: 23-24, 30-32 |
Quelle: Soziologie-Lexikon 1992 Seite(n): 528, Zeilen: li. Sp. 2 ff. |
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Mit dem Begriff der sozialen Schichtung wird versucht, die vertikalen Strukturen sozialer Ungleichheit innerhalb einer Gesellschaft bzw. einer ihrer Teilstrukturen zu erfassen.
[...] [Es sind zwei Richtungen innerhalb der Schichtungstheorien zu unterscheiden.] Einerseits der Schichtungsbegriff, der sich auf das Berufsprestige der Gesellschaftsmitglieder orientiert, und andererseits der, der sich auch auf beruflich erzieltes Einkommen und Vermögen, (Aus-)Bildung und Machtstellung richtet. [(vgl.Bolte 1968)] |
1. Begriffe: Mit dem Begriff (soziale) Schichtung (s. S.) bedient sich die Soziologie einer Metapher aus der Geologie, um vertikale Strukturen →sozialer Ungleichheit innerhalb einer Gesellschaft oder einer ihrer Teilstrukturen zu erfassen. [...]
[In der neueren Literatur wird der Begriff s.S. meist in engerem Sinn benutzt. Er bezeichnet das weitgehend von der Berufshierarchie ausgehende, vertikale Ungleichheitsgefüge entwickelter Industriegesellschaften.] Hierunter sind eindimensionale S.sbegriffe, die sich auf das Berufsprestige von Gesellschaftmitgliedern konzentrieren, von mehrdimensionalen zu unterscheiden, die sich auch auf beruflich erzieltes Einkommen und Vermögen, (Aus-)Bildung und Machtstellung richten. |
Kein Hinweis auf die tatsächliche Quelle. Der Wortlaut der Ausführungen findet sich bei Bolte (1968) so nicht, weshalb dieser als Quelle ausscheidet – auch ist dort an keiner Stelle von "Vermögen" die Rede. Die Verf.in weist im Literaturverzeichnis zwei von verschiedenen Autoren verfasste Lexikoneinträge einzeln aus (S. 186):
(wobei nur der Herausgeber des Lexikons angegeben wird, während die jeweiligen Verfasser ungenannt bleiben). In der Auslassung befindet sich Fragment 043 25, dessen Inhalt aus Mayntz (1958) übernommen wurde. |
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[3.] Mhe/Fragment 043 25 - Diskussion Zuletzt bearbeitet: 2016-09-01 11:21:24 Schumann | Fragment, Gesichtet, Mayntz 1958, Mhe, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Verschleierung |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 43, Zeilen: 25-28 |
Quelle: Mayntz 1958 Seite(n): 76, 77, Zeilen: 76: 43 ff.; 77: 13 ff. |
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Dabei impliziert der Begriff eine Vorstellung von Bevölkerungsgruppen, die eine verschieden hoch bewertete Stellung innerhalb einer Gesellschaft einnehmen. Mit Schichtung ist eine hierarchisch aufgebaute Struktur der Gesellschaft gemeint, wie es das aus der Geologie übernommene Wort andeutet. | Eine solche Vorstellung von Bevölkerungsgruppen, die eine verschieden hoch bewertete Stellung einnehmen, steht hinter dem Begriff der Schichtung, wie schon das aus der Geologie übernommene Wort anzudeuten scheint.
[Seite 77] Dieses manchmal übersehene begriffliche Problem wurde hier nur berührt, um klar herauszustellen, daß mit Schichtung immer eine hierarchisch aufgebaute Struktur gemeint sein muß, während der Begriff der Klasse diese Vorstellung nicht notwendig einschließt. |
Kein Hinweis auf die Quelle. Das Fragment befindet zwischen den beiden Teilen von Fragment 043 23, das seinen Inhalt aus einem Lexikonbeitrag bezieht. |
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