von Prof. Dr. Marina Hennig
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[1.] Mhe/Fragment 012 07 - Diskussion Zuletzt bearbeitet: 2016-08-31 14:33:29 Schumann | Fragment, Gesichtet, Mhe, Reuband 1988, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Verschleierung |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 12, Zeilen: 7-14 |
Quelle: Reuband 1988 Seite(n): 74; 75, Zeilen: 74: 30 ff.; 75: 1 ff. |
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Melvin Kohn hat 1969 hervorgehoben, daß sich strukturelle Gegebenheiten auf die spezifische Auswahl von Wertorientierungen und somit indirekt auf die Erziehungseinstellungen auswirken. Danach bedingt eine spezifische Arbeitsorganisation und deren Arbeitsabläufe [sic] eine stärkere Wertschätzung äußerer Konformität bzw. eine stärkere Autoritätshörigkeit in Arbeiterberufen, während in Angestellten- und Beamtenberufen selbstbestimmtes Handeln stärker betont wird. Nach dieser Konzeption wandelt sich die Bedeutung bestimmter Erziehungsziele in dem Maße, wie sich bestimmte Berufsstrukturen und Arbeitsabläufe ändern. | [Seite 74]
Daß sich strukturelle Gegebenheiten auf die spezifische Auswahl von Wertorientierungen und somit indirekt auch auf die Erziehungsvorstellungen auswirken, hat in der neueren sozialwissenschaftlichen Literatur über Erziehungsziele wohl am deutlichsten Melvin Kohn hervorgehoben. Danach bedingt die spezifische Organisation der Arbeitsbedin- [Seite 75] gungen und Arbeitsabläufe in Arbeiterberufen eine stärkere Wertschätzung äußerer Konformität, in Angestellten- und Beamtenberufen dagegen eine stärkere Betonung von selbstbestimmtem Handeln (Kohn 1969). In dem Maße, wie sich bestimmte Berufsstrukturen und Arbeitsabläufe in der Gesellschaft ändern, müßte sich nach dieser Konzeption langfristig auch die Wertschätzung bestimmter Erziehungsziele wandeln. |
Kein Hinweis auf die Quelle. Eine nahezu wortlautidentische Wiederholung findet sich auf Seite 49, siehe Fragment 049 10. |
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[2.] Mhe/Fragment 012 14 - Diskussion Zuletzt bearbeitet: 2016-08-04 21:03:10 Schumann | Fragment, Gesichtet, Lüscher 1981, Mhe, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Verschleierung |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 12, Zeilen: 14-20 |
Quelle: Lüscher 1981 Seite(n): 7, Zeilen: 23 ff. |
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Melvin Kohns Ausgangspunkt findet sich in der in den fünfziger Jahren von amerikanischen Sozialwissenschaftlern anerkannten Auffassung, daß Erziehungsvorstellungen amerikanischer Eltern zum einen vieles gemeinsam haben, daß es jedoch zum anderen erhebliche Unterschiede je nach Schichtzugehörigkeit der Familie gibt. Dabei sind für ihn die Gemeinsamkeiten und Unterschiede elterlicher Erziehungsvorstellungen Ausdruck des allgemeinen Zusammenhangs zwischen Familie und sozialer Schichtung. | Melvin Kohns Ausgangspunkt ist eine von amerikanischen Sozialwissenschaftlern in den fünfziger Jahren allgemein anerkannte Einsicht: Die Erziehungsvorstellungen amerikanischer Eltern haben vieles gemeinsam, jedoch gibt es auch erhebliche Unterschiede je nach Schichtzugehörigkeit der Familie. [...] Für ihn waren Gemeinsamkeiten und Verschiedenheiten der elterlichen Erziehungsvorstellungen Ausdruck des allgemeinen Zusammenhanges zwischen Familie und sozialer Schichtung; er suchte nach Bestimmungsgründen des Denkens und Handelns in der sozialen Struktur. |
Kein Hinweis auf die Quelle. Der Wortlaut des Fragments findet sich identisch auch auf Seite 49; siehe Fragment 049 17. |
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[3.] Mhe/Fragment 012 29 - Diskussion Zuletzt bearbeitet: 2016-07-08 16:24:22 Schumann | Fragment, Gesichtet, Mhe, SMWFragment, Schloeder 1993, Schutzlevel sysop, Verschleierung |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 12, Zeilen: 29-36 |
Quelle: Schloeder 1993 Seite(n): 176, Zeilen: 22 ff. |
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Inglehart (1977, 1979, 1983, 1989) kommt auf der Grundlage von repräsentativen Stichproben, die in Westeuropa und den Vereinigten Staaten durchgeführt wurden, zu dem Schluß, daß eine "stille Revolution" der Wertvorstellungen stattgefunden hat, die auf einem Wechsel der Priorität von materialistischen zu postmaterialistischen Werten in der Nachkriegszeit beruht. Er unterscheidet in materielle und postmaterielle Werte, wobei die materiellen Werte ökonomische und physische Sicherheitsbedürfnisse repräsentieren und postmaterielle Werte soziale (Partizipation, Menschenwürde) sowie intellektuelle und ästhetische Bedürfnisse.
Inglehart, R. (1977),The Silent Revolution. Changing and [sic] Values and Political Styles Among Western Publics, Princeton University Press, Inglehart, R. (1979),Wertwandel in den westlichen Gesellschaften: Politische Konsequenzen von materialstischen und postmaterialistischen Prioritäten ,S.279-316. In: Klages, H.; Kmieciak, P. (Hrsg.) Wertwandel und Gesellschaftlicher Wandel., Frankfurt/Main, Inglehart, R. (1983),The Persistence of Materialist and Postmaterialist Value Orientations: Comments on Van Deth`s Analysis, European Journal of Political Research 11, Inglehart, R. (1989),Kulureller [sic] Umbruch. Wertwandel in der westlichen Welt., Frankfurt/Main |
Ingleharts Theorie und Methode
Auf der Grundlage von demoskopischen Erhebungen, die an repräsentativen Stichproben in Westeuropa und den Vereinigten Staaten durchgeführt worden waren, glaubte Inglehart (1977) eine "stille Revolution" der Wertvorstellungen feststellen zu können, wonach ein Wechsel der Prioritäten von materialistischen zu postmaterialistischen Werten in der Nachkriegsgeneration stattgefunden hat. Er bezog sich auf Ergebnisse zur Priorität von zwölf "Werten", von denen je sechs als "materialistisch" bzw. "postmaterialistisch" bezeichnet wurden. Jede der beiden Gruppen gliederte sich ihrerseits in zwei Untergruppen: Materielle Werte repräsentieren ökonomische und physische Sicherheitsbedürfnisse, postmaterielle Werte repräsentieren soziale (Partizipation, Menschenwürde) sowie intellektuelle und ästhetische Bedürfnisse. INGLEHART, R. 1977. The Silent Revolution. Changing Values and Political Styles Among Western Publics. Princeton: University Press. |
Kein Hinweis auf die Quelle. |
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