von Muwafaq Abu-Hammoud
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[1.] Mah/Fragment 187 02 - Diskussion Zuletzt bearbeitet: 2013-12-08 17:25:24 Schumann | BauernOpfer, Beck 1998, Fragment, Gesichtet, Mah, SMWFragment, Schutzlevel sysop |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 187, Zeilen: 2-28, 30-34 |
Quelle: Beck 1998 Seite(n): 37, 38, Zeilen: 37: 24-33; 38: 2-23; 39: 18-21, 24-31 |
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Denn inhaltlich muss sie nationale Egoismen und Partikularismen brechen und ihre eigenständigen transnationalen Gesichtspunkte, Werte und Entscheidungen gegen die verschiedenen nationalen Borniertheiten durchsetzen.
- Ein zweiter Grund der Unbestimmtheit ist damit verbunden, dass es sich um eine Politik genierender [sic] Politik handelt, d.h. um Gestaltungsaufgaben, die mit ihrer konkreten Verhandlungsform zugleich immer auch ihre organisatorisch-politische Möglichkeitsform mitgestalten müssen. Dabei gilt, dass entweder die Transnationalen verkappte Nationalakteure sind, oder dass es gelingt, die Ebene des Transnationalen gegenüber den Zugriffen nationalstaatlicher Akteure und ihren Machtgelüsten abzufedern und abzudichten, also Globalisierung bürokratisch und politisch als eigenständige Aufgabe und Handlungsebene zu organisieren. - Drittens agiert man in einem Milieu der Umstrittenheit, in dem Normalität die Ausnahme und die Opposition aller gegen alle die Regel ist. - Eine vierte Quelle der Unbestimmbarkeit des Transnationalen (bzw. der Globalisierung) liegt darin, dass transnationale Fragen immer auch kulturelle Fragen sind. Viele Bemühungen kreisen darum, wie ein Einverständnis darüber gefunden werden kann, was ein transkulturelles Einverständnis in dieser und jener Angelegenheit eigentlich ausmachen könnte. - Fünftens verliert die Technokratie im Übergang zu transnationalen Fragen und Entscheidungsproblemen ihre Vorbildfunktion. Technokratische Routinen und Sicherheiten zerbrechen. Internationale Institutionen sind einerseits auf transnationale Expertenrationalität, die sich durch die Auflösung der Grenzen zwischen Innen und Außen verstärken, angewiesen. Anderseits geht die Einrichtung derartiger Organisationen meistens mit der Ermächtigung transnationaler Wissengemeinschaften einher. [...] Starke transnationale oder internationale Organisationen sind vielleicht nötig und sogar möglich, um eine politische Gestaltungsmacht nationalstaatlicher Akteure zurückzugewinnen, zum Beispiel um Steuerlöcher zu stopfen. Nur auf diese Weise kann die legitimierte Politik den transnationalen Unternehmen Paroli bieten, nur so Rahmenbedingungen für weltwirtschaftliches Handeln setzen. |
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Denn inhaltlich muß sie nationale Egoismen und Partikularismen brechen und ihre eigenständigen transnationalen Gesichtspunkte, Werte und Entscheidungen gegen die verschiedenen nationalen Bornierungen durchsetzen. Eng verbunden damit ist ein zweiter Grund der Unbestimmtheit: Es handelt sich um eine Politik generierender Politik; das heißt um Gestaltungsaufgaben, die mit ihrer konkreten Verhandlungsform zugleich immer auch ihre organisatorisch-politische Möglichkeitsform mitkreieren müssen [...] [Seite 38] Dabei gilt: Entweder die »Transnationalen« sind verkappte Nationalakteure, [ ...] Oder aber es gelingt, die Ebene des Transnationalen gegenüber den Zugriffen nationalstaatlicher Akteure und ihrer Machtgelüste abzufedern und abzudichten, also Globalität bürokratisch und politisch als eigenständige Aufgabe und Handlungsebene zu organisieren. Dann allerdings gewinnt deren Unschärferelation eine dritte Bedeutungsschattierung: Man agiert in einem Milieu der Umstrittenheit, in dem Normalität die Ausnahme und die Opposition aller gegen alle die Regel ist. Eine vierte Quelle der Unbestimmbarkeit des Transnationalen liegt darin, daß transnationale Fragen immer auch kulturelle Fragen sind. [...] Viele Bemühungen kreisen darum, wie ein Einverständnis darüber gefunden werden kann, was ein transkulturelles Einverständnis in dieser und jener Angelegenheit eigentlich ausmachen könnte. Schließlich verliert fünftens die Technokratie im Übergang zu transnationalen Fragen und Entscheidungsproblemen ihre Vorbildfunktion. Technokratische Routinen und Sicherheiten zerbrechen. [Seite 39] Internationale Institutionen sind einerseits auf transnationale Expertenrationalität angewiesen, andererseits geht die Einrichtung derartiger Organisationen meistens mit der Ermächtigung solcher Wissensgemeinschaften einher. [...] Vielleicht sind starke transnationale Organisationen nötig und sogar möglich, um eine politische Gestaltungsmacht nationalstaatlicher Akteure zurückzugewinnen, z.B. um Steuerlöcher zu stopfen und eine »Tobin-Tax«-Steuer auf internationale Geldströme zu erheben. Nur auf diese Weise kann die legitimierte Politik den transnationalen Konzernen Paroli bieten, nur so Rahmenbedingungen für weltwirtschaftliches Handeln setzen. |
Vor Beginn der Aufzählung wird auf der vorangehenden Seite zwar auf die Quelle hingewiesen, nicht aber darauf, dass der dann folgende Text aus einer großteils wörtlichen Wiedergabe der Ausführungen Becks besteht. |
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