von Muwafaq Abu-Hammoud
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[1.] Mah/Fragment 140 01 - Diskussion Zuletzt bearbeitet: 2013-09-20 21:21:44 Graf Isolan | BauernOpfer, Fragment, Gesichtet, Hauchler et al 2003, Mah, SMWFragment, Schutzlevel sysop |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 140, Zeilen: 1-7, 7-22, (23-31) |
Quelle: Hauchler et al 2003 Seite(n): 8, 12 (Internetquelle), Zeilen: 8:re.Sp. 15-29; 12:re.Sp. 12-13.34-46 - 13:li.Sp. 1-16.(16-27 , re.Sp. 11-21) |
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[Je mehr mit der Vergrößerung der eigenen Machtfülle die Chancen für unilaterales Handeln wuchsen, desto geringer wurden die Notwendigkeit und Anreiz für] kooperatives Handeln, desto größer wurde auch die Abneigung, sich in multilaterale Regelwerke einbinden zu lassen, die der eigenen Machtentfaltung Grenzen setzen. Für Robert Kagan liegen darin die Logik von Macht und Ohnmacht und der Unterschied zwischen dem „Mars Amerika“ und der „Venus Europa“. Hegemonie führt zu imperialem Gehabe und zu einer Arroganz der Macht.304
Diese unilateralistische Strategie der USA wird aus verschiedenen Gründen scheitern. Von entscheidender Bedeutung ist hier der Irak- Konflikt zu erwähnen. Der neue Unilateralismus, der im Irak- Konflikt dazu führte, selbst engste Freunde und Verbündete (wie Deutschland, Chile und Mexiko) gegen sich aufzubringen, wird dazu beitragen, die soft power der USA, also die Fähigkeit, durch die Organisation von Kooperation und durch Überzeugung Eigeninteressen und Interesse anderer zu bündeln, zu unterhöhlen. Joseph Nye, einflussreicher Berater diverser US- Regierungen, macht in einem Foreign Affairs-Aufsatz auf diesen Trend aufmerksam. Er beschreibt die Weltpolitik als einen dreidimensionalen Handlungsraum, in dem es erstens um klassisch militärische Herausforderungen und Machtpolitiken, zweitens um globale ökonomische Interdependenzen, drittens zunehmend um transnationale Herausforderungen und Weltprobleme (vom grenzüberschreitenden Terrorismus, über technologische Risiken, Kriminalität bis zum Klimawandel) geht, in deren Kontexten Macht breit und chaotisch zwischen staatlichen und privaten Akteuren gestreut ist.305 Nur in der ersten Dimension verfügen die USA tatsächlich über so etwas wie Vorherrschaft. „Es macht überhaupt keinen Sinn, diese Konstellationen eine unipolare Welt oder ein amerikanisches Empire zu nennen….Die Bush- Doktrin konzentriert sich fast ausschließlich auf die erste Dimension, in der es klassischerweise um militärische Lösungen geht….Die Unilateralisten sind eindimensionale Spieler in einem dreidimensionalen Spiel. In längerer Perspektive ist ihre Strategie zum Scheitern verurteilt.“306 „Das Kernproblem für die Machtposition der USA im 21. Jahrhundert besteht darin, dass mehr und mehr Probleme selbst von dem mächtigsten Staat nicht mehr kontrolliert werden können. … Die traditionellen hard power-Instrumente scheitern an [den Transformationsprozessen in der Weltpolitik, die durch die Globalisierung und die Demokratisierung der Technologien angetrieben werden.“307] 304 Vgl. Hagan, Robert: Macht und Ohnmacht. Amerika und Europa in der neuen Weltordnung, Berlin 2003. 305 Vgl. Hauchler, Ingomar u. a. : Globale Trends 2004/ 2005, a. a. O., S. 21. 306 Nye, Joseph: US Power and Strategy after Irak. In: Foreign Affairs, Juli/ August 2003, S. 66, zitiert nach Hauchler, Ingomar u. a. ebd. [307 Nye, Joseph: Ebd., S. 72, zitiert nach ebd., Zbigniew Brzezinski, der Sicherheitsberater Präsident Carters und immer noch einflussreicher konservativer Vordenker der us-amerikanischen Außenpolitik, sieht die amerikanische Vormacht auf vier Pfeiler gestützt: Dazu siehe Brzezinski, Zbigniew: die einzige Weltmacht, Frankfurt a. Main 1999, S. 44f.] |
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Je mehr mit der Vergrößerung der eigenen Machtfülle die Chancen für unilaterales Handeln wuchsen, desto geringer wurden die Notwendigkeiten und Anreize für kooperatives Handeln; desto größer wurde auch die Abneigung, sich in multilaterale Regelwerke einbinden zu lassen, die der eigenen Machtentfaltung Grenzen setzen. Darin liegen für Robert Kagan (2003) die Logik von Macht und Ohnmacht und der Unterschied zwischen dem »Mars Amerika « und der »Venus Europa«. Hegemonie verleitet zu imperialem Gehabe und zu einer Arroganz der Macht. [Seite 12] Diese unilateralistische Strategie wird aus vier wesentlichen Gründen scheitern: [...] Der »neue Unilateralismus«, der im Irak-Konflikt dazu führte, selbst engste Freunde und Verbündete (wie Deutschland, Chile und Mexiko) gegen sich aufzubringen, wird dazu beitragen, die soft power der USA, also die Fähigkeit, durch die Organisation von Kooperation und durch Überzeugung Eigeninteressen und Interessen anderer zu bündeln, zu unterhöhlen. Joseph Nye (2003), einflussreicher Politikwissenschaftler und Berater diverser US-Regierungen, macht in einem Foreign Affairs-Aufsatz auf diesen Trend [Seite 13] aufmerksam. Er beschreibt die Weltpolitik als einen dreidimensionalen Handlungsraum, in dem es erstens um klassisch militärische Herausforderungen und Machtpolitiken, zweitens um globale ökonomische Interdependenzen, drittens zunehmend um transnationale Herausforderungen und Weltprobleme (vom grenzüberschreitenden Terrorismus, über technologische Risiken, Cyber-Kriminalität bis zum Klimawandel) geht, in deren Kontexten Macht breit und chaotisch zwischen staatlichen und privaten Akteuren gestreut ist. Nur in der ersten Dimension verfügen die USA tatsächlich über so etwas wie Vorherrschaft. »Es macht überhaupt keinen Sinn, diese Konstellationen eine ›unipolare Welt‹ oder ein ›amerikanisches Empire‹ zu nennen. . . . Die Bush- Doktrin konzentriert sich fast ausschließlich auf die erste Dimension, in der es klassischerweise um militärische Lösungen geht. . . . Die Unilateralisten sind eindimensionale Spieler in einem dreidimensionalen Spiel. In längerer Perspektive ist ihre Strategie zum Scheitern verurteilt.« (Nye 2003, 66) [...] »Das Kernproblem für die Machtposition der USA im 21. Jahrhundert besteht darin, dass mehr und mehr Probleme selbst von dem mächtigsten Staat nicht mehr kontrolliert werden können. . . . Die traditionellen hard power-Instrumente scheitern an den Transformationsprozessen in der Weltpolitik, die durch die Globalisierung und die Demokratisierung der Technologien angetrieben werden.« (Nye 2003, 72) Nye, Joseph 2003: US Power and Strategy after Iraq, in: Foreign Affairs, Juli/August, S. 60–73 |
Art und Umfang der Übernahme bleiben ungekennzeichnet. Das Zitat wurde nicht in die Zeilenzählung mitaufgenommen. |
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