von Jochen Kiemle
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[1.] Jok/Fragment 007 01 - Diskussion Zuletzt bearbeitet: 2014-09-14 18:39:01 Schumann | Faupel und Schecker 1998, Fragment, Gesichtet, Jok, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Verschleierung |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 7, Zeilen: 1-21 |
Quelle: Faupel und Schecker 1998 Seite(n): 1 (internet Quelle), Zeilen: - |
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Über gleichartige Dissoziationen berichten Bub und Kertesz (1982), Ellis, Miller und Sin (1983) und Blanken (1990). Dabei steht stets das unterschiedliche Leistungsniveau im mündlichen und schriftliche Benennen im Vordergrund, gekoppelt dann allerdings mit weiteren individuellen Leistungseinbrüchen.
Caramazza und Hillis (1990) berichten über zwei Patienten, die zwar mündlich benennen konnten, dabei aber – und tendenziell auch beim Vorlesen – gehäuft semantische Paraphasien bzw. semantisch relationierte oder motivierbare Fehler produzierten. Hingegen waren weder für das auditive Sprachverständnis noch das Lesesinnverständnis semantische Fehler zu belegen. Wie lassen sich solche (rein mündlichen) semantischen Paraphasien erklären ? Wenn man mit Caramazza und Hillis hier den üblichen Sprachproduktionsvorstellungen folgt, dann werden beim mündlichen Benennen zunächst einmal (lexikalisch-) semantische Konzepte aktiviert (das semantische bzw. konzeptuelle System muss – bei Voraussetzung einer unitaristischen Sichtweise – intakt sein, da in anderen Modalitäten keinerlei semantische Fehlleistungen auftraten). Kommt es auf der Basis einer solchen Aktivation – wahrscheinlich stets eines ganzen Feldes von semantisch verwandten Konzepten – zu einer Aktivation eines hoch-favorisierten Konzepts A, das selektiv oder lokal gestört ist, so können sich semantisch verwandte Konzepte B und C im Rahmen der prämotorisch-artikulatorischen Weiterverarbeitung durchsetzen, und es kommt zu den besagten semantisch relationierten Fehlleistungen. |
Über gleichartige Dissoziationen berichten Bub & Kertesz (1982), Ellis, Miller & Sin (1983) und Blanken (1990) [19] . Dabei steht stets das unterschiedliche Leistungsniveau im mündlichen und schriftlichen Benennen im Vordergrund, gekoppelt dann allerdings mit weiteren individuellen Leistungseinbrüchen. Caramazza & Hillis (1990) [20] berichten über zwei Patienten, die zwar mündlich benennen konnten, dabei aber - und tendenziell auch beim Vorlesen - gehäuft semantische Paraphasien bzw. semantisch relationierte oder motivierbare Fehler produzierten (= mündliche Produktion). Hingegen waren weder für das Hören/Hörverstehen noch das Lesen/Leseverstehen semantische Fehler zu belegen; und auch in Schreibaufgaben (Schreiben-nach-Diktat, schriftliches Benennen) waren die beiden Patienten weitgehend unbeeinträchtigt. Wie lassen sich solche (rein mündlichen) semantischen Paraphsien [sic] erklären? Wenn wir mit Caramazza und Hillis hier den üblichen Sprachproduktionsvorstellungen folgen, dann werden beim mündlichen Benennen zunächst einmal (lexikalisch-)semantische Konzepte aktiviert [21] (das [lexikalisch-] semantische bzw. konzeptuelle System muß - bei Voraussetzung einer unitaristischen Sichtweise - intakt sein, da in anderen Modalitäten eben keinerlei semantische Fehlleistungen auftraten). Auf der Basis einer solchen Aktivation - wahrscheinlich stets eines ganzen Feldes von semantisch verwandten Konzepten - kommt es nun zur Aktivation einer passenden Wortform, beim mündlichen Benennen eines ganzheitlichen prämotorisch-artikulatorischen Impulsmuster. Ist ein solcher Verarbeitungsprozeß der Weiterverarbeitung der Aktivation eines höchst-favorisierten Konzepts A selektiv oder lokal gestört, so können sich semantisch verwandte Konzepte B oder C im Rahmen der prämotorisch-artikulatorischen Weiterverarbeitung durchsetzen, und es kommt zu den besagten semantisch relationierten Fehlleistungen. |
Ein Verweis auf die Quelle fehlt. |
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Letzte Bearbeitung dieser Seite: durch Benutzer:Schumann, Zeitstempel: 20140914183940